Leo Santifaller: Ergänzungsband 2/2. Festschrift zur Feier des 200 jährigen Bestandes des HHStA 2 Bände (1951)

VI. Kirchengeschichte - 63. Andreas Posch (Graz): Die deutsch-katholische Gemeinde in Wien

282 Posch, Die deutsch-katholische Gemeinde in Wien. tragen, da ja die Gemeinde aufgelöst sei und die Deutschkatholiken als Vereinigung nicht mehr existieren 1). Bald verschwanden in Wien die letzten Überreste der deutschkatholischen Gemeinde. Unter dem Druck der politischen Reaktion waren ihre Mitglieder teils zur alten Kirche zurückgekehrt, teils protestantisch geworden. Als Ronge unter geänderten politischen Verhältnissen 1868 wieder nach Wien kam und seine Bewegung neu beleben wollte, gelang dies nicht mehr, zumindestens nicht mehr im alten und ursprünglich geplanten Sinn. Er selbst hatte inzwischen den Schritt vom kirchlichen zum frei-religiösen Denken vollzogen. Auf diesem Wege folgten ihm seine beharrlichen Anhänger, soweit sie sich indessen nicht einer anderen Konfession zugewandt hatten. In Wien sowohl wie in Graz mündete die deutschkatholische Bewegung schließlich ein in die beginnenden Strömungen des Frei- denkertums und der Antireligiosität. ) Zuschrift der Statthalterei an das erzbischöfliche Ordinariat vom 18. September 1854.

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