Szent Benedek-rendi katolikus gimnázium, Esztergom, 1855

21 schnitten der Formenlehre angehängt sind. Diese sind nämlich bei der derma­ligen Einrichtung völlig unbrauchbar ; es werden , abgesehen von den spra­lichen Fehlern, entweder zu geringe Forderungen an die Schüler gestellt, oder meist solche, die jede vernünftige Grenze überschreiten ; eine Methode, ein sicherer und berechneter Fortschritt vom Leichtern zum Schwerem ist nirgends wahrzunehmen. Man schlage S. 70 und 71 auf ; da sollen an Über­setzungen aus dem Griech. ins Magy., u. umgekehrt, zunächst die Zahlwörter eingeübt werden ; man bedenke, dass der Schüler von der gr. Conjugation , nichts weiss, ja dass er noch nicht einmal das Pronomen gelernt hat, Dessen ungeachtet werden dem unglücklichen Knaben unter den megtanulandó szók (II. und III.) zur Hälfte Verbalformen vorgelegt, als ßsßüoxsv ind. perf. e. 3. ßcoa) é\,ysyoviüi, igapapzecv, sTiikaßzv u. s. w. ; auch die Präp. u~ip gen. ist meg­tanulandó szó, und dabei wird etwas falsches zu lernen verlangt, indem ú-ép nicht allein mit dem gen., sondern auch mit dem accus, construirt wird. Da­gegen musten ä~a őcg,prjv (weil Paradigma p. 33) und der Eigenname 0c­als wohl bekannt vorausgesetzt, und mithin nicht mehr in das Ver­zeichnis der megtanulandó szók aufgenommen werden. Dann ist es wie jedem andern, so insbesondere dem Unterrichtein der griech. Spr. höchst nachtheilig den Schüler stets dem Zweifel und der Unsicherheit zu überlassen ; unsere Übungsstücke aber sind insofern ein förmliches Labyrinth. Der Schüler weiss z. B. beim Übersetzen ins Griech. unzähligemale nicht, welches Tempus, wel­chen Modus, welchen Casus er gebrauchen dürfe; wie die Worte zu stellen seien; ob er den Artikel, ob er prj oder od zu setzen habe und dgl m. Beim Übersetzen aus dem Griech. ins Magy. heigegen muss er ebenfalls seine Strei­che in den Wind führen ; fast nie wird eine Construction erklärt, oder wer­den Winke gegeben, und die mühsame Arbeit durch besonnenere Nachhilfe er­leichtert. Der Schüler hat fast nichts anderes zur Hand als dürre Verzeichnisse von megtanulandó szók, und auch damit lauft er öfter Gefahr, in Folge einer ihm angesonnenen Synonymik Thorheiten zu begehen pag. 132. z. B. steht a' gazdagokra a' szegények irigykednek, u. im Verzeichnis (p&o^éw irigykedik ohne casus; das griech. Wort für szegény war allerdings schon öfter da, aber unglücklicherweise hat gerade das gegenwärtige Verzeichnis u. a. atyurjpó á óv szegény, zordon. Der Anfänger wird also höchst wahrscheinlich szegény mit aöypr uoús übersetzen, den casus von <pdovsto aber verfehlen, und dannheisst sein barbarisches Griechisch: „Die Trockenen (oder auch: die Durstigen) sind auf die Reichen neidisch". Eine nachdrückliche Rüge verdient auch die Anordnung der Beispiele zur Einübung der Conjugation. Die verba auf tu sind in drei Classen abgetheilt, verba muta, contracta und liquida. Das gienge noch an; aber dann gilt als oberster Massslab das sogenannte genus verbi; so dass Beispiele 1) für das Act., 2) für das Pass., 3) für das Med. und Depon. vorkommen, und die verschiedenen Temporalstamme wild durch einander ge­worfen werden. Nichts verkehrteres kann es in einem griech. Übungsbuche geben als dies ; nein, nicht das genus verbi; sondernder Tempo­ra 1 s t a m m gehört in die Oberabtheilung, und das genus darf nur zu einer Unterabtheilung verwendet werden ; ein Blick etwa in die Grammatik von Curtius, oder in die schätzbaren Übungsbücher von K. F. Halm hätte die Verfasser eines bessern belehrt. Endlich dürfen in einem Schulbuche so nichts­sagende Beispiele nicht figuriren, wie a' bikák nagyobbak mint a' kutyák. 5) Mangelhafte Auffassung des Originals und Unachtsamkeit auf genaue

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