Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

35 Tode Martin Schpetkos Superintendent wurde, (t 1669.) Dieser Läni gerieth in einen streit mit dem Altsohter Archidiakon Stephan Bartók, rer, obgleich nur zwei Gemeinden ihm im Sohler Comitate unterstanden, cs doch wagte, alle Kirchen zu visitiren, und dem Läni die Visitation zu verbieten, beides unter dem Vorwand königlicher Befehle. Ja er hat den Briesnern, folglich ihrem Pfarrer, den Zehent weggenommen und der Neusohler Kammer verkauft (1658), gab ihn aber auf Verlangen des Grauer Erzbischofs Lippai und des Palatins Franz Veselenyi dem Stadtpfarrer wieder zurück. — Joh. Milochowsky, Pfarrer zu Radvan, kam 1670 nach Bries und wurde im folgenden Jahre zum Senior er­wählt. Im Jahre 1673 wurde er während der Leopoldinischen Verfol­gung verbannt. Aus der Verbannung kam er 1683 zurück und starb im folgenden Jahre. Während er noch im Auslande weilte, beriefen die Briefer nach dem Landtage von 1681 den RimabLnyer Pfarrer Bodo- vini, der jedoch nach 13 Wochen den Ruf nach Esetnek annahm, wo er 1704 Superiirtendent wurde. Ihm folgte, wie gesagt, MilochovSky und diesem Peter Sérti der jüngere. Früher war er in Neusohl an der sla- vischen Pfarre angestellt, mußte aber sammt Weib und fünf Kindern in Folge der erwähnten Verfolgung das Land verlassen. Er hielt sich zu Breslau auf. Von hier berief ihn 1684 die Neusohler und später die Briefer Gemeinde. Vier Jahre darauf wurde er von den nimmer ruhen­den Feinden der evang. Kirche sammt dem Kaplan Nikolaus Nicolaides und dem Rektor Martin Drobovßky erilirt, die Briefer aber ihrer Kirche, Pfarre, Schule und des Kirchenvermögens beraubt, welches sie den Pla­nsten abtreten mußten. Sechzehn Jahre später, nachdem günstigere Zeiten eingetreten waren, beriefen die Briefer zu ihrem Pfarrer (1704) Johann Paldiaki (eigentlich Paldia), der jedoch bereits 1706 als Pfarrer von Groß-Bobröcz im Protokoll des Liptauer Seniorats vorkommt. Ihm folgte Paul Kolbäni 1706, früher Seelsorger in Tepla (Zips), inRima- Brezó (1694), in Poltär (1698) in Mitsina (1705). Der erste Seelsorger nach dem Toleranz-Edikte war, wie gesagt, Johann Kußmäny, geb. zu Lönobänya am 23. Febr. 1752. Er wirkte an der Briefer Gemeinde 40 Jahre lang bis 1824, nachdem er seit 1816 auch das Amt eines Seniors verwaltete. Pfarrgehilfen an der Briefer Gemeinde waren folgende: 1579 Sam. Melik, 1595 Georg Schmidelius, 1610 Thomas Mokossini, 1615 Joh. Lucius, 1623 Gabriel Benedicty, 1628 Nikolaus Molitoris, 1634 Paul Sérti, 1642 Mich. Chamarides, 1646 Elias Läni, Sohn Gregor'ö, des Superintendenten, 1647 Georg Ribär, 1651 Jeremias Lepini, 1656 Joh. Sérti, 1660 Peter Sérti, 1673 Mich. Srnka, 1682 Mich. Ursini, 1688 Nikolaus Nicolaides. Die Briefer Schule war in ver frühesten Zeit so eingerichtet, daß sie im Stande war, Lehrer für Dorfschulen zu liefern, und ge­wöhnlich war außer dem Rektor noch ein Cantor oder Collega ange­stellt. Der allererste war, wie oben bemerkt, Peter Berger; sein Nach­3*

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