Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

Wagner* *) (ff 1667) vorzugsweise zu erwähnen sind. Das Gymnasium wurde stark besucht, es blnhete und war berühmt, so dafi es selbst dic Auf- merksammkeit des edlen Peter Hrabovßky de Hrabova, Präfekt des Schlos­ses Budetin, im Liptauer Comitatc, auf sich zog, und er demselben i. I. 1556 ein Legat von 6510 ungr. Gulden — in jener Zeit eine bedeutende Summe — zuwandte. Die Stadt und viele Dörfer der Umgegend waren ent­weder ganz oder doch größtcntheils evangelisch. Die große deutsche, auch abging. Jetzt war die Stelle sieben Monate lang erledigt, bis am 1. No vember 1599 M. Mathias Henrici berufen wurde, welcher im nächsten Jahre an der Pest starb. An seine Stelle kam >601 M. Casparus Preller aus Bo- leslau in Schlesien, der 1606 nach Eperies ging. An Scultety's Stelle kam Abraham Christiani. Er wurde aus Kreutz (Villa crueis) berufen, wo er Prediger und Senior fraternitatis inferioris fluvii Poprad war. In der Zips waren damals mehrere Fraternitäten, als; frater­nitas superioris, inferioris fluvii Hernáth, fraternitas 24 regalium, fraternitas de viridi campe, fraternitas superioris et fraternitas inferioris fluvii Poprad. Unter den Bartfelder Predigern hat Christiani den Katechismusunterricht an Sonntagen und die biblischen Vorlesungen eingeführt. Zu seiner Zeit haben die Bartfelder am Allerheiligentag 1617 ihr erstes evangelisches Jubiläum gefeiert. Das zweite 1717 ist den Protestanten in Ungarn untersagt worden. Christiani wohnte vier Synoden bei: der zu Eperies am 7. und 8. Mai 1602, der zu Bartfeld am 24.-25. April 1607, der zu Eperies am 2. Juni 1609 endlich der zu Bartfeld am 17. Mai 1616. Im Jabre 1619 raffte ihn die Pest weg. *) 1623 wurde der obenerwähnte Martin Wagner Prediger, der 1645 in der Synode zu Zeben an die Stelle des von der Pest weggerafften M. Peter Zabler, zum Superintendenten der fünf königlichen Freistädte gewählt wurde. Von ihm sagt Ribini (Memorabilia I, 490): Vir iste magnae apud suos existi- mationis, qui aliarum quoque ecclesiarum cur am habebat, et provinciám sibi demandatam usque ad annum 1669 diligenter ac li deli te r administ rabat. Aber die Jahreszahl scheint hier unrichtig angegeben, denn im zweiten Bande der Memorabilia auf der 113, S. lesen wir: Martine Wagneri liberarum ac.regia- rum in Hungária superiori civitatum Superintendente ad d. 2. Jul an. 1665 mortuo, anno sequente suffectus est Michael Lief mann, Lignitzio e Silesia ad sacrum munus Cassouiae ob e und um vocatus, — UNd mehr für die letztere Zahl spricht die Angabe einer vor uns liegenden Handschrift, daß schon 1659 in Ansehung des hohen Alters Martin Wagner's, demselben Martin Pfeiffer, Rektor an der hiesigen Schule, als Mitarbeiter an die Seite gegeben wurde, obschon um dieselbe Zeit auch Bernhard Wagner als Diakon genannt wird. Nach Martin Wagner's Tod folgte im Pfarramte Pfeiffer, der zwei Synoden, nämlich der zu Zeben am 15. Juli 1666 und der zu Kaschau am 7. — 10. Fe­bruar 166°, beiwohnte. Bei der Grundsteinlegung zum Glockenthurmbau 1669 hielt er eine Rede. Den 10. Dezember desselben Jahres sind von ihm zwei arianische (vielleicht socinianische) Jungfrauen aus Polen, Anna Morczkovßka und Elisabeth Polonovna und am 7. März 1671 zwei arianische Kinder, eben­falls aus Polen, Andreas Gladkowitz und ein Mädchen Zosska in die evange­lische Kirche ausgenommen worden. Von seiner Zeit beginnen bis z. I. 1710 in dem „Protocolum Pa­storale1 der Bartfelder Gemeinde die Aufzeichnungen der Verhandlungen des hier bestandenen Consistoriums, insbesondere über allerhand Matrimonial- Angelegenheiten. — Das betreffende Kirchensiegel des Consistoriums (Es. lumine lumen“ — Sigilium consist Partien.) besitzt die Gemeinde noch.

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