Ernst D. Petritsch: Ergänzungsband 10/1. Regesten der osmanischen Dokumente im Österreichischen Staatsarchiv. Band 1: 1480-1574 (1991)

Regesten

Regesten der osmanischen Dokumente im Österreichischen Staatsarchiv 43 nand solle endlich den osmanischen Anspruch auf Ungarn anerkennen, ehe er Botschaf­ter entsende, und diese mit ausführlicheren Vollmachten als in der Vergangenheit aus­statten. Dt. Übers, (ö): Turcica 5 Konv. 3 (1541 VIII-XII) fol.4f. 67 1541 September 12-21, Buda 948 cemäzi 121-30, Eski Budin Süleymän I. an Ferdinand I. Antwortet auf das durch die Gesandten Nikoläz (v. Salm) und Sigizmünd (v. Herber­stein) überbrachte Begehren nach friedlichen Beziehungen. Ein Friedensschluß ist nur möglich, wenn Ferdinand für alle in seinem Besitz befindlichen Orte in Üngürüs (Un­garn) Tribut zahlt und die zu Budin gehörenden Orte Östörgom (Esztergom) sowie die zuletzt eingenommenen Festungen istolni belgräd (Stuhlweißenburg), Vi§egräd und Tätä den Osmanen zurückgibt. Der auf dem Weg zum Sultanshof gefangengenommene französische Gesandte (Anton Rincon) ist unverzüglich freizulassen; die beiden könig­lichen Botschafter erhalten die Erlaubnis heimzukehren. Osman.-türk. Orig. (Hükm 86,5 x 41,5 cm, Tinte mit Goldstaub, hüve, Tugra gold, Adresse auf der Rückseite Ferendüj, kirala): U; ital. Übers, (ö): Turcica 5 Konv. 3 (1541 VIII-XII) fol.37f; dt. Übers, (ö): Belgien PA 11 Konv. 3 fol.41f. - Druck: Bucholtz Ferdinand 9 319f n. 24 (zeitgen. dt. Übers.); Katalog Wien 1529 13 n. 29 (mod. dt. Übers.); Schaendlinger Schreiben Süleymäns 1 5f n. 2 (Faks., Transkr., mod. dt. Übers.); Katalog Die Türken vor Wien 19 n. 2/2 (mod. dt.Übers.). - Reg.: Hammer Geschichte 9 368 nn. 421, 426. Die von den Osmanen geforderten Orte wurden bald darauf gewaltsam eingenommen: Gran, Tata und Stuhlweißenburg 1543, Visegräd 1544. Der in französischen Diensten stehende Katalane Anton Rincon wurde nicht bloß festgenommen, sondern am 3. Juli 1541 im Herzogtum Mailand ermordet. 68 (1541 September 12-21, Buda) Zweiter Wesir Rüstern Pascha an Ferdinand I. Wiederholt die Friedensbedingungen, mit denen die Gesandten jetzt entlassen wurden. Ferdinand soll neuerlich Botschafter senden, jedoch nur, wenn er auf der Basis dieser Bedingungen verhandeln wolle; verspricht, sich dann für das Zustandekommen eines Friedens einzusetzen. Osman.-türk. Orig. (Mektüb 40 x 20,5 cm, hüve, Siegelabdruck): Turcica 5 Konv. 3 (1541 VIII-XII) fol.39; dt. Übers, (ö): Belgien PA 11 Konv. 3 fol.43. 69 1541 September 12-21, Lager bei Pentele

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