Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)
Der Urbestand der Universitätsbibliothek
entweder nicht katalogisiert wurden oder zwar registriert waren, aber inzwischen verlorengegangen sind. In diesem Falle werden solche Bände nicht eingerechnet, die ohne Aufnahme in den Katalog wahrscheinlich für ewig verschwunden sind. Anlässlich der Katalogisierung 1773 wurde noch bemerkt, dass wegen Unordnung etwa 2000 Bände der Universitätsbibliothek auf dem Boden lagen. Unter den von Németi katalogisierten alten Druckwerken dominierten die Wiegendrucke, wie z.B. mehrere Bibelausgaben, Augustin, Petrus Tartaretus, Baptista de Salis, Jacobus Wimpheling und das Dekretale des Papstes Gregor IX. Es ist nicht auffallend, dass diejenigen Werke der klassischen Autoren erworben wurden, die um die Mitte des 16. Jahrhunderts mit dem kritischen Apparat versehnt und veröffentlicht waren. Solche waren z.B. das Werk von Aristoteles in der Ausgabe des italienischen Humanisten Angelus Politianus, die gesammelte Werke von Claudius Galenus, Aesopi fabulae italianisch, die Reden von Cicero, der Aristoteles-Kommentar des Porphyrius. Unter den späteren Drucken finden wir z.B. das berühmte Werk von Johannes Kepler Astro- nomia nova und die gesamten Werke von Justus Lipsius in einem Band. Das Kolligat, das astrologische Drucke enthält und einst im Besitz des polnischen Humanisten Johannes Dantiscus war, ist einen langen Weg gegangen: Einige Jahrzehnte nach dem Tode des Bischofs von Warmia gelangte es in die Bibliothek von András Báthory. Er hat das Buch vermutlich in seine tragische Siebenbürger-Reise mitgenommen, als er beabsichtigte, den Thron von Zsig- mond Báthory zu übernehmen. Der Band enthält auch ein Gelegenheitsgedicht von dem Historiker Pál Háportoni Forró, der auf Kosten von András Báthory in dem Braunsberger Jesuitenseminar studierte. Er hat mehrere seiner Gedichte seinem Gönner gewidmet. Es ist nicht auszuschließen, dass der Band eben durch seinen Vermittlung noch vor 1632 in Nagyszombat gelangte, wo sein Bruder, György Forró lebte. Das Kolligat, das einst sieben Druckwerke enthielt, wurde stark beschädigt, heute enthält es nur vier Drucke. Der Band sollte nach der Katalogisierung von Némethi beschädigt werden, in dem Katalog wurde nämlich sieben Werke aufgenommen. Auf dieser Weise ist es uns gelungen, das Kolligat zu rekonstruieren. Die Bibliothek leidet seit ihrer Gründung bis zu den heutigen Tagen am ständigen Platzmangel. Die Bibliotheksordnung von den Rektoren Máron Szentiványi und László Sennyei hing unbedingt mit dem Beginn der weiträumigen Bauarbeit vom Jahre 1688. Die Bibliothek passte organisch in das Institutionssystem der 1635 gegründeten Universität, ebenso wie die Fakultäten, d.h. das 1669 gegründete juristische und eben nach hundert Jahren gestiftete medizinische Fakultät, sowie die Adelskollegien, die Sternwarte und die auch am Unterricht beteiligte Druckerei. Der neue Bibliothekssaal wurde 1761 feierlich geweiht. Von hier wurde dann sie 1777 vier Jahre nach der LV