Fritz Reinöhl: Ergänzungsband 7. Geschichte der k.u.k. Kabinettskanzlei (1963)

I. Die Entwicklung der Kabinettskanzlei - 4. Die Vereinigung des Kabinetts Josephs II. mit jenem Maria Theresias und die Entwicklung der Kabinettskanzlei 1780 bis 1918 .

50 setzt. Das Referat für Militärangelegenheiten hatte 1808 und 1809 der Staats-und Konferenzrat Graf Ignaz Karl Chorinsky inne. Da er im Staatsrat auch das Landesreferat für Öster­reich unter und ob der Enns und für Salzburg führte, holte der Kaiser auch über Gegenstände, die in dieses einschlugen, Gut­achten bei ihm ein. Aus den nächsten Jahren ist ein Kabinettsreferent in Militärsachen nicht bekannt. Erst im Jahre 1816 taucht ein solcher in dem kaiserlichen Generaladjutanten Johann Freiherrn von Kut­sch e r a auf. Nach seinem Tod am 20. April 1832 versah das Referat der Generalmajor Christian Freiherr von Appel, an dessen Stelle 1835 der am 6. März zum Generaladjutanten und am 12. März zum Chef der staatsrätlichen Militärsektion ernannte Feldmarschalleutnant Carl Graf Clam-Martinitz trat. Er starb am 29. Jänner 1840; abermals trat eine vorläufige Besetzung des Referates durch den General­major Franz von Hartting ein, der es vom 30. Jänner bis zum 13. Februar führte, um es dem drei Tage zuvor zum Chef der Militär­sektion ernannten Feldmarschalleutnant Franz Prohaska Frei­herrn von Gwelfenburg zu übergeben, der im Juli 1848 pen­sioniert wurde. Als Referent in ungarisch-siebenbürgischen Angelegenheiten einschließlich der ungarischen Militaria war von 1806 bis zu seinem Tod am 27. Juni 1827 der Hof­rat der ungarischen Hofkanzlei Franz Freiherr Bedekovich von Komor tätig, der seit 1807 als Staats- und Konferenzrat die glei­chen Geschäfte auch im Staatsrate versah. Ihm folgte der staatsrätliche Referent in der Finanzsektion Hofrat Norbert von Purkhart, der am 7. November 1831 zum Staats- und Konferenzrat ernannt und 1841 daneben Mitglied der Konferenzkommission für ungarisch-siebenbürgische Angelegenheiten wurde. Er hatte das Referat bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand, die am 31. August 1848 erfolgte, inne. Neben Bedekovich verwendete der Kaiser im Kabinettswege noch folgende Männer zur Be­gutachtung ungarischer Reichstagsachen: 1807 und 1808 den Staats- und Konferenzrat Johann Somogyi von Medyes, von dem er auch Äußerungen über Justizsachen einholte, 1808 den Staats- und Konferenz­rat Andreas Semsay von de eadem, sowie 1808 bis 1810 und 1814 den Hofkammerpräsidenten Karl Grafen Zichy, der sich auch über Finanzsachen zu äußern hatte, für Justizsachen, auch für Zeitungs­sachen 1808, 1809 den Staats- und Konferenzrat Jenő Stephan Aczél von Boros, für Kameralsachen 1822 und 1824 Franz Xaver von Paulovich, für Finanzsachen 1827 und ebenso 1832 den staaträtlichen Referenten Hofrat Joseph Nándory, endlich für Kameralia den Hofrat der allgemeinen Hofkammer Ladislaus Frei­herrn Mikos von Tarradhaza, der 1814 zum staatsrätlichen Referenten und 8. Dezember 1816 zum Staatsrat befördert wurde. Er hat von 1812 bis 1834, in welchem Jahr er am 18. Mai pensioniert wurde,

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