Scholtz [Ödön] Edmund: Illustrierte Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Ágfalva–Agendorf, Bánfalva–Wandorf und Loipersbach. Sopron, 1938.

III. Sie erften SeDrütfungen Her $toteftanten. a)£7er®alenberftreit unb feine folgen. 3u biefer Seit, 1576 beftieg ®önig 9Í u b o I f ben Xíjron, unb mit ihm begann eine traurige ^r foigung unb llnterbrücfung für bie tefianten. ^ebe Gelegenheit unb jeibe§ SWittcI tourbe bagu benü^t unb gegen bie Sutfjerifcfyen in Debenburg felien man einen gang befonberen ©runb ge= fürtben gu haben. Sßapft ©regor XIII. fiil)rte im Sahre 1582 ben neuen, foge= nannten ©regorianifchen Mertber ein, botf> bie ebangelifcben Sänber mollten bon biefer päpftridjen SSerorbnung nidjt» miffen. 2Iudj in Ungarn fträubten fid) bie ^roteffcanten, befonber§ aber bie Ccbenburger Lutheraner unter $üh= rung it)rer ©eiftlicfyen gang entfliehen gegen bie Einführung be§ neuen ®alen-­bers>. 2H§ Strafe für biefe D^iofition mnrben im $sa£)re 1584 fämtlidje eüan= gelifchen Pfarrer DebenburgS unb fpäter audj bie ber gur Stabt gehörenden £>rt= fdjaften, alfo auch Oon Sigenborf öertrie= ben unb bie 23emohner mußten bis? gum Sahre 1606, in meinem ^ai)re auf ©runib ber 23efd)Iüffe be§ Liener $rie= ben§ bie 3íeIigion§freií)eit überall mieber hergefteűt mürbe, nadj 9?ecfenmarft unb SDeutfdj ®reu^ 5) gum ebamgeíifd)cn ©ot= 5) @dídoÍ )[ biefe ©rtfcfyaften, al§ aud) 23ret= tenbrunn. ©rafyburg, ®raffenmarft, ®onner§= ftrcfyeni, ©ifenftabt, gordjtenau, ©ft. ©eorgen, ©fcfiiefo, £>öflein, SacfenbadE), ©it. 27?artin, ©ft. 9J?acgaretf)en, TOarg, 9ftatter§borf, mülknborf, Cßgau, ^urbad^, Ober= unb Unter=5ßuüemborf, ffii^ing, Dioljrbadj, gu meieren allen mehrere giíiaíen gehörten, maren gu jener Seit rein cba ngeltfd}. SSon mehreren fennen mir auci) nod) bie tarnen ber 5ßrebiger. ©o finb bon (íifenftabt bie ^rebiejer ©eorg Hutterer;, Sllbert «ötttger unb 3<*cob 93eigemitf)er beíannt; bon gmifcfyen ben Sauren 1599 bi§ 1606 ^acob Egerer, ber fpäter nacb Oeí>ení)ur<? fam; bon ^ullenlbonf ©eorg Stfurafögi in ben $af)ren 1591 bi§ 1597, ber borfier in Oebenburg un= garifd)er ©cf)ulleljrer mar. ^n homogen mar bereits im 3af)re 1565 ®aniel Äämpf ein eban= gelifeber ^rebiger. 9?ur in SSroiäbacfy — bem ©ife bc§ röm.=fatij. S9ifc^of§ — mar feine eban= geliftf>e Zircbe ober ©i^ule, Pfarrer ober Se^rer. te^bienft gehen, mo bie üertriebenen $eiftlicí)en 3uf[ud)t fanben unb aud) bie kaufen, Trauungen unb alle übrigen fircpchen ^anblungen öerridjteten. 2ßäi)renb biefer Seit (1584—1606) í)at bie fatí)oíif(f)'e ®;rdje audj in unfe­ren Sanbgemeinben, in meieren feit ber Einführung ber Deformation fein fatf)o!ifcf)er Pfarrer mehr mar, mieber guft gefaxt. Pfarrer ©ra£mu§ geűner fonn-te fidj gtoar etma§ länger al§ bie Debenburger Pfarrer behaupten — e§ tuirb feiner noch in bem 3saf)re 1586 ge= bacfjt —, aber im ^aijre 1588 fam fdjon ein gemiffer 5lnbrea§ Scfjerer al§ fatho= lifd^er ^Jriefter nací) 2igenborf. b)3Seri)äItni§ gmifc^enStabt unb £ a n b. 9íach bem SBiener ^rieben mürbe ber eoangelifd^e ©otte§bienft in Debenburg mieber fjergefteűt unb bie Stabt fc^ritt fcijneE baran, benfelben auef) in ber „al­ten ^acfjbarfcfjaft" mieber eingufüijren. ®orffc^aften hatten ia ben 9Wagi= ftrat gum patron unb biefer founte ^tcr auf feine ^flidjten umfomeniger öergef= fen, ba biefelben aucfj ben ©enufe be§ 9ied^te§ barboten. Ueberbie§ fiebelten auS ben Dörfern alljährlich mehrere ^erfonen in bie Stabt über, fo ba^ fie für eine Sßfiangfdjule berfelben gelten fonnten. Síatürlic^ fai) man alfo barauf, földje $8äume gu erhalten, mie man fie am liebften münfihte. 33egüglid^ ber fircfy= lidfien SSermaltung blieben audf» bie £anb= gemeiniben ebenfo mie bie ftäbtifdje ^ir= djengemeinbe feibft, frei bon be§ Super= intenbenten 35otmä^igfeit. S)er Senior git Debenburg fiatte bie Sluffidj't über fie unb es> foűte be§haíb bierteljahríidj ein Senioraifonüent gehalten merben. Sei­ber ift in biefer Qmifdjengeit in ben froa­tifc^en Drtfdfjaften ^lingenbad) unb ^ohinhof bag Suthertum gänglich erio= feien, allein in ben übrigen fedj§ ftäbti= fcf)en Dörfern, barunter aud^ iiü 2Igem borf, ift e§ faft ungefdjmäicrt geblieben. So mufete benn aud) bon Sígenborf ber 12

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