Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

H — die Senioren *) Marlin Wagner (125. Mai 1590) —und Seve- rinus Skulteti **) (1600) — die Superintendenten Martin auf Verlangen der fünf Städte in Oberungarn ein Glaubensbekenntniß abfaßte, welches aus zwanzig Artikeln bestand, zu Kaschau in lateinifcher, dcutfcher und ungarifcher Sprache in Druck erschien und dem König Ferdinand i. 1549 über­geben wurde. Lr wobnte der am 15. April 1563 zu Zeben abgehaltenen Synode bei, welche wegen der überhandnehmenden Zwingli'schen Lehre berufen worden ist. Er starb den 21. Oktober 1566. Von ihm befindet sich in der Wittenberger unga­rischen Bibliothek eine Handschrift unter dem Titel: Enarrationis in epistoiam Pauli ad Timotheum anno 1566. 8. — An feine Stelle kam als Prediger 1568 Johann Schader. Diakonen waren 1575 Georg Schultz, ein Bartfelder, und 1586 Jakob Wagner, ein Neusohler, beide in Wittenberg durch Aegidius Hun- nius ordinirt. *) Senioren der fünf Freistädte waren damals dasselbe, was später der Name Superintendent ausdrückte. Die fünf k. Freistädte und der Markt Groß- Säros, später auch die Freistadt Käsmark, bildeten eine eigene Superintendenz, welche jedoch zu Folge der Karolinischen Resolution 1734 nach den näheren Be­stimmungen der Dobschauer Coalition, 1743, mit der Superintendenz A. C. dies­seits der Theiß vereinigt werden mußte. **) Severinus Scultety war nach einigen Berichten aus Lehota im Honter Lomitat, nach Vaiaszky (S. 115) aus Also-Stregova im Neograder Comitate gebürtig. Wer feine Eltern gewesen, weiß man nicht, gewiß aber ist, daß sie arm waren. Lr wurde nach Bartfeld berufen von Eperies, wo er Rektor war und ist zu Gratz in Steiermark zum geistlichen Amte geweiht worden, welches er am 0. Sonntage nach Trinitatis angetreten hat. Noch in demselben Jahre wohnte er dem zu Csepreg auf Veranlassung des Grafen Franz Nidasdy gehaltenen Reli­gionsgespräche bei. Man wollte die Konkordienformel, welche als ein svmbolisches Buch der evangelischen Kirche zu Ende des sechzehnten Jahrhunderts in Oberun­garn angenommen wurde, auch in den Comitaten jenseits der Donau in der 1590 zu Csepreg gehaltenen Synode öffentlich einführen. Weil aber viele Anhänger Calvins dieses symbolische Buch nicht unterschreiben wollten, veranstaltete der friedliebende Graf 1591 im Monat Juni diese Unterredung, damit Stephan Böjthe, Prediger zu Nemetujvir und Superintendent der Gemeinden an dem Flusse Raab, mit unfern Scultety in Ansehung der Lehre vom heiligen Abend­mahl etwas bestimmen möchte. In der am 5. Oktober 1595 zu Eperies gehaltenen Synode wurde Scultety zum Senior der fünf königlichen Freistädte erwählt. Unter seinem Seniorate sind folgende Synoden gehalten worden: am 4. Oktober 1594 zu Bartfeld, am 10. Oktober 1595 zu Eperies, am 22. April 1597 zu Leutschau, letztere wurde nach Eperies verlegt und dann wieder zu Leutschau fortgesetzt und beendigt. Das letzte Mal präsidirte er als Senior in der am 9. — 10. März 1599 zu Zeben gehaltenen Synode. Alle diese Versammlungen wurden wegen des schnell um sich greifenden Calvinismus gehalten. Am '30. Juni 1600 raffte ihn und alle Lehrer an Kirchen nnd Schulen Bartfeld's die Pest hinweg, nur der Glöckner blieb am Leben. Zeugen von Scultety's Gelehr­samkeit, die er sich nur an vaterländischen Schulen erworben, denn er hatte niemals Deutschlands Universitäten besucht, — sind feine im Druck erschienenen Werke: 1. Erotemata de communicatione idiomatum Bartfae in 8. 1593. 2. Praefatio ad benevolum lectorem in M. Alberti Graveri bellum Jesu Christi et Joannis Calvini, Bartfae 1597, 4. 3. Hypomnyma seu admonitio brevis ad christianos regni Hungáriáé cives, de asserenda et retinenda avita vere chri- stiana doctrina in A. Confessione comprehensa. Bartfae 1599, 4. 4. História colloquii Csepregiensis de coena domini, inter Severinum Scultety et Stepha­num Böjthe, praeside Francisco Nádasdi —• Diakonen waren: 1595 Georg Thurius, 1597 Georg Junk, der nach zwei Jahren nach Schmö lnitz als Prediger

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