Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)

Der Urbestand der Universitätsbibliothek

Setzung in Ungarn. Der betagte Pater, damals schon in seinen 60er Jahren, setzte sich mit aller Energie fur die Verwirklichung seiner Pläne ein. Nach eifriger Arbeit einiger Jahre wurde er aber daran gehindert: Diesmal musste er sich vor den Angriffen der Heiducken flüchten. Das Produkt der literarischen Tätigkeit von vier Jahrzehnten verbrannte völlig, er konnte nur das später in Handschrift gebliebene Werk Confutatio Alcorani mit sich nehmen. Diese Widerlegung wurde dann in Olmütz (Olomuc) beendet. Szántó, der der ersten Generation der ungarischen Jesuiten gehörte, bekam eine sehr gründliche Bil­dung, die in seinen Werken verwendete große Literatur bezeugt unbedingt dafür. Seine tiefen Rhetorikkenntnisse und seine Zitate zeugen eindeutig, dass er auch in den klassischen, patristischen und scholastischen Literaturen be­wandert war. Auch die Confutatio Alcorani liefert wichtige Beispiele dazu. In einem Brief an den Ordensgeneral Aquaviva aus dem Jahre 1598 erwähnte Szántó zuerst die Absicht einer Widerlegung. Er klagte darüber, dass die ihm zur Verfügung gestellte lateinische Übersetzung des Korans nicht zuverlässig sei. Unter denen, die an der Übersetzung beteiligt waren, konnten einige nur arabisch, die anderen nur lateinisch. Auch jener Versuch scheiterte, einen christianisierten Türken in die Übersetzung einbeziehen. Nach diesen Misser­folgen begann er aber schon vor 1605 wieder an diesem Werk zu arbeiten. In dem Urbestand der Universitätsbibliothek war auch ein Koran wahrscheinlich auf lateinischer Sprache zu finden (weder Druckort noch Datum ist uns bekannt), der sicherlich dem Urbestand gehörte, weil er in dem Katalog von Jakab Németi aus dem Jahre 1632 angegeben wird. Es ist gar nicht auszu­schließen, dass Szántó eben mit Hilfe dieser Übersetzung an seiner Wider­legung arbeitete. Aufgrund der Berufungen und Anführungen kann festgestellt werden, dass zwischen den früher aufbewahrten Bänden des Kollegiums in Turóc sowie in Vágsellye enge Verwandtschaft bestand. Die folgenden Auto­ren sind gleichfalls vorzufinden: Kirchenväter (Augustin, Cyprian, Eusebius, Johannes Damascensus), Historiker aus Byzanz (Georgius Cedrenus, Johan­nes Zonaras, Nicetas Choniates), Humanisten aus Italien (Flavius Bondus, Pauéus Jovius), klassische Autoren (Platon, Aristoteles, Sallustius, Plinius), scholastische Philosophen (Thomas von Aquin, Guilelmus Parisiensis), Jesui­ten (Benedictus Pererius, Robertus Bellarminus), der Bibelexeget Alphonsus Tostatus, der Professor aus Dillingen Guilelmus Lindanus und der Historiker Johannes Leunclavius. Es ist also zu vermuten, dass diese Werke Szántó für seine Arbeit besorgte und auf dieser Weise sie in die Schulbüchereien gelangten. Die Verordnung ist uns wohlbekannt, dass man in die Bücher, die aus dem Bestand des Seminars stammten, keine Vermerke oder andere Zei­chen eintragen durfte. Damit ist es wahrscheinlich zu erklären, dass die vor­handenen Bücher keine Eintragungen von Szántó oder von anderen Jesiuten tragen. Anhand der vorgeführten Beweise kann aber feststellen, dass die Bü­XLIV

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