Hittrich Ödön: A Budapesti Ágostai Hitvallású Evangélikus Főgimnázium első száz esztendejének története. Budapest 1923.

XI. FEJEZET. MELLÉKLETEK

238' Syntax auf jene Weyse mit ihnen wiederholen wollte, so liess ich dies Beginnen ruhen, und fieng im zweyten, nähmlich am 11-ten October die Prosodie an vorzutragen. Auch hier dictire ich von mir lateinisch abgefasste Regeln, welche von mir nur noch 2 Unterrichtsstunden des künftigen Monaths brauchen werden, um die Prosodie zu beendigen, und die Metrik zu begin­nen. Dabey wurden auch Uebungen in der syntactischen Resolution angestellt. 2. Die alte Geographie und Geschichte wird von mir in lateinischer Sprache erzählend vorgetragen ; meine Schüler hören mir zu mit der Feder in der Hand, zeichnen sich auf was sie können, und bringen das Erzählte zu Hause in der nämlichen Sprache zu Papier In der nächstfolgenden Stunde wird einer aufgefordert, seinen Aufsatz vorzulesen, die übrigen beurtheilen den Aufsatz unter meiner Leitung in doppelter Hinsicht, als Wiederholung des Gehörten, und als Stylübung; darauf wird allen zugleich von mir die nämliche Erzählung in meinem Latein dictirt, und zur Wieder­holung für die nächstfolgende Stunde aufgegeben, in welcher ich einen auffordere, den betreffenden Abschnitt der Geschichte lateinisch, mit eigenen Worten, vorzutragen wobey kein Aufsagen von Wort zu Wort verlangt, wohl aber die Anwendung der von mir erlernten Ausdrücke und Redensarten gestattet wird. Auf diese Weise haben w.r bis jetzt die Geogra­phie und Geschichte Aegyptens beendigt, und die von Palestina bereits begonnen. Von einigen wurde die Charte von Aegypten nachgezeichnet. 3. Aus der lat. Chrestomathie wird von den Schülern täglich ein Stück ins Deutsche und ins Ungarische übersetzt, das nämliche dann in der Schule vorgenommen, erklärt, die Fehler der Uebersetzung angedeutet, und eine verbesserte in beyden Sprachen dictirt, welche dann sammt dem lat. Text zu Hause memorirt, und in der folgenden Stunde aufgesagt wird. Auf diese Weise kann nur langsam fortgeschritten werden, aber, nach meinem Urtheil, mit grösserem Nutzen und so haben wir die Livische Erzählung des kämpfes zwischen den Horatiern und Curiatiern noch nicht ganz beendigt. Nach der Beendigung derselben werde ich irgend ein poetisches Stück folgen lassen. 4. In der Grammatik der griechischen Sprache sind wir bis zur Comparation, diese miteingeschlossen, gekommen. Die Regeln der Eupho­nie wurden einstweilen ausgelassen, sie sollen erst dann nachgeholt werden, wenn die Schüler schon die Conjugation erlernt haben werden. Dabey wurden schriftliche und mündliche Uebungen im Decliniren angestellt, es wurde grammatisch resolvirt, und vorgelesen. 5. In der Arithmetik verband ich anfangs Ziffern und Buchstabenrechnung; da jedoch dieser viel Zeit erforderte, und ich die Kenntniss der Zifferrech­nung voraussetzen zu können glaubte; beschränke ich mich dermalen auf die Buchstabenrechnung ; in welcher bereits die 4 Species beendigt worden sind, und die Potenz und Wurzellehre angefangen worden ist. Im Vortrag bediente ich mich anfangs hauptsächlich der deutschen Sprache, verband damit die lateinische, liess jene allmählig zurücktreten und wendete diese immer häufiger an, so dass gegenwärtig mein Vortrag im ganzen lateinisch ist, und nur hie und da Erklärungen in deutscher Sprache gegeben werden. Die öffentlichen Wiederholungen durch die Schüler geschehen auch schon in lateinischer Sprache, mit gebrauch der deutschen als Hilfssprache. 6. Die Geschichte der Ungarn erzähle ich in ungarischer Sprache. Es wird damit ganz so verfahren, wie mit der alten Geschichte. Wir sind gekommen an Ladislaus I. einschlüssig. 7. Die Glaubenslehre wird von mir, unabhängig von irgend einem Compendium in deutscher Sprache dictirt, das Dictirte erklärt, und in der nächsten Stunde wiederholt. Die Einleitung, welche die wahrscheinliche Entstehung der Religion, den Begriff derselben, eine Skizze und Kritik der mosaischen Religion, und die Lebensgeschichte Jesus, sammt der Characte­ristik seiner Lehrart, enthalten soll, bedarf zu ihrer Beendigung noch zwey oder drey Stunden des künftigen Monathes.

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