Seidel Ignác: A csókakő–móri uradalom történéseinek és eseményeinek időrendi elbeszélése - Fejér Megyei Levéltár közleményei 32. (Mór-Székesfehérvár, 2005)
- 25 zwei Vorsprüngen im Hofe rechts und links, wo die sogenannten Frauenzimmer sich befinden, und ebenso gegen den Garten bei den beiden Cabinetlen derart beschädigt, dass selbe theilweise abgetragen und neu aufgebaut werden mussten. Noch mehr litt das Baron Luzénzky’sche Haus; dort stürzte die Hauptstiege ganz ein und musste ihre Excellenz Gräfin Elisabeth Luzénzky-Bérenyi über den Schutt herabgetragen werden : dieselbe brachte die ganze Nacht im Wagen zu. Die Leute mussten auf dem grossen Platz Feuer anmachen, um bei der gerade sehr strengen Kälte die Nacht durchwachen zu können. Das Gewölbe in der Klosterkirche musste ganz abgetragen werden, die Zwischenwände bei den Zellen der Capuciner sind meist eingestürzt; ein Glück, dass die Capuciner schon alle im Befectorium zum Abendessen versammelt waren, soust wären gewiss mehrere erschlagen worden, denn die Wände fielen alle auf ihre Belten. Von der gräflich Lamberg’schen Herrschaft war Niemand anwesend. Die Baron Luzénzky’sche übersiedelte nach Stuhlweissenburg und blieb bis zum nächsten Sommer dort. In der ersten Nacht sollen über vierzig Erschütterungen gezählt worden sein; die erste Zeit hindurch wiederholten sich die Erschütterungen täglich öfter?, auch vergieng iu den folgenden zwei bis drei Jahren fast kein Monat ohne mehrmalige Erdbeben. Der Umkreis, in welchem die Erderschütterungen im grösseren Masse verspürt worden sind, war: Keresztes, Szent György, Isztimér, Veleg, Kisbér, Császár, Pusztavám, Gánth, Pátlca. Es wurden aber, die ersten Erschütterungen bei Pressburg und Pest empfunden. (Siehe die Beschreibung des Schadens im Gräfi. Lamberg. Archiv und der Capuciner Haushistorie.) Das sog. Neugebäude, jetzt das Baron Trauttenberg'sehe Haus N. 37 in der Herrengasse zu Moor, wurde 1811 durch Gräfin Barbara Lumberg-Luzénzlcy für den damaligen Präfecten erbaut. In demselben Jahre ist einer der berühmtesten Weiuc in Moor gefächset worden. Zur Bezeichnung des damaligen Geldwerthes diene, dass ein Paar Musterlämmer mit 40 fl. Banco-Zetteln verkauft worden sind. Der Cours stand damals über 500 °/0. Im April wurde das sog. Hermani Weingebirge in Móor (Vajai unter dem Antoniberg) ausgetheilt. Aussergewöhnlich reiche Weinfächsung in Móor und Umgebung. Niemand hatte hinlänglich Fässer, so dass Bottiche, Wasserschaffe, Tröge etc., kurz alles mögliche Geschirr zu Hilfe genommen werden musste. Der Wein wurde mit 1 fl. 30 kr. bis höchstens 2 fl. WW. 1811 Ilaus N. 87 in Móor, B. Trautteeberg. 1812 Móor, reiche Weinfechsung.