Ernst D. Petritsch: Ergänzungsband 10/1. Regesten der osmanischen Dokumente im Österreichischen Staatsarchiv. Band 1: 1480-1574 (1991)
Regesten
76 Ernst Dieter Petritsch Beylerbeyi Kasim Pascha Themesyensis Lyppaiensis Transsilwanieque regni . . . gubernator ... atque Byllerbegus an Melchior Balassa Unterstreicht den an die siebenbürgischen Adeligen gerichteten Sultansbefehl, die deutschen Truppen aus dem Lande zu vertreiben und die Königin und ihren Sohn zurückzu- holen. Sollten diese dazu nicht bereit sein, dann würde er, Balassa, zum siebenbürgischen Wojwoden, Paul Pank oder jemand anderer, etwa Franz Horwath oder Franz Kendi, zum Bischof ernannt werden - vorausgesetzt, daß sie alle ihre Treue im Kampf gegen das fremde Heer bewiesen. Lat. Orig. (Penge mit Resten von Goldstaub, Siegelabdruck, Papierwachssiegel abgefallen): Hungarica 62 Konv. 3 (1552II) fol. 86a. 174 (1552 Mai Anfang), Plovdiv Wesir Ahmed Pascha an den Kommandanten von YUla (Gyula), Franz Pätovic (Pa- tócsy) Befiehlt, die Truppen Ferdinands nicht länger zu unterstützen, sondern zu vertreiben, und droht bei Nichterfüllung seiner Anordnungen mit strengster Bestrafung, mit Zerstörung und Verwüstung. Lat. Orig. (Siegelabdruck, Papierwachssiegel abgefallen, Adresse auf der Rückseite YUla begi Pätovic iferen$e vusül bula), lat. Kopie (ö): Turcica 9 Konv. 4 (1552 I-VI) fol. 34-37. 175 (1552 Mai Anfang), Plovdiv Wesir Ahmed Pascha an Zerepovich (Nikola Crepovic) Gleichlautender Befehl wie oben n. 174. Lat. Kopie (ö): Turcica 9 Konv. 4 (1552 I-VI) fol. 38f. 176 1552 Mai 16, Sofia Wesir Ahmed Pascha an Obrigkeiten und Untertanen Siebenbürgens, an Sachsen und Szekler Verlangt die Wiederherstellung der Zustände vor dem Einmarsch der österreichischen Truppen, fordert deren Vernichtung und Vertreibung, die Absendung des Tributes und die neuerliche Installierung von Stefan (Johann Sigismund) als Fürst von Siebenbürgen; wenn dieser nicht zurückkehren könne oder wolle, sollten sie einen geeigneten Wojwoden wählen. Droht, daß sie andernfalls an Zerstörung, Verwüstung und Entvölkerung des Landes selbst schuld seien.