Szent Benedek-rendi katolikus gimnázium, Esztergom, 1855

24 Euripides ergiebig ist, eine entsprechende Zahl auch noch in die Gram­matik für Anfänger aufzunehmen. Die Verfasser haben jedoch keine ent­sprechende, sondern eine verhältnissmässig zu grosse Zahl solcher Sen­tenzen ausgehoben ; das fällt einem aufmerksamen Leser ihrer Syntax unwill­kürlich auf. Der Referent hat zwar die Ueberzeugung , dass die Verfasser nichts weiter dabei beabsichtigten und dass ihnen jene Sentenzen gleichsam in den Wurf kamen ; aber gerade das ist gefehlt, dem Verfasser eines Schulbu­ches dürfen die Beispiele nicht in den Wurf kommen, er soll sie vielmehr nach einem wohlgeordneten Flane wählen, und hiebei sogar den Schein ver­meiden, als verfolge er kleinliche, oder in der Natur der Sache selbst unbe­gründete Tendenzen. Zum Schlüsse bedarf es noch der Erinnerung, dass eine griech. Grammatik auch in scheinbar unbedeutenden Dingen planmässig und folgerichtig durchgeführt sein will. So musten die Verfasser das v ephek. durchgehends anzeigen , z. B. 7ioai(v), lazrjaiQv^), 'Aär^ac(v) u. s. w.; sie musten die oxytona ausser dem Contexte, mit Ausname von zh, durchge­hends mit dem acutus versehen , und nicht bald t), iyßpu. u. dgl„ bald ró, éy ftpá schreiben ; sie musten die Motion der Adjective entweder durchge­hends anzeigen, als a&o;ioq,ov, oder als durch grammatikalische Regeln be­kannt voraussetzen; sie musten zwischen den einzelnen Beispielen verschie­denen Inhalts stets das Zeichen, — setzen, was bei den Uebungsstücken zur Formenlehre häufig, in der Syntax immer , und zwar nicht ohne Nachtheil für den ersten Unterricht in der gr. Sprache unterblieben ist; sie musten endlich für die Verzeichnisse der megtanulandó szók die alphabetische Ordnung ein­halten, und nicht bei der Conjugation einer andern folgen. — II. Hiemit glaube ich die bedeutenden Mängel der Gr. von Finkey , Soltész und Somossi, die z. B. ausser Emerich Szepesi, als ein fast allgemei­ner Repräsentant des griechisch-grammatischen Sprach­studiums zunächst unter Magy ar e n gelten kann, im ganzen Um­fang aufgedeckt zu haben. Ich habe mich dabei einer ähnlichen Arbeit unterzo­gen, wie im verflossenen Jahr bei Beurteilung der Lichner'schen Gramm. Man wolle deshalb nicht übersehen, dass das detaillirteVerzeichniss der insbesonders auch das Lichner sche Buch entstellenden Irthümer zunächst keineswegs für irgend einen andern Leserkreis, sondern für die nächst betheiligten Leh­rer angefertigt ward. Von demselben Gesichtspunkt bin ich auch be­züglich des vorliegenden Buches ausgegangen , indem ich vermuthete , dass es wenigstens in die eine oder die andere Schule seinen Weg bereits gefun­den habe. Das Buch muss so bald wie möglich vom Unterricht entfernt, der Schaden, den es etwa angerichtet haben solte, muss so bald wie möglich gut gemacht werden. Gelingt es schlechten LehrDüchern der gr. Spr. in Ungarn sich auf längere Zeit geltend zu machen, dann erwarte man keine bessern Zei­ten für das Studium der lat. Spr. und Literatur; dann bilde man sich nicht ein, dass die Behandlung der deutschen Spr. je aus dem alten Schlendrian werde herausgebracht werden; ja noch mehr, dann bedenke man, dass die heil­samen Wirkungen der neuen öster. Studiengesetze in Bezug auf Ungarn in Frage gestellt sind. Das Studium der clas-

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