Scholtz [Ödön] Edmund: Illustrierte Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Ágfalva–Agendorf, Bánfalva–Wandorf und Loipersbach. Sopron, 1938.

Zu Oebenburg, beS ehrfamen Sobanit Sur gemeften Sntoot)nerS aűba Soíjn z u ikrein eb. OrtS-Sdjulmeifter unb 9?ota­riitS ermäi)let, unb als balb an eben ben Xag burch ben ebang. ^aftor Mat­thias Harntoolf öfferitlicfc bafelbft a IS Sd)ulmeifte_r einführen íaffen, toie benn eben biefer an bem folgenben 27ten Suni angefangen íjat in bem bon .ber eb. ©e­meinbe gemieteten HauS ^er bermittibten 2ÖoIf Sdjmenfin ebang. Schule zu galten mit 32 Sd)ulfinbern. Sn ber für Sefyrer Su? auSgefteűten SBerufungSfchrift Reifet eS: „2Bir bitten (Sie alfo freundlich, ben Ebangel. <Sd)ul- unb 9?otariatSbienft in unfertn Dorf SBonborf miŰigft anzu­nehmen, als aud) eineS orbentl. S^otarii Zu erfüllen. 3 ugleich forbert bie Ge­meine, bafj Sie t ä g I i dj bie Schule mit einem Morgen-©ebeth anfangen, meinem auch btSmeilen anbere Seute beimotjnen fönnen. gerner foŰen Sie alle Sonit­unb geiertage um 1 Ui)r nachmittag eine furze Kinberlehr galten, unb fjiertnnen bie treue Slnmeifung unfereS (So. ^farr^ l>crrnS befolgen." gür foldj 2lmt unb Dienft berfprad) bie ©emeinbe ii)n als il)ren „treuen (So. Sdjulmeifter zu Heben unb z" ehren unb folgenbe jährliche QahLung richtig zu leiften. 21IS 1.) 2ln baarem ©elbe 50 gl. 2.) Bon ©emein­Sdjreiberetyen ganzes Saht gl- 3.) 2ln SLsaitjen 10i/ 2 Me^en unb ©etraibe ebenfalls fo Diel. 4.) 2ln 2öein 5 Eimer. 5.) 2ln Schulgelb bezahlt ber Rechner burch bic 2öod)e einen halben ©rofd)en, ber Schreiber 2 Ung. unb bie übrigen jcbeS einen Kreuzer. Übrigens toirb bon ber £eid)f 5 ©rofd>en, Oon einem 93er­fiinb-3ettel 4 ©rofd)cn, bon Heuratl)S= contract 8 ©r. gezahlt. 6.) Mit Holz bie Unterhaltung auf baS ganze Sahr. 7.) Eine frei)e Söohnung." k) Slblöfung ber Xaufftola unb eigene Matrifelfüh s r u n g. Da inzloifchen bie fatholifchen ©eift­liehen bie Matrifein aud) über bie Ebangelifchen noch immer loeiter führten unb bon biefen auch bie Stolagebühren einforberten, mürbe burch eine Eircular­bcrorbnuitg „bie 9Ibnal)me ber £ a u f ­ft o l a ohne aűe 2IuSnahme eingeteilt" unb bie Slfatbolifen (Ebangelifchen) auf­geforbert, bafür ihrem Pfarrer eine fontraftlidj feftzufe^enbe jährliche 2lblö­fungSgebühr z u zahlen, jebod) fo, bajj „bie Kontribuenten bamit ... nicht etma Überhalten unb ihnen hieran eine größere Saft für bie Hmfunft aufgebür'bet merbe." Hierauf berpflicf)tete fich bie Slgen­borfer Eb. ©emeine „jährlich bom 1. San. 1788 an in 3ufunft 7 gl. ihrem Eo. ©eiftl. Herrn unb 2 gl. bem Eb. Sd)ulmeifter als einen Erfa^ für bie cingefteŰte Xaufftola zu bezahlen." „Die Söonborfer gilialgemeine hat bie ^pälfte, baS ift bein Eb. ©eiftl. Herrn 3 gl. 50 Kr., bein Sdjulmeifter 1 gl. jährlich Zu bezahlen berfprodjen." Die Sot)perS= bächer gilialgemeine hat berfprod)en noch fiinftig beShalb ben Eontract zu machen. ©leidjfam zur Ergänzung biefer Ber­orbnung erhielt bann bie Oebenburger ©efpanfd)aft bon ber ungar. Stabthal­terei, Ofen, ben 20. gebr. 1787, folgenbe meitere Slnmeifung: „Bet) Iber ohnehin aufgehobenen Xaufftola merben bie $ßro­teftanten bon ben bisher ben íatíjol. Pfarrern gefchehenen Anzeigen ber Sau­fen allerbingS befreit, nur muft in ber­iet) Orten ben proteftantifdjen ^rebigcrit bic richtige güljtung ihrer Matri­fein gemeffenft eingebunben merben, mornadj bafelbft ber fathol. Pfarrer bon giihrung ber Matrifel in Bezug auf bie $roteftanten enthoben ift. Ebenfo hat eS auch frei) ben für bie 3 ufunfi abge­fteűten gürfegnen bon ben bieSfäl­figen 2lnzeigen böllig abzufominen," Obmohl nun Pfarrer H a rntoolf bie ebangelifchen Matrifelbiicher fchon feit September 1783 regelmäßig führte, fo mürbe er boch erft burch biefe Berorb­nung bon ber Anzeige ber einzelnen gäÜe beim r. f. ^farrainte böűig ent­hoben unb baS r. f. Pfarramt hat erft je^t bie Eintragung ber ebangelifchen Saufen, Xrauungeti unb Begräbniffe in feinen Matrifelbüchern eingeftellt. 45

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