Scholtz [Ödön] Edmund: Illustrierte Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Ágfalva–Agendorf, Bánfalva–Wandorf und Loipersbach. Sopron, 1938.

„um bie gnäbige Freiheit beS DíeligionS­Erercitii" unmittelbar an Se. Majeftät zu menben. c) © e f u d) an ben Monarchen. DiefeS ©efucf) Derbient eS, hier DoE­inhaltlich mitgeteilt zu merben unib lautet alfo: „E u e r M a \ e ft ä t! Unterzeichnete ber 2lugSpurgifd)cn Eonfeffion zugethane, in bem, ber Königl. $reiftabt Oebenburg Zugehörigen Dorf, 2lgenborf, mohnenbe Kontribuenten fteEen Euer M a \ e = ft ä t fußfällig Dor; baft (Sie fájón über ein ganjeS 3>aljr, zur Erhaltung eineS SethaufeS, aEe mögliche Mühe, Sírbeit unb Unfoften üermenbet, unb zweimal auf 33efei)I eines? JpodjlöBI. Socumtenen­tial Eonfilium, burch EomitatS Depu­tirte angefteílte Unterfuchung glücflidj iiberftanben, unb z ur Erlangung eineS SetbaufeS, felbft Don obbenanbten Eonfi­lio laut fub. 2I. beigefchloffener Siefolution bie unfehlbare Hoffnung befommen ha= ben; fo ha&en fie bennod) ohnlängft auS beiliegenber fub 33. EomitatS Determi­naon, mehiniitig erfahren müffen, bafj baS Oebenburger Eomitat bei bem £>odj­löbl. Socumtenential Eonfilio, folglich auch E ít e r 90? a i e ft ä t Dermeifslidj machen miE, bajj ben Supplicanten (2In­fudjeribcn), nach ber E)ier fub E. beige­fügten König!. Dtefolution, ein 33etf)auS nicht fonnte zugeftanben merben, auS Urfacf): loeil 2lgenborf nur auf eine Stunb Don bem in ber Stabt Oebenburg fcicnben 33etí)auS entfernt märe. 2111 e r g n ä b i g ft e r Monarch! Euer Majeftät ijeitge Sfijfidjtcn zielen ba­bin, bie Siirben, unb Saften ber Sinnen Kontribuenten bcftmöglichft zu erleidj­tern; ba£ aber biefer heilige Enbztoecf, baburch, loenn benen Supplicanten, bie Erbauung eines 33ethaufeS nicht gu­geftanben merben foE, nicht erreicht; fon= bern Shre Saft Dcrgröfeert merb'cn mirb, fönnen bie Supplicanten leiber auS eige­ner Dicljähriger Erfahrung mit gutem ©emifcen bemeifen; — unb befcmegen Bit= ten auch in aEer Untermürfigfeit, 3h"en ein 33ethauS iu ihrem Dorfe erbauen zu Dürfen aücrgnäbigft zu erlauben auS fol­genden ©riinben: 1) 9MI ber befte guftgänger, nicht aber Kinber unb alte Seute, merdje bodj auch iu bie Kirche zu gehen Derpflidjtet finb, bei ber beften 3ßitterung faum in einer (Stunb, in SBinterzeit aber, too ber 2Beg fotfjigt, ober mit Schnee bebeeft ift, nicht in ztoei Stun'ben auf Oebenburg fommen fann, ja ber 3ßeg, meil ba feine gemachte Sanbftrafte ift, oftmal inpracti­cabel ift. — folglich 2) Ein armer Eontribuent, ber fo­mohi felbft als auch fein SSieh, bie ganze SBodje burch mühfam arbeitet, nicht ein­mal ben Don ©ott zur Diuhe beftimmten 5£ag, ruhen, unb auSraften fan. Den ge­fegt er hätte nur eine Stunbe in ifcaS Oebenburger 33etIjauS zu gehen, mufe er bodh' über ztoei Stunbe mährenb beS ©ot­teSbienfteS fteíjen, toeil bie 33ürger aEe Si^e occupiren; unb fofort im 3urücf­gehen Don ©ehen, unb Stehen, burch mehr als brei Stunben fdjon abgematt, faft ztoei Stunbe zubringen, auch fetneS SSieheS, toenn man fahren toiE, unb in Kleibern. 3) SBeil fo oft man in bie Stabt eS mag fahren, ober zu gufe fein, in bie Kirche geht; — fo mirb nicht nur baS SSieh, unb felbft :bet Menfdj ftrapazirt, auch' Bferbgefdjirr, ber 3Sagen, unb bie Kleibung abgenu^t, fonbern bei biefer ©elegenheit merben zur Erquicfung beS SeibeS, allezeit etliche Kreuzer Derzehret. 28ann atlfo biefe Unfoften, Mühe unb gatiquen, unb baS toaS man ben Oeben­burger ©eiftiidjen zur 33ezeigung einiger Erfenntlidjfeit freimiEig giebt, ein jeher ipauSDater, ber aEe Sonntag, entmeber felbft in bie Kirche zu gehen, ober einen Don feinen £>auSgenoffen zu fdjicfen pflegt nur mit 3 £r erfauffen foE, unb mer mirb eS nicht gerne ihun; fo mirb fein ©eiftlicfjer in Soco mit famt bem Schul­meister bezahlt, fo mirb feine bisherige Saft nicht Dergröfjert; fonbern febr rnerf­lid) erleichtert, unb er mirb gemift zur 21 h­gabe feiner Eontribution toeit tüchtiger, als biSbero gemacht merben. 4) 3S>eil nicht aEe, aEe Sonntag auf Oebenburg in bie Kirche gehen fönnen, unb bodj aEe einen Unterricht, toie fie fid) gegen ©ott, gegen ihren SanbeSfürften, gegen ihre ©runbherrn, Obrigfeit, unb

Next

/
Thumbnails
Contents