Leo Santifaller: Ergänzungsband 2/1. Festschrift zur Feier des 200 jährigen Bestandes des HHStA 2 Bände (1949)
I. Archiv-Wissenschaften - 5. Karl Lechner (Wien): Das Archiv der ehemaligen Propstei Gloggnitz, seine Geschichte und seine Bestände, nebst Regesten
Archiv der ehemaligen Propstei Gloggnitz. 73 freiwillig auf sechs Jahre diesen Zehent in Bestand gegen eine Summe Geldes. Siegler: Mathes Teufel zu Rrotennstein und die drei Kommissäre (Siegel abgefallen). (Nr. 26) 160. 1520 IV 24. Hans Gloggnitzer zu Gloggnitz im Pregarten, seine Frau und Tochter stiften zum Seelenheil aller ihrer Vorfahren ein Ewiges Licht in der St. Michaels-Kapelle in der Gruft mit einer Wiese, die gelegen ist ,,in der Speck enhalben der Swartzach“ (Am Speck, Eh. OG. Gloggnitz), wovon man jährlich dem Pfarrer von St. Valentin 52 /& dient, so zwar, daß der Propst Hans Dietrich von Gloggnitz jährlich auf Lebenszeit den Stiftern 12 ß zahlen muß. Siegler: Melchior Wurmprant zu Stuppach und Richter und Rat des Marktes Schottwien (beide Siegel abgefallen). (Nr. 19) (*) 161. 1521 VI 15. Hans Glogknitzer zu Gloggnitz, gesessen im Pregarten, gibt ein Viertel Weingarten am Silberberg, genannt „der Schnürl“ (angrenzend an jenen der St. Florianzeche von Aspang), davon man jährlich dient dem edlen Wilhelm von Neydeckh zu Hoff zu Burgrecht, dem Propst Hans Dietrich von Gloggnitz für einen Jahrtag. Davon soll er ihnen auf ihre Lebenszeit jährlich 2 U zahlen. Siegler: Melchior Wurmprant und Richter und Rat von Schottwien. (Nr. 25) (*) 162. 1530 VI 16. Ulrich Kobermann und seine Frau verkaufen dem Caspar Rehwanger ihren Wiesenfleck, gelegen „am Kalchpuhel“, dienstbar gegen Spital. Siegler: Jeremias Dym, Richter zu Gloggnitz, und Hans Stemschnabl, Amtmann zu Spital (Papier; unter Papier aufgedrückte Siegel). (Nr. 208) 163. 1539 VII 27. Vinzenc Sunßheim verkauft sein Erb, gelegen zu Fuerdt (Furth), zinsbar dem Gotteshaus Gloggnitz, dem Matheus Scharlachpauern um 22 U Allen Schaden will er abtragen „bei dem landläufigen Schadenbund in Österreich und Steyr, als wär der von Wort zu Wort hierin begriffen“ 1). Siegler: Jeronimee Dym, Richter zu Gloggnitz, und Cristan Mulner an der Zeil. (Nr. 13) 164. 1546 III 2. Marx Schintl, Propst zu Gloggnitz, und Richter und Rat und die geheime Bürgerschaft zu Neunkirchen bestätigen einen Gütertausch zwischen Peter Schachner, Tuchmacher und Bürger zu Neunkirchen, und Leonhardt Magerl. Ersterer gibt einen Teil seines Grundes zur Einfahrt an die Mühle des Magerl und verpflichtet sich zur weiteren Leistung von Grunddienst, Steuer, Robot und bürgerlichem Mitleiden. Der Letztere gibt ein Tagwerk Acker im Steinfeld „am grasigen Weg“, dienstbar dem Pfarrer Andre Steinpeckh von Neunkirchen, dem er weiter Grunddienst leistet. Siegler: die Aussteller. (Letztere auf Grund eines betzedls des Pfarrers. Kleines Siegel mit einer Kirche, vgl. K. Lechner, „Unsere Heimat“, 1942, S. 119.) 165. 1548 IV 24. Paul Glogknitzer, Bäcker und Bürger zu Neunkirchen am Steinfeld, und seine Frau verkaufen ihren Weingarten am Silberberg, wovon man jährlich Ulrich von Neydegg zu Wildegg einen halben Eimer Burgrecht dient, dem Jeronimee Dym, Bürger zu Gloggnitz, um 45 U und 1 Taler Leutkauf. Siegler: Ulrich von Neydeckh und Richter, Rat und Gemein zu Neunkirchen (großes Siegel mit neun Kirchen; vgl. Lechner, a. a. O.). (Nr. 35) 166. 1554 VIII 24. Peter Pernnebmer und seine Frau verkaufen von dem ihnen angefallenen Gut ihres Bruders und Schwagers Matthias, der im 29. Jahr von den Türken „verfürt worden ist“, eine Wiese, gelegen unter Schottwien und dienstbar dem Gotteshaus Gloggnitz, dem Hans Nernnschnabl. Siegler: 1. Leonhardt Pranndtmair, Propst zu Gloggnitz, „laut eines bedtzedl“; 2. „nachdem die genante Wiese einesteils in der von Schadwienn burgfrid ligt“, auch nach Betzedl: Richter und Rat zu Schottwien mit ihrem „kleinen Insigel“. (Mauerturm und darüber M. S. W.) (Nr. 32a) 167. 1559 V 27. Schiedsspruch des edlen Ritters Gabriel Chreutzer, Landkomtur des deutschen Ritterordens, Rat und Vizestatthalter der niederösterreichischen Lande, in dem Streit zwischen Propst Leonhard Pranndtmayr zu Gloggnitz und Franz Schaden in Pregartten über ein Holz, genannt „im Hardt“, von dem Schaden behauptet, es gehöre ihm von seinem Acker aufwärts bis zur Wasserscheide, wie das auch bei den benachbarten Hölzern der Fall sei; dagegen behauptet der Propst durch Zeugen und Urkimden, das Gehölz gehöre ihm, die Gloggnitzer Gründe reichen nur so weit, als sie mit ihren Pflügen ackern. Der Spruchrichter entscheidet, daß das Holz dem Propst gehöre; auf Bitten gibt dieser jedoch das Holz dem Schaden und seinem Sohne als Leibgeding. Siegler: Gabriel Chreutzer und Matthias Wurmprandt (Siegel 2 abgefallen). (Nr. 82) 168. 1564 VII 8. Hans Schindtl zu Gloggnitz und seine Frau verkaufen ihren Weingarten an dem Silberberg, genannt der Eysenhuet, der der Herrschaft Liechtenstein dient, dem Propst Johann Staininger zu Gloggnitz. Siegler: Aussteller und Meister Lorenz Schmeltzer, Mitbürger zu Gloggnitz (unter Papier aufgedrückte Siegel). (Nr. 207) *) Diese Formel kommt in den folgenden Urkunden immer wieder.