Ernst D. Petritsch: Ergänzungsband 10/1. Regesten der osmanischen Dokumente im Österreichischen Staatsarchiv. Band 1: 1480-1574 (1991)
Regesten
42 Emst Dieter Petritsch Lat. Übers, (ö): Turcica 5 Konv. 2 (1541 I-VII) fol.51. - Druck: Hurmuzaki Documente II/l 219 n. 181 (unter dem Datum 1541 April 27). - Reg.: Matuz Herrscherurkunden 52 n. 165. 64 (1541 April 30) Dervi§, stellvertretender Sancakbeyi von Hersek, an den Boten Ferdinands I. Sichert anstelle des abwesenden Beys freies Geleit auf der Reise von Dubrovnik nach Konstantinopel zu. Osman.-türk. Orig. (Siegelabdruck auf der Rückseite); serb. Übers, (t), ital. Übers, (ö): Turcica 5 Konv. 2 (1541 I-VII) fol.52-54. 65 1541 Juni 16-24, Konstantinopel 948 sofer ad finem, Constantinopolis Süleymän I. an Ferdinand I. Kündigt an, daß er zu einem gut vorbereiteten Feldzug nach Ungam aufbreche. Antwortet zugleich auf ein Schreiben, in dem Ferdinand unter anderem auf die mit dem verstorbenen König Johann Zápolya vereinbarten Erbverträge hingewiesen und damit seine Ansprüche auf Ungam untermauert hatte. Zápolya besaß keinerlei Verfügungsgewalt über das von den Osmanen eroberte Land, er hatte nur dessen Verwaltung (admi- nistrationem) übertragen erhalten. Nach seinem Tod wurde auf Bitten der ungarischen Adeligen die Regierung seinem Sohn übertragen. Es geht nicht an, daß Ferdinand nun das Land besetze, gleichzeitig aber mit der Pforte Verhandlungen über friedliche Beziehungen führen wolle. Er soll seine Truppen sofort aus Ungarn zurückziehen, da ansonsten auch seine eigenen Territorien angegriffen und die anderen christlichen Länder ins Verderben gezogen würden. Lat. Übers, (ö): Turcica 5 Konv. 2 (1541 I-VII) fol.69f. - Druck: Gévay Urkunden und Actenstücke 3/III 147f n. 55 (unter dem Datum 1541 Juni 20). - Reg.: Hammer Geschichte 9 368 n. 419 (unter dem Datum 1541 Junius 2J); Matuz Herrscherurkunden 53 n. 168. 66 (1541 August Ende, Buda) Süleymän I. an Ferdinand I. Antwortet auf das durch den Diener Christoff Polackh überbrachte Begehren nach freiem Geleit für Gesandte: Die Pforte steht jedem offen, egal ob er in Freundschaft oder Feindschaft komme. Ferdinands Botschafter (Hieronymus Laski) wurde im Heer bis Weissenburg (Belgrad) mitgeführt, erkrankte jedoch und mußte dort zurückgelassen werden. Ofen ist eingenommen worden, ganz Ungam endgültig ihm untertan. Ferdi