Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)

Der Urbestand der Universitätsbibliothek

sión in Siebenbürgen und damit das Kollegium in Kolozsvár der polnischen Provinz gehörten. Zu dieser Zeit wurde ein Teil der Bibliothek von Kolozsvár in Lelesz (Leles, SK.) aufbewahrt. Auf dieser Weise war es überhaupt möglich, dass der Jesuitenpater István Szántó einige Bände aus diesem Bestand willkürlich den Ordenshäusern in Turóc und Vágsellye (Sala, SK.) gab. An dem Organisieren der Bibliothek des Jesuitenkollegiums in Siebenbürgen arbeitete Szántó am eifrigsten. Er hatte ausgezeichnete Kontakte zu der päpstlichen Bibliothek in Rom und zu dem Präfekt dieser Bibliothek. Damit ist vielleicht seine Willkür, d.h. seine enge Beziehung zu den Büchern zu erklären. Einige Jahre später im Jahre 1595 wurde der Beschluss von Medgyes durch den Landtag in Gyulafe­hérvár außer Kraft gesetzt. Damit bekam der Jesuitenorden sein ganzes Ver­mögen zurück und war wieder in der Lage, Bildungsstätte zu organisieren. Alfonso Carrillo versuchte im Interesse der Reorganisation der Mission in Siebenbürgen ab 1591 schon vieles, um das weggeschleppte Vermögen und damit auch die Bücher wieder zu erwerben. Er erhob Beschwerden gegen die Maßnahmen von Szántó und bat den österreichischen Provinzial darum, die nach Wien, Znióváralja und Vágsellye mitschleppten Bücher zurückzugeben. Wir kennen auch Beispiele dafür, dass wegen der Eile auch solche Bücher zurückerstattet wurden, die nie dem Klausenburger Bestand angehörten. In der Bibliothek der Akademie in Kolozsvár steht heute noch ein Band, der laut Possessoreintragung dem Bestand des Jesuitenkollegiums in Turóc gehörte. Als Beichtvater und Berater des Fürsten genoss Carrillo das völlige Vertrauen von Zsigmond Báthory. So ist es ihm gelungen, dass der Landtag in Gyulafehérvár den Entschluss der Vertreibung außer Kraft setzte, die Güter des Ordens ihnen zurückgab und ihre Unterrichtstätigkeit bewilligte. Für Car­rillo bedeutete es auch einen günstigen Wechsel, dass die siebenbürgische Mission ab dem Jahre 1592 der österreichischen Provinz zugeordnet wurde. Auf dieser Weise musste er ausschließlich mit dem Wiener Provinzial über die Bücher und Mobilien verhandeln. Endlich konnte er einen Teil der Biblio­thek aus Siebenbürgen zurückerworben. Es ist uns leider nicht bekannt, wie viel Prozent es des alten Bestandes bedeutete. Aus der zweiten Periode des Tyrnauer Kollegiums kennen wir nämlich auch solche Bände, die ursprüng­lich im Besitz der Jesuiten waren. Nachdem die Sache auch rechtlich geregelt worden war, wurden alle Hindernisse schon vor dem Wege zu der planmäßi­gen und ordentlichen Erwerbung einer Bibliothek beseitigt. Die Aufnahme und Inventarisierung der Bücher wurde gemacht, für die Leitung der Biblio­thek wurde ein eigener Präfekt ernannt. Mit Hilfe von Buchspenden aus Rom und aus anderen Ordenshäusem von Westeuropa konnte wieder eine an­spruchsvolle Bibliothek in Kolozsvár errichtet werden. Die Zusammenstellung der Bücherei wurde auch verändert, infolge der Aktivität der österreichischen XLII

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