Szent Benedek-rendi katolikus gimnázium, Esztergom, 1855

23 aufgehängt wird von jedem Pole abgestossen, und weicht aus der mag­netischen Axe nach einer oder der andern Seite (2250). 2) Ein 2" langer und etwa 0.5" breiter und dicker Stab aus demselben Glase central zwischen den Magnetpolen aufgehängt und sich selbst überlassen, bis der Effect der Torsion vorüber ist, dreht sich, so­bald der Magnet durch Schliessen der Batterie in Thätigkeit gesetzt wird, in eine gegen die Magnetkraftlinie rechtwinklige Lage , und kommt in dieser nach einigen Schwingungen in die Ruhe. Aus dieser Ruhelage mit der Hand entfernt, kehrt der Stab immer wieder in dieselbe zurück. (2253). 3) Hängt der Glasstab in der axialen Linie so, dass sein Drehpunkt dem einen Pole näher gerückt ist, als dem andern ; so wird er auch in dieser Lage rechtwinklig zur Magnetaxe gestellt, dabei weicht aber der Schwerpunkt des Stabes zugleich von dem näheren Pole zurück. (2259). 4) Soll der Glasstab eine aequatoriale Lage einnehmen, so muss er eine längliche Gestalt haben. Ein Würfel oder eine Kugel richtet sich nicht so wie ein längliches Stück. Zwei oder drei Würfel neben einander gelegt, so dass sie ein längliches System bilden richten sich aber. (2264). 5) Hängt man zugleich zwei Stücke (an besonderen Fäden) in der axialen Lage auf imd zwar eines diesem, eines jenem Pole nahe, so wer­den sie von den respectiven Polen abgestossen, wie wenn sie sich anzögen. Hängt man sie dagegen in der aequatorialen Lage auf, je eines auf jeder Seite der Axe, so weichen sie beide von der Axe und scheinen sich ab­zustossen. (2265). 6) Obwohl vorerst am schweren Glase entdeckt, zeigten sich diese Erscheinungen an sehr vielen andern Substanzen ; nicht nur festen, son­dern auch flüssigen, sobald selbe in geeigneter Form und Art der Mag­netkraft ausgesetzt wurden. Unter den Metallen fand Faraday besonders das Wismuth höchst diamagnetisch, dann Antimon, Zink, Zinn, Cadmium, Quecksilber , Silber, Kupfer. Auch von den nicht metallischen Köi*pern zählt Faraday eine lange Reihe diamagnetischer Körper auf, wovon ich besonders des Fleisches, des Leders gedenke. „Wenn ein Mensch, sagt Faraday nach Dufayscher Weise mit hinlänglicher Empfindlichkeit aufgehängt und in das magnetische Feld gebracht werden könnte, würde er sich aequatorial richten, denn alle Substanzen, aus denen er gebildet ist, mit Einschluss des Blutes sind diamagnetisch. (2281). 7) Eine Zerkleinerung oder Zerstossung der Körper zu Pulver än­dert ihre diamagnetische Natur nicht. 8) Die Krystalle nehmen zwischen den Polen eines Magnetes je nach ihrer Beschaffenheit die verschiedenartigsten Stellungen an. Auch hier unterscheidet man magnetische und diamagnetische Körper; beide Gattungen zeigen jedoch in bestimmten Richtungen eine stärkere An­ziehung oder Abstossung, und immer tritt bei ihnen die magnetische oder diamagnetische Wirkung nach jener Richtung am stärksten auf, in welcher die materiellen Theilchen am nächsten bei einander sind ; dadurch un­terscheiden sie sich von den unkrystallisirten Körpern. (Tyndall Pogg. Bd. 81. 481). Die flüssigen Körper zwischen den Magnetpolen. H. Die tropfbar flüssigen Körper brachte Faraday in sehr dünnwändigen Glasröhren in das magnetische Feld, Plücker dagegen auf Uhrgläschen,

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