Szent Benedek-rendi katolikus gimnázium, Esztergom, 1855

24 das Quecksilber jedoch auf einer blanken Kupferplatte. Während sich nun die Faraday'schen Cylinder in magnetischem Felde nach Art der massi­ven Stäbchen axial oder aequatorial stellten : zeigten die Flüssigkeiten bei den Plücker'schen Versuchen durch die an ihrer Oberfläche eingetre­tene Änderung ob sie magnetisch oder diamagnetisch sind. Um diese Versuche nachzuahmen lege man : 1) Die massiven Ansätze an die Polflächen des Electromagnetes in einem Abstände von 2.5 von einan­der, stelle das Uhrgläschen so auf die Ansätze, dass dessen Mittelpunkt über den Zwischenraum zu stehen komme, gebe dann in das Uhrgläschen so viel von der zu untersuchenden Flüssigkeit, dass ihr Durchmesser 25.0 betrage. So bald nun der Magnet angeregt das Maximum seiner Kraft erlangt hat, ändert sich die ursprüngliche Kreisform der Oberfläche in eine ellyptische, deren grosse Axe (bei Eisenchlorid 30) in der aequato­rialen Lage, die kleine in der Axialen liegt, wenn die Flüssigkeit magnetisch ist; im Gegentheil aber liegt die grosse Axe axial, die kleine aequatorial, wenn die Flüssigkeit diamagnetisch ist. Überdies hob sich die Oberfläche bei den magnetischen Flüssigkeiten in der Mitte, bei den diamagnetischen an den Enden empor. Alle diese Erscheinungen erklären sich leicht, wenn man die Wirkung der Pole betrachtet, welche bei der angegebenen Stel­lung der Ansätze die magnetischen Flüssigkeiten gegen den Mittelpunkt zieht, die diamagnetischen von demselben abstosst. mni 2) Wird der Abstand der Polenden bis auf 31.0 vergrössert, dass die Flüssigkeit ganz zwischen die Pole zu stehen kommt, so stellt sich die grosse Axe der eingetretenen Ellypse in die axiale Lage, die kleine in die aequatoriale, wenn die Flüssigkeit magnetisch ist, entgegengesetzt, wenn sie diamagnetisch ist. Auch diese Erscheinungen folgen nothwendig aus der Anziehung der magnetischen , und Abstossung der diamagne­tischen Flüssigkeiten von den Polen. 3) Als magnetisch bezeichnet Plücker Eisenchlorür, und Eisenchlorid, salpetersaures Nikeloxyd, schwefelsaures Eisenoxyd etc. als diamagnetisch, das gelbe und rothe Blutlaugensalz, Quecksilber, Wasser, Milch, Alcohol, Schwefeläther, Schwefelsäure, Salpetersäure, Ammoniak, die fetten und aethe­rischen Oele , geschmolzenes Wachs, das Blut .... Ja sogar die Blut­kügelchen im Serum, die sich gegenseitig abstossen, was auffallen musste, da der Eisengehalt der Kügelchen unläugbar nachgewiesen ist, während Eisen und der weit grössere Theil seiner Salze magnetisch ist. Es ist wohl überflüssig zu bemerken, dass man, um die Erscheinungen im Blute zu beobachten, das Mikroskop nicht entbehren kann. Pogg. Bd. 73. S. 568» Bd. 77. S. 578. Gasförmige Körper zwischen den Magnetpolen III. Nachdem Bancalari Prof. zu Genua und nach diesem Zantedeschi (Prof. zu Turin) eine Abstossung der Flamme brennender Körper von den Magnetpolen beobachtet und mitgetheilt hatten (1847. Gaz. Piemont. Nro. 242) prüfte zu gleicher Zeit Faraday und Plücker die Gase und verschie­dene Luftarten auf ihren Magnetismus. Einige der Versuche sollen hier angeführt werden aus Pogg. Bd. 73. 256. u. w. 549. u. w. . . . 1) Plücker streute auf heisses Platinblech Jod, und stellte das Blech

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