Ernst D. Petritsch: Ergänzungsband 10/1. Regesten der osmanischen Dokumente im Österreichischen Staatsarchiv. Band 1: 1480-1574 (1991)

Regesten

Regesten der osmanischen Dokumente im Österreichischen Staatsarchiv 67 Sancakbeyi Arslan Bey von Hatvan an Nikolaus Graf (von Salm) Protestiert gegen mehrere einzeln aufgeführte Waffenstillstandsverletzungen und ver­langt eine Erklärung. Lat. Orig. (Papierwachssiegel abgefallen): Turcica 9 Konv. 1 (1550 X-XII) fol. 208. 144 1550 Dezember 21-30, Edime 957 zilhicce 11-20, Edime Süleymän I. an Ferdinand I. Verlangt den Abbruch der in Zolnok (Szolnok) errichteten Festung (pärkän) und den Abzug der Besatzung, da laut Meldung des Defterdár von Büdin (Halil Bey) jener Ort zu den haväss-i humäyün (Sultansdomänen) zähle. Droht bei Nichterfüllung seines Be­fehles mit militärischem Eingreifen und erinnert an sein früher gegebenes Versprechen, den Frieden solange zu bewahren, als die Gegenseite ihn ebenfalls einhalte; die er­wähnten Ereignisse bedeuten jedoch einen Verstoß gegen die getroffenen Vereinbarun­gen. Osman.-türk. Orig. (Hükm 58 x 30 cm, Tinte und Tugra mit Goldstaub, hüve): U; ital. Übers, (ö): Tur­cica 9 Konv. 1 (1550 X-XII) fol. 21 lf. - Druck: Schaendlinger Schreiben Süleymäns 1 n. 13 (Faks., Transkr., dt. Übers.). - Reg.: Hammer Geschichte 9 370 n. 444. 145 1551 März 9-18, Lager bei Saray 958 rebi' 11-10, be yurt Saräy Süleymän I. an Ferdinand I. Beantwortet ein durch den Gesandten (Johann Maria Malvezzi) übergebenes Schreiben, worin Ferdinand seinen Standpunkt, daß Szolnok zu seinem Territorium gehöre, darge­legt und eine strenge Prüfung dieses Streitfalles gefordert hatte; weiters hatte er ver­langt, die gemeinsamen Untersuchungen der Grenzzwischenfälle wiederaufzunehmen, wobei die Aussagen christlicher Zeugen aber genauso wie jene der Muslime anzuerken­nen seien. Dies widerspricht dem islamischen Scheriatsrecht, doch werden entspre­chend den freundschaftlichen Beziehungen die osmanischen Kommissare angewiesen, Klagen der Gegenseite mit besonderer Gründlichkeit zu überprüfen. Protestiert gegen wiederholte Raubüberfälle und fordert die strengste Bestrafung der Übeltäter. Alle bei Raubzügen gefangengenommenen Muslime sind unverzüglich freizulassen, da deren Festnahme dem bestehenden Vertrag widerspreche; sie werden ihre gerechte Strafe empfangen. Osman.-türk. Orig. (Name 98 x 30,5 cm, Tinte mit Goldstaub, Invocatio fehlt, Tugra gold); lat. Übers, (t, 77 x 31,5 cm, s. d., s. 1.): U. - Druck: Schaendlinger Schreiben Süleymäns 1 n.14 (Faks., Transkr., dt. Übers.).

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