Fejér Megyei Történeti Évkönyv 11. (Székesfehérvár, 1977)
Életrajzok - Zusammenfassung
Heister kündigte in Raab eine Amnestie denjenigen an, die im Komitat Fejér die Waffen niederlegen und dem König Treue schwören. Der Feldmarschall kam — nach der Eroberung von Pápa und Mór — nach Stuhlweissenburg, um die Stadt zu besetzen. Daniel Eszterházy hat alles Mögliche getan, um die Stadt zu retten, er war aber wegen Ubermacht zur Kapitulation gezwungen. 9. April marschierten die Kaiserlichen in die Festung ein. Trotz der Amnestie wurde die Bevölkerung der Stadt total ausgeplündert. Franz Rákóczi teilte in seinem Manifest vom 5. Mai 1704 den Komitaten Transdanubiens mit, dass er sich mit seinen Truppen nach Transdanubien eilt, um das Volk zu ermutigen. Nachdem wechselte sich das Waffenglück zwischen den verstärkten Kurutzen und Kaiserlichen mehrmal. Die Truppen von Johann Bottyán, Adam Balogh und Adam Somody entkräfteten ständig die Kaiserlichen im Komitat Fejér. Die Bevölkerung des Komitats ist während des Freiheitskampfes kleiner geworden. Die Stadt wurde von den Kurutzen unter Blockade gestellt, sie hielten ihre Stellungen im Komitat fest. Die Bevölkerung lag inzwischen unter immer grösseren Lasten, und wartete schon auf den Frieden. Die Kaiserlichen bekamen eine Verstärkung und die Kurutzen wurden im Sommer 1709 in Transdanubien ganz isoliert. Obwohl sie noch Widerstand leisteten, hörten bis November 1710 die Kriegsereignisse im Komitat Fejér auf. Die Bevölkerung wurde von der Pest dezimiert. Die im Transdanubien gebliebenen Kurutzentruppen lösten sich auf. Ein Teil hielt sich in den Gebirgen Bakony und Vértes verborgen, ein anderer Teil war gezwungen, die kaiserliche Amnestie anzunehmen. Trotz den vielen Heimsuchungen und Opfern lebte die Erinnerung Rákóczis in dem unterdrückten, nach Freiheit sehnenden Bauernvolk noch lange Zeit. Der Aufsatz Stefan Kailays betitelt sich „Der Kongress der Stadt Stuhlweissenburg im Jänner 1704". Unter anderen stellt er fest, dass die Stadt am Anfang des XVIII. Jahrhunderts in die Reihe der mittelgrossen Städte Ungarns stieg. Sie hatte eine Bevölkerung von 3500 Einwohnern. Die deutschen Bürger befanden sich in Minderheit, ihr Gegensatz mit den Ungarn war nicht bedeutend. Die Festung Stuhlweissenburg wurde 1702 auf Anordnung des Kaisers — zusammen mit Eger, Kanizsa und Palota — zerstört, ihre Steine auseinandergeschleppt. Die grösste Sorge der Stadt war zu dieser Zeit die Zurückerwerbung des freien königlichen Stadtprivilegiums. Die Stadt wurde direkt von der Ofner Kammeradministration verwaltet, die auf die Stadt nicht verzichten wollte. Die Stadt wurde von hoher Militärsteuer und von 200 kaiserlichen Soldaten belastet. Länger als um ein Jahrzehnt nach der Befreiung (1703) bekam die Stadt das Privilegium zurück. 1703 wurde die Stadt von den Kaiserlichen evakuiert, die ungarischen Bürger wählten einen ungarischen Richter an die Spitze des Magistrates. Trotzdem war die Stadtregierung dafür, den Kurutzen Widerstand zu leisten. An der Ratsitzung in Dezember traten aber einige, am 2. Jänner 1704 schon die ganze ungarische Bürgerschaft für die Kurutzen ein. 3—4. und 7. Jänner 1704 wurde mit der Teilnahme von Adeligen und Bürgern im Dreissigstamt ein Kongress abgehalten: was hinsichtlich der Kurutzen zu tun wäre, Widerstand oder Kapitulation. Der Kongress wollte nach Pressburg an Prinz Eugen eine Botschaft schicken: sie können die Stadt — wegen der früheren Zerstörung der Festung — gegen die Kurutzen nicht verteidigen. 7. Jänner verlangten die Ungarn — wider den Willen der Deutschen — schon die Kapitulation vor den Kurutzen. Es wurde nach Pápa, an den Kurutzengeneral Károlyi eine Delegation geschickt, um die Kapitulation der Stadt anzumelden. Zwei Tage nach der Rückkehr der Delegation, 16. Jänner, marschierten die Kurutzen nach Stuhlweissenburg ein. Eva Somkuti stellt in ihrem Aufsatz, „Die Anhänger Rákóczis in Stuhlweissenburg", fest, dass dieselben aus den Reihen der armen Ungarn kamen. 1707 wurde die Stadt von den Kurutzen unter Blockade gestellt; viele Leute verhessen die Stadt und gingen zu den „Rebellen" hinüber. Diese Leute wurden vom Stadtmagistrat nicht mehr als Stadtbürger oder Einwohner anerkannt, ihre Güter wurden zusammengeschrieben. Es wurden zwei deutsche (ein Mauerer und ein Zimmermann) Meister mit der Konskription betraut, sie gaben ein gründliches Verzeichnis und eine Schätzung in Gulden über die verlassenen Immobilien. Nach einer Schrift vom 15. April 1707 (Stadtarchiv, Acta politica et juridica) wurden „Rebellenhäuser" im Wert von 2672 Gulden zusammengeschrieben. Aufgrund der Namen und Beschäftigung können wir die gesellschaftliche und wirtschafliche Lage der Kurutzen-Anhänger feststellen. Die meisten waren Handwerker, ärmere Werkleute. Von den wirklichen begüterten Einwohnern gab es nur sieben, die sich den Freiheitskampf anschlössen. Der Magistrat und die begüterte Handwerker-, Handelsmannschicht — unter ihnen gab es viele Deutsche — hatte kein Interesse daran, die Kurutzen zu unterstützen.