Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)

Der Urbestand der Universitätsbibliothek

diesen beiden Fakultäten einzuführen. Die philosophische Fakultät bedeutete das Grundstudium, darauf basierte die theologische Ausbildung. Pázmány hatte die Absicht, die jungen Adeligen für das Studium der artes zu gewinnen. Diese Bildung schien genügend zu sein, ein weltliches Amt zu bekleiden. Das Studium an der facultas artium dauerte sechs Semester lang. Laut Vorschriften der Ratio Studiorom haben sich die Studenten in dem ersten Jahrgang mit der Logik, in dem zweiten mit der Physik, in dem dritten mit der Ethik und Meta­physik beschäftigt. Die Sonderrechte der Universität haben auch die Erteilung der akademischen Grade vorgeschrieben: Die Studenten konnten in dem zweiten Jahrgang den Baccalaureatus, im dritten den Magistergrad erhalten. ln Nagyszombat wurde keine neue Bibliothek aufgestellt, der Bestand der Bibliothek in Vágsellye wurde nach einem kurzen Wiener Aufenthalt hierher verlegt. Die Geschichte der Bibliothek des humanistisch gebildeten Geist­lichen Forgách weist ähnlich interessante Fragen auf wie die von Telegdi. Dieses Bücherverzeichnis ist ebenso nicht genügend und deswegen nicht geeignet für die Folgerung, welche Bücher ohne Zweifel in die Jesuitenbiblio­thek in Nagyszombat gelangten. Außer dem schon bekannten Leunclavius- Band finden wir keine Possessorvermerke in den weiteren Bänden. Für die Vermehrung des Bestandes der Bibliothek hat auch Péter Pázmány viel gesorgt. Seine Bibliothek hat er dem Jesuitenkollegium in Nagyszombat ver­macht, die Bände (vermutlich ohne Possessoreintragungen) wurden dann in der Bibliothek der Schule aufgestellt. Nach den früheren Perioden (zunächst knapp halbes Jahrzehnt in Nagyszombat und Vágsellye, weiter weniger mehr als ein Jahrzehnt in Turóc) konnte die Bibliothek endlich längere Zeit (etwa zwanzig Jahre) bis zu der Gründung der Universität ungestört entwickeln. Neben der thematischen Umstrukturierung ist die rasche Vermehrung des Bestandes auffallend, die im Vergleich zu den relativ schnellen Erwebungen (manchmal nur drei oder vier Jahre) von eminenter Bedeutung ist. Wir können nach den Autoren sowie nach den Themen weiter differenzieren. In der ersten Periode des Tyrnauer Kollegiums (1615-1632) dominierten die Werke von Jesuitenverfassern. Die Schule hat die in allen Jesuitenbibliotheken Europas schon aufgestellten Bücher erworben: z.B. den Kommentar des spanischen Theologen Juan Maldonado (1534-1583) zu den vier Propheten (Jeremia, Baruch, Hesekiel, Daniel), den Traktat des niederländischen Theologen Léo­nard Leys (1554-1623) über den Antichrist, die Francesco Borgia-Biographie des niederländischen Rhetorikprofessors André Schott (1552-1629) über den dritten Ordensgeneral, die juristischen Werke des niederländischen Kirchen­historikers Héribert Rosweyde (Lex Talionis), die Biographie des spanischen Professors Pedro Ribadeneyra (1527-1611) über den zweiten Ordensgeneral Diego Lainez, das Werk des sg. französischen Cicero Louis Richeome (1544- 1625) über die Hugenotten in der lateinischen Übersetzung von Marcellin LUI

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