Jászay Károly: Magyar luteránus megmozdulások Cluj–Kolozsváron : 1798–1861. Kolozsvár 1937.
7 darmit die Zeit in der Kirche, während einem Vortrag, den sie nicht verstehn. 5*- Gr. Es könnte demnach seyn, dass für manche unserer slawischungrischen und sächsisch-hungarisierenden Glaubensbrüder in geistlichen Bedürfnissen zu ihrer Selbstzufriedenheit mit einem ungrischen Lehrvortrag in Zu(kunft besser gedeihen würde. Allein Gegengründe machen unsere wenigen Ansichten nach machen diese Sache) äusserst bedenklich. Denn 1-mo Die Sachsen und deutschen sind der zehnfach grössere Theil unserer Gemeinde, als die slawischen-Unger, die in ungrischer Sprache ihren Gottesdienst verlangen ; die meisten Präbenden und derlei Beiträge bekommen also die Schul und Kirchendiener von jenen. Diese tragen zur Stola, u. zum Klingelbeutel (eine Kollekte zur jährl. Reparation unsers Kirchen u. Schulgebäudes) wenig bei. 2-°- Sie meinen, man sollte ihren ungrischen Amtslehrer aus der gemeinschaftlichen Kirchenkasse dereinst besolden. Dies heisst aber bei Lichte betrachtet soviel, man sollte den sächsisch-deutschen Geistlichen ihre, im mindest überflüssige Besoldungen schmälern, und, da diese von den Interesse Geldern der Baron Gladianischen, zur Beförderung der hiesig deutschewangelischen Kirche und ihrer Geistlichen, geleistete Fromme Stiftung entrichtet worden, so hiesse es auch so viel, man solle gegen die Absicht unsers verewigten vorzüglichen Wohlthäters handeln. 3-°- Durch eine solche Erlaubniss würde der ungrischen Sprache zu den Herzen aller unserer Zuhöhrer Thor und Thür geöffnet, der deutschen aber verschlossen werden. Der grösste (Theil, ja das Ganze unserer ..) Kirchengesammtschaft würde katastrophiert werden und zu den ungrischen Lehrvorträgen eilen, weil unsere Leute im Durchschnitte, besser und mehr ungrisch reden, als sächsisch u. deutsch. 4°- Dies müsste freilich vielen gefallen, theils weil das Imperium der ungrischen Sprache sich in dieser Stadt erweiterte, theils aber auch wahren Religionsfreunden deswegen, weil billigdenkende und mit den Fortschritten der auswärtigen theologischen Aufklärung nicht ganz unbekannte ungrischevangelische Religionslehrer dem Volke in der bekanntern Sprache wo nicht immer, doch zu Zeiten, bei sich ergebenden praktischen Materien bekennen müssten, dass Christen überhaupt eine Tugend und Sittenlehre hätten, und in den Lehren des Glaubens die Protestanten äusserst nahe einander sich gekommen. Wenn nun dies gleich ein grosser Nutze auf der einen Seite wäre, so entstünde auf der andern, unsern schwachen Einsichten nach, ein nicht münderer, vieleicht ein grösserer Nachtheil, der in dem sichern Verlust unserer deutschen Existens der Muttersprache und den bürgerl. diplomatischen Gerechtsamen, gleich andern Religions Verwanten, (auf allerley Stadtische Beförderung würde. 5-°- Dürften wir) nur nicht mit Grunde bei Einführung des ungrischen Gottesdienstes die Unterdrückung der deutschen Sprache befürchten, so wäre es recht und billig, dass die Religion der Allerheiligsten auch unter uns in beiden Sprachen gepredigt würde. Allein die vor 220 Jahren und etliche ohngefähr, unitarisch gewordene Sachsen behielten ihre Sprache unter den ungrischen Unitariern