Fejér Megyei Történeti Évkönyv 11. (Székesfehérvár, 1977)
Életrajzok - Zusammenfassung
ZUSAMMENFASSUNG Dieses Jahrbuch — den früheren ähnlich — bringt Aufsätze, Quellen und Biographien aus der Vergangenheit des Komitats Fejér und der Stadt Stuhlweissenburg. Der grösste Teil der Aufsätze wurde 30. März 1976 in Székesfehérvár an der anlässlich der 300. Geburtsfeier Fürst Rákóczis II. von Komitatsarchiv veranstalteten Session vorgertragen. Die Quellen enthalten unentbehrliche, für die Historiker notwendige Angaben. Im Teil der Aufsätze bringen wir die Arbeit Karl Jeneis über „Das Komitat Fejér zur Zeit des Rákóczi-Auf Standes". Der Autor stellt fest, dass Stuhlweissenburg und das Komitat Fejér 19. Mai 1688 von der Türkenherrschaft befreit wurde. Die Befreiung brachte aber keine Ruhe und keinen Frieden für die Bevölkerung. Das Gebiet des Komitates wurde nämlich für weitere 10 Jahre von den Kriegsereignissen und von der Stationierung des zahlreichen kaiserlichen Militärs heimgesucht. Dörfer wurden verödet, Tausende der Einwohner flüchteten. Das Komitat wurde als ein Gebiet der Neoacquistica Commission betrachtet und durch die Wiener Hofkammer, bzw. direkt durch die Ofner Kammeradministration verwaltet. Das Komitat wurde in drei Provisorate (Stuhlweissenburg, Ofen und Dunaföldvár) geteilt. Die gewalttätigen Zwangsexecutionen und Erpressungen der Provisoren steigerten die Leiden der Bevölkerung. Das Komitat bekam erst 1692 die Selbstverwaltung zurück, die aber nur dem Namen nach eine Autonomie war, die Lage blieb wie früher. Nach dem Frieden von Karlóca (26. Jänner 1699) begann die Zurücksiedlung der geflüchteten und neuen Leibeigenen. Die Lasten der Leibeigenen wurden aber nicht herabgesetzt. Die Gross- und Mittelgrundbesitzer lebten vorübergehend fern dem Komitat und ihr Bestreben ging dahin, statt der Naturalien und Robot die Geldsteuer (Zensus) zu erhöhen. Diese Last und die Anordnung Kaisers Leopold über die Zerstörung der Festungen — woran die unentgeltliche Arbeit der Leibeigenen in Anspruch herangezogen wurde — steigerte die Unzufriedenheit des Volkes. Deshalb schloss sich 1703, als Rákóczi die Fahne entfaltete und seine Truppen Transdanubien erreichten, die unzufriedene, ausgeplünderte und ausgebeutete ungarische Bevölkerung begeistert die Kurutzen an. Bald kapitulierte Stuhlweissenburg, trotzdem dass die deutsche Bevölkerung bis zum letzten Augenblick auf die Hilfe der kaiserlichen Truppen wartete. Die Kurutzen marschierten 16. Jänner 1704 in Stuhlweissenburg unter der Führung Hauptmanns Ladislaus Sándor ein. Ein gewisser Teil des begüterten Adels und des Beamtenkörpers des Komitates suchte in der Festung Raab Zuflucht und blieb bis ans Ende des Aufstandes kaisertreu (Labanz). Von den Grossgrundbesitzern schloss sich einzig Anton Eszterházy die Kurutzen an. Es gab viele — aus dem Komitat stammende — Soldaten in den Grenzfestungen, die zu den Kurutzen hinübergingen. Von denselben sind die Brigadiers Stefan Szekeres, Adam Bellfort und der Oberleutnant Michael Fördős zu erwähnen. Die Stadt Stuhlweissenburg nahm strategisch einen sehr wichtigen Posten ein. Ihr erster Kommandant war Andreas Újlaki, der die Festung und Verteidigung nicht verstärkte. Wegen der Sreifzüge der Kurutzen blieb die Stadt fast ohne Verteidigung, ihre Garnison wurde dann in die Umgebung von Ofen geordnet. Das Kommando nahm 2. März 1704 Daniel Eszterházy über, der bald in die Richtung Ofen aufbrach, um die Stadt einzukreisen. Alexander Károlyi, Kommandant der Truppen in Transdanubien, mass keine grosse Bedeutung der Befestigung der Stadt Stuhlweissenburg bei und ging 20. März 1704 mit seiner Kavallerie nach Wien. Mit ausgiebiger Beute aus Österreich zurückkehrend erfuhr er, dass seine Kavallerie — die er in Eisenstadt zurückliess — vom Feldmarschall Heister auseinandergejagt wurde. Károlyi flüchtete vor den kaiserlichen Truppen und Daniel Eszterházy und seine Truppen ihrem Schicksal überliess. Obwohl Eszterházy — wegen der Verteidigung — nach Stuhlweissenburg zurückkehrte, das Schicksal der Stadt war schon besiegelt. 21 Fejér megyei történeti évkönyv 11 $21