Ciszterci rendi katolikus gimnázium, Eger, 1859

4 Felötlő a fény befolyása a szerves testek felbontására ; ugyanis elősegíti a légkör élenyének a szerves anyag széneny, és könenyéveli egyesülését; ez az oka a növény festanyagok halványulásának főkép veröfényen. Mi az élő lényeket illeti, a növények arra fordulnak, honnét legtöbb világot kapnak. A téritök közti tájékokon tenyésző növények szemgyönyörködtetö színezete, melyet az erösb hatású napvilágnak köszönhetnek , a szép zöld szín megszűnése oly ültetvényeknél, melyek átlátszatlan testekkol födetnek be, hogy az emberek az élet teljét és az épség pírját elvesztik, ha setét helyeken laknak; hogy a kertek s erdők, melyeknek termékeiből napsütés alkalmával élenylég fejlik ki, felvidítólag hatnak a bennök sétálókra ; mind megannyi bizonyságai a fény jótékony befolyásának a szerves testekre. *) De a fénysugarak nagy hatást gyakorolnak az ásványország testeire is ; ugyanis : vessünk egy darab ezüst pénzt üvegcsébe, öntsünk rá feleresztett légsavat, az üveget langyos helyre tevén, és ha *) A fény hatásáról a növényzetre, és az egész állati, sőt emberi életre vonatkozólag szépen értekezik Zimmerman „Optik“ — Berlin 1856. — cimii munkájában 8—13. lapon; idézem az eredeti szöveget : Welchen Unterschied die Intensität des Lichtes hervorbringt, sehen wir an dem Pflanzenwuclise in verschiedenen Klimaten. Auf den steierischen Alpen, in 5000 Fusz Höhe wächst die Zwergbirke, auf den Bergen um das Nordcap wächst sie einige 100 Fusz über dem Meere, es ist derselbe kleine, verkrüppelt scheinende Baum, durch die Kälte des Klima’s niedergehalten ; er hat in Norwegen, wenn der Sommer sich zum Ende neigt, noch die hellen grünen Blätter, welche ihn im Frühling schmückten und deren Farbe man bei uns Maigrün nennt; in Steiermark dagegen werden schon im Juni die Blätter der Zwergbirke dunkel, und wenn die Mitte des Sommers da ist, unterscheidet sich ein auf der Höhe abgebrochener Zweig einer Zwergbirke von einer gewöhnlichen im Thale gewachsenen gar nicht in Hinsicht auf die Farbe. Die Intensität des Lichtes ist in den mittleren Breiten bei weitem grösser als im hohen Norden. Noch auffallender wird dies, wenn man nach den Aequatorialgegenden reist. Von dem Polarkreise bis nach dem Aequator nimmt die Zahl der wildwachsenden Pflanzen immer zu ; dies könnte man auf Rechnung der Temperatur und der Nahrung schieben, allein die Pracht der Farben bei den Blättern sowohl als den Blüthen nimmt in eben dem Masse zu. Tausende von Pflanzen haben, wie daä Caladium bicolor, oder die Dracaena terminális, prächtig purpurroth und dunkel carminrotli gefärbte Blätter statt der grünen, oder die Blätter sind oben grün und unten roth; unser Amaranthus tricolor gewährt für die Pracht solcher Pflanzen keinen Ersatz, allein auch diese Pflanze gehört südlicheren Gegenden als der unsrigen an, wird nur durch die Gartenkunst bei uns heimisch und kann in Schweden und Norwegen nur noch in Treibhäusern gezogen werden, aber als ein Schattenbild dessen, was sie in Italien ist. Die Pracht der Cacteen , der Liliaceen , der Nymphaceen, der Blumenrohre, der Passifloren dankt ihr Dasein dem reichlichen Lichte, welches sie in den Tropengegenden überströmt. Ein tropischer Urwald , aus einiger Entfernung und von aussen gesehen, ist das Wän­derbarste und Prächtigste, was es auf Erden giebt, die Verschiedenheit der Grösse, der äusseren Gestaltung der Bäume, die wunderbare Pracht des zarten , fein gefiederten Laubes oder der riesig grossen Blätter , gross genug , um zu dreien oder vieren eine indianisch.» Hütte zu decken, vereint mit der wunderbaren Farbenpracht der Blätter selbst oder der die Bäume mitunter ganz bedeckenden Blüthen von Schmarotzerpflanzen, der Orchideen, Aroideen und Bomeliaceen, hat diese ünbesclireibliche Fülle von prächtigen Farben nur dem reichlick gespendeten Lichte zu ver­danken. Ja wir brauchen uns gartdclit zu einer Reise in die Tropenländer zu entschlissen , ein jeder kann in seinem Zimmer die Erfahrung ma­chen. Der schöne, rosenähnlich blühende, gefüllte Oleander blüht, wenn er Wärme und recht viel Wasser hat, überans reichlich, allem erblüht im Zimmer so blassrosa, dass man ihn neben einem ändern desselben Geschlechts für weiss halten möchte, steht der Baum dagegen im Freien, so ist seine Farbe so kräftig, dass die schönste Centifolie dieselbe niemals erreicht. Ob der bedeutende Unterschied im Geschmack, in Würzigkeit und Süsse, im Geruch, der zwischen solchen Pflanzen , die im Treibhaus gezogen werden , und solchen , die in freier Luft wachsen , allein auf Rechnung des Lichtes zu bringen ist, dürfte allenfalls zweifelhaft sein und liegt auch keineswegs allgemein zu Ungunsten der Treibhauspflanzen. Kirschen oder Erdbeeren schmecken allerdings, besser, wenn sie unter Gottes freier Sonne im wohlgepflegten Garten stehen , Ananas aber und viele andere tropische Gewächse sind bei uns bei weitem köstlicher, süsser, aromatischer, als wenn sie in ihrer Heimath ungepflegt wachsen, die oben angeführten Thatsaehea, die Einflüsse des Lichtes betreffend, sind jedoch garnicht liinwegzuläugnen. Wenden wir uns gn die Thierwelt, so sehen wir auch bei dieser die Mannigfaltigkeit der Formen und Farben steigen, wie wir uns von den Polen zu dem Aequator wenden. Was den Antheil betrift, den das Licht auch an der Grösse der Thiere haben soll«, so dürfte derselbe allerdings sehr zweifelhaft sem, und wenn auch in der heissen Zone Elephant, Rhinoceros und Nilpferd w'ohnen , so kommen dafür ihre Pferde, Rinder, Hirsche, Ziegen etc. bei weitem nicht den unsrigen gleich und ein schöner Zuchtstier der Chewiotrace , walcher 11 Fuss Körperlänge und 26 Zentner Gewicht hat, oder ein Mastochse , davon ein Schenkel, auf den Weihnachtstisch der Königin von England kommend, gebraten noch 500 Pfund wiegt, dürfte sich, wenn auch nicht mit dem Elephanten, so doch gewiss mit dem Rhinoceros und dem Nilpferde messen, derglei­chen Rinder aber sind vollends vier- und sechsmal so gross als die Rinder der heissen Zone. Der nordische Edelhirsch , das Reimthier und das Elen sind doppelt und dreimal so schwer als die verwandten Arten in den mittäglichen Gegenden, der indische Wolf ist ein Schäferhund im Ver­gleich mit dem europäischen, der Bär des Nordens ist viel grösser als der des Himalaya und der Eisbär nimmt es im Kampfe wohl mit zwei Lő­vén oder zwei Tigern zugleich auf, der flandrische Karrengaul, der sogenannte Porteur, welcher in der Gabel des zweirädrigen Karrens geht, hat so viel Masse , um wenigstens vier arabische Pferde daraus zu machen, ja selbst der Hase der Tropenländer ist kleiner , viel kleiner als der der gemässigten Zonen. Mannigfaltigkeit der Farben und Formen sind in den Südländern nicht zu verkennen , besonders wenn wir an die befiederten Be­wohner der Erde denken, vorunter wir auch die Schmetterlinge rechnen können , deren prachtvolles Kleid durchweg aus Federn besteht. Wer dächte dabei nicht an die fliegenden und flatternden Blumen der Tropenwelt, an die hüpfenden und zwitschernden Edelsteine derselben , an die herrlich geschmückten Tagfalter und an die Kolibris, die im Sonnenschein funkelnd, bald wie Smaragden, wie Hyacinthen, bald wie Rubinen oder wie Amethysten glühen und flimmern ? Was ist gegen diese Thiere unser Trauermantel oder Todtenkopf, unser Stieglitz oder Diestelfink ?

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