Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)
Der Urbestand der Universitätsbibliothek
chengeschichtliches Werk als Pfand in Znióváralja zurückließ, als er den 5. und 6. Band der deutschsprachigen Luther-Ausgabe verlieh. Diese Luther- Ausgabe gelangte vermutlich aus dem Nachlass von Telegdi in die Bibliothek von Turóc. In dem Kollegium von Turóc begann der Unterricht im Oktober 1589. Der Provinzial hat dem General den Wunsch mitgeteilt, dass ausschließlich in Ungarn geborene Brüder in dem Ordenshaus beschäftigt werden. Der ernannte Rektor war auch ein Ungar, man sah hier die Deutschen nicht gern. Der erste Rektor, István Kassai wurde des Amtes unwürdig und war deswegen zurückberufen. Als Hindernisse der Entwicklung können die Steuerpflicht, die Ausrüstung von Truppen gegen die Türken, die Verwüstungen durch die Feldzüge in 1594 und 1595 erwähnt werden, als der Unterricht für eine gewisse Zeit unterbrochen wurde. Außerdem war die ungarische Kammer bestrebt, die Propstei von hier zu verlegen und dem Ordenshaus die Zehnter von Szakolca (Skalica, SK.) anzubieten. 1592 hatten die Jesuiten sogar vor, in das verlassene Franziskanerkloster umzuziehen. In dem vorigen Jahr wurden sie nämlich von den Lutheranern stark angegriffen. Die Lutheraner haben die mit den besten Büchern vermehrten reiche Bibliothek mit Axt und Beil zerhaut und in das Wasser geworfen. Trotz der Erklärung fällt es noch immer auf, dass diese Disproportion weiterhin bestand. Nach 1591 wurde der Bestand nicht vermehrt und über den Bestand, der nach der Eröffnung des Kollegiums erworben wurde, stehen uns nur äußerst fragmentarische Angaben zur Verfügung. Es ist ebenfalls auffallend, dass die nach 1589 erworbenen Bände nicht in die Bibliothek des Kollegiums in Vágsellye gelangten. Die Mehrzahl dieser Bücher ist in dem Ordenshaus von Turóc geblieben, einige Bände gelangten dann noch vor 1632 in den Bestand der Jesuitenbibliothek von Nagyszombat. Es ist gar nicht auszuschließen, dass diese für den Unterricht so wichtigen Bücher eben gemäß dem Programm die Bibliotheksvermehrung in die Bücherei des gefragten Kollegiums gelangten. Den ersten Präfekten der Bibliothek, Morus Florentinus schottischer Abstammung kennen wir ab 1597. Seine Tätigkeit bezeugt dafür, dass er die Bibliothek für sehr wichtig hielt. Im Haus von Turóc, wo er seine seelsorgerische Aufgabe erfüllte, sind wenige in dem Unterricht verwendbare Bücher erhalten geblieben. So z.B. der Evange- lium-kommentar des Franziskaner Antonius Broickwy von Königstein, des Petrus Canisius, das Jahrbuch des Ordens aus dem Jahre 1593, die Werke von Pelbartus Temesvariensis sowie dem polnischen Theologen Stanislaus Soco- lovius. Wir kennen aber auch Beispiele dafür, dass ein wesentlicher Teil der Bibliothek von den katholischen Bürgern der Umgebung erworben wurde: Die Bände der Kirchengeschichte von Baronius sind von Znióváralja durch die Vermittlung des Tyrnauer Bürgers Ferenc Szentiványi dem Kollegium zurückgegeben. Das ist aber auch nicht auszuschließen, dass der Bücherbestand, XLVIII