Fejér Megyei Történeti Évkönyv 11. (Székesfehérvár, 1977)

Életrajzok - Zusammenfassung

grossen Verwüstungen unter der Türkenherrschaft weniger litt, als die in den direkten Wegen der Feldzüge gelegenen Komitate jenseits der Theiss. Es gab eine richtige Stadt: Stuhlweissenburg, die an massiven Gebäuden Überfluss hatte: Bischofspalast, Pfarrkirche, Pauliner-, Karmeliten- und Franziscanerkloster und die Wohnhäuser des städtischen Adels und der begüterten Bürger. Die Dörfer des Komitates wurden nach der Materie der Häuser eingestuft: es gibt gut, genügsam und armselig gebaute Dörfer. Es wird über das Volk, die Beschäftigung, Gewohn­heiten wenig gesprochen, weil die Aufnehmer der Sprache des Volkes unkundig waren, desto mehr wird aber über die Naturumgebung mitgeteilt. Wir erfahren, dass der Zustand der Wälder im Komitat günstiger als der Landesdurchschnitt war. Wir bekommen eine ausgiebige Beschreibung über die Strassenverhälintsse und über die Lage der Gewässer. Es ist dem Autor durch sorgsame Arbeit gelungen, die Mehrheit der Ortsnamen zu identifizieren. Nach dem bewertenden Kapitel wird in texttreuer ungarischen Ubersetzung selbst die Quelle, also der das Komitat Fejér betreffende Teil der deutschsprachigen Landesbeschreibung mitgeteilt. Matthias Bél: „Die Beschreibung des Komitates Fejér" (übersetzt vom Julius Prokopp). Matthias Bél (Ocsova, Koimitat Zólyom, 24. März 1684 — Pressburg, 29. August 1749) war ein lutherischer Priester, Professor und Historiker. Als erster ungarischer Wissenschaftler sammelte, ordnete und publizierte die das Land be­treffenden historischen und staatskundlichen Quellen. Eine der Wichtigsten davon, die „Notitia Hungáriáé novae historico-geographica" wurde 1735—1742 in vier grossen Bänden nur teilweise veröffentlicht. Er stellte hauptsächlich die Komitate seines engeren Vaterlandes, Oberungarns (Pozsony, Turócz, Zólyom, Liptó, Pest— Pilis—Solt, Nógrád, Hont, Bars und Nyitra) dar. Nach seinem Tode erschien der erste Teil des Bandes V. mit der Beschreibung des Komitates Moson. Das noch nicht veröffentlichte, aber zur Publikation vorbereitete Manuskript wurde vom Erzbischof von Kalocsa Joseph Batthyány erworben, ein gewisser Teil des Manuskripts fiel aber während des Transportes in die Donau und wurde vernichtet. Die für uns überlieferten Manuskripte werden in der Handschriftenabteilung der Ungarischen Nationalbibliothek Széchenyi, bzv. in der Bibliothek der Hauptkathedrale (Eszter­gom) in der sogenannten Batthyány-Sammlung aufbewahrt. (Joseph Batthyány würde nämlich später Kardinal von Esztergom.) In der Sammlung befindet sich die Beschreibung des Komitats Fejér in drei Exemplaren, ein davon mit der eigen­händigen Schrift, mit den Ausbesserungen und Ergänzungen von Matthias Bél. Die zwei anderen Exemplare sind Kopien. Als Quellenbasis dieser Ubersetzung wurde die Abschrift vom Februar 1772 benützt. Diese Abschrift wurde bald nach dem Fall in die Donau gefertigt, als die nass gewordenen Texte noch wahrscheinlich zu lesen waren. Der das Komitat Fejér schildernde Band — wie die anderen Komitate — zwei­teili r irh. In dem ersten, allgemeinen Teil finden wir die Beschreibung de geo­grapnischen und meteorologischen Verhältnisse, die Darstellung der Bevölkerung und de> Verwaltungsystems des Komitats. Der zweite Teil bringt die einzelweise Schil­ddrun.? der Städte und Dörfer. Beide Teile wurden in Kapitel, die Kapitel in Para­graphen geteilt, deren Inhalt im Verzeichnis im Vorderteil bekanntgemacht wurde. Matthias Bél sammelte selbst die Angaben für sein Werk an Ort und Stelle, organisierte aber eine Forschungsgarde, die er durch Korrespondenz leitete. Die auf diesem Wege erhaltenen Angaben systematisierte, dann verglich mit den Angaben anderer Werke und zum Schluss ergänzte er. Die Wirksamkeit der Arbeit wurde dadurch ungünstig beeinflusst. dass die Komitatsbehörden die Arbeit im Allgemeinen nicht unterstützten. Das ist der Grund, weshalb der das Komitat Fejér betreffende Teil auch ungleich gelungen ist. Es gibt Dörfer, wo die Angaben sehr ausgiebig, und andere, wo sehr karg sind. Die jetztige Ubersetzung ist texttreu, wir vereinfachten nur die Bemerkungen: hauptsächlich solche Literaturangaben, wo Bél keine genaue Quellenbezeichnung gab. Die Verszitate wurden nicht übersetzt. In der Übersetzung wurde vorgemerkt, wenn dieselbe aus irgendeinem Grund von dem originalen Text Matthias Béls abweicht. Friedrich Pesty: „Das Ortslexikon des Komitats Fejér". Der Text wird mit der Beschreibung und den Erklärungen von Frau Joseph Parniczky veröffentlicht. Fried­rich Pesty (Temesvár, 23. März 1823 — Budapest, 23. November 1889) war ein Historiker, ordentliches Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und einer der Gründer des Ungarischen Historikervereins. „Als Belohnung für seine mächtige Tätigkeit" wurde er zum Sekretär der Abteilung II. der Akademie gewählt. Seine „mächtige Tätigkeit" bedeutete das Schreiben von zahlreichen historischen Werken, die Forschung und die Abschreibung in in- und ausländischen Archiven. Aus seiner Tätigkeit betonen wir die Periode 1864—1866, als er sein Hauptwerk, die

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