Szent Benedek-rendi katolikus gimnázium, Esztergom, 1855
25 unter die Magnetpole; die gerade aufsteigende Joddampfsäule theilte sich sobald der Magnet angeregt war in zwei Theile, und bildete in der aequatorialen Lage eine Parabel, d. h. die Joddämpfe werden von den Polen eines Magnetes abgestossen. Es leuchtet von selbst ein, dass man auf ähnliche Weise auch andere sichtbare Gase prüfen kann, wie dieses Plücker mit Brom , Chlor , salpetriger Säure , Wasser- und Quecksilber dämpfen gethan, und alle diamagnetisch fand. 2) Aus den Versuchen mit Flammen folgerte Plücker, dass der Wasserdampf beim Verbrennen des Wasserstoffes , die mit Wasserdampf gemengte Kohlensäure, die schwefelige Säure beim brennenden Schwefel sämmtlich im glühenden Zustande diamagnetisch sind. Alle Experimente wurden in atmos. Luft ausgeführt. 3) Der gewandte Experimentator Faraday ging sehr bald zu den Versuchen mit unsichtbaren .Gasen über. Die Gase brachte er in eine Woulfische Flasche mit drei Offnungen a. b. c. In die Öffnung a steckte er luftdicht eine weite Röhre bis an den Boden der Flasche , sie diente zum Eingiessen von Wasser um das in der Flasche vorhandene Gas auszutreiben. Die Oeffnung b hielt er durch einen Stöpsel verschlossen und an c gab er eine nach aussen gehende Röhre mit einem Hahne, an diese konnte er eine andere gekrümmte Glasröhre mittelst einer geschwefelten Kautschukröhre aufstecken. Die gekrümmte Röhre erhielt nahe an der Biegung ein Stück mit nicht conc. Salzsäure befeuchteten Papiers. Aus dieser Röhre konnte nun Faraday jede Gasart zwischen die Pole treiben, steigen oder sinken lassen, je nachdem sie spef. leichter oder schwerer war als die Luft. Um nun die Bahn der ausgetriebenen Luft entdecken und zu verfolgen stellte er gewöhnlich drei fingerlange und dicke Glasröhren eine über die axiale Linie , eine an jeder Seite derselben ; über jede der Röhren aber ein mit Ammoniakflüssigkeit getränktes Papier. Das zu den Polen geführte Gas nahm etwas Salzsäure aus der krummen Röhre mit, und indem es sich zwischen den angeregten Polen entweder axial oder aequatorial bewegte , musste es durch eine der aufgestellten Fangröhren ziehen , und über derselben mit Ammoniak das bekannte Wölkchen bilden. 4) In der gewöhnlichen Luft zeigten sich diamagnetisch : Stickstoff, Wasserstoff, Kohlens. Kohlenoxyd, Stickstoffoxydal, Stickstoffoxyd, Grubengas , oebildendes Gas , schwefelige Säure , Chlorwasserstoffsäure , Jodwasserstoffsäure, Kieselfluorwasserstoffsäure : . . . 5) Der Sauerstoff ist in der Luft magnetisch. 6) Faraday wechselte nach und nach das Medium, indem er einen aus Wachspapier gemachten kleinen Kasten oben mit einer Glimmertafel bedeckte, und mit verschiedenen Gasen füllte, durch die er dann die zu untersuchenden Luftarten zu den Polen führen konnte. Das Medium war mit Ammoniak, die geprüften Gase mit Salzs. impraegnirt. 7) In der Kohlensäure fand er magnetisch nur den Sauerstoff, die übrigen obenerwähnten diamagnetiseh. 8) Im Steinkohlengase alle diamagnetisch , ausser der atm. Luft, und dem Säuerst., welcher gleich dem Eisenfeilicht an den Polen haften blieb. 9) Im Wasserstoffe die Luft schwach, Oxigen , stark magnetisch, die übrigen diamagnetisch.