Evangélikus Naptár, 1993
ÉVFORDULÓK,EMLÉKEZÉSEK - Deutsche Wortverkündigung in der lutherischen Burgkirche von Ofen (= Buda)
teils eine Andacht, monatlich aber ein Abendmahlgottesdienst. In dieser Periode trat auch eine Theologin mit deutscher Muttersprache ein in diesen Dienst (1959). Spaeter, 1966 schloss sich ihr Mann, ein gewesenes Vikar an. Sie beide waren durch die Káldy- Veto ’sehe Kirchenadministration gezwungen vom offiziellen Dienst auszutreten und eine Zivilberuf zu waehlen, predigten aber bei jeder Gelegenheit. Engageierte Amtstraeger der Gemeinde, der Gemeindeinspektor (= Praesident) Uni versi taetspro- feszor Gusztáv Szelényi und der Presbyter (= Gemeinderat) Sándor (= Alexander) Bur ián dienten regelmaessig. Beide waren Zipser. (Die Zips liegt in der Ostslowakei; die seit dem 12. Jhdt dort lebenden Deutschen waren immer gute ungarische Patrioten.) Im Herbst 1974 kam dazu ein neuer Mitarbeiter: Pastor Albrecht Friedrich aus der DDR, der sich zu seiner Frau nach Ungarn umsiedelte. Die Ungarlaendische Evangelisch-Lutherische Kirche konnte ihn als fremden Staatsbürger nicht anstellen, aber sein „Aushilfsdienst“ stiess auf keinen Hinderniss. Zu dieser Zeit wurde der erwaehnte ungarische Vikar mit der Verwaltung des deutschen Dienstes amtlich beauftragt. Inzwischen aenderte sich auch der Kreis der Gottesdiestteilnehmer. Neben Absterben uns Auswanderungen geschahen auch Ansiedlungen. Diplomaten und andere hier beruflich taetige Auslaender, Touristen, unter ihnen die einander hier treffenden Ost- und Westdeutschen kamen zum Gottesdiest in die Kapelle, spaeter auch Studenten. Deutsche Pfarrer, die zur Sommerfrische oder zur Badekur nach Budapest kamen, übernahmen manchmal den Predigtdienst. Unter ihnen ist der wichtigste Pfarrer Karl Schmidt von Karl-Marx-Stadt, heute wieder Chemnitz. Es ist erwaehnungswert, dass 55