Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1990. Germanistiche Studien (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 20)
Domonkos Illényi, Gedanken über die Gesellschaftsund Geschichtsphilosophie von Walter Benjamin
27 Auch das von den altertümlichen chinesischen und griechischen Denkern erforschte "Glück" kann bloß in unserer Zeit erreicht werden, falls die blinden Kräfte der Geschichte mit Erfolg zurückgedrängt werden mögen. Womöglich im Interesse des Zurückdrängens wird vor uns die Struktur des Werkes ausgebreitet, während Benjamin die Dimensionen von Streik, Kriegsrecht, von Militarismus und Todesstrafe an die Frage der Staatlichkeit zu koppeln bestrebt/* Benjamin glaubt an das gewaltlose Arrangement von Konflikten, und das wird bei ihm keine Statusfrage, wie von den Benjamin - Interpreten behauptet wird. "Überall kommt eine gewaltlose Vereinbarung zustande, wo eine Herzenskritik die reinen Mitteln des Abkommens in die Hand des Menschen gibt."^ Im Ganzen ist die Kritik an der Gewalt nichts anderes, als die Philosophie der Geschichte der Gewalt. Diese Geschichte gewinnt dabei verschiedenen Inhalt, wenn sie an Gesellschaftsschichten gebunden ist. Für Bestimmte gilt die Gewalt als Rechtsberaubung, für Andere als rechtsschaffender oder rechtsvorbehaltender Faktor. Benjamins Schlüsselsatz: "Die mythische Kraft geweilt ist in aller Form abzuweisen." Er konnte bis zu seinem Tode am 6. 9. 1940 nicht wissen, daß die in Europa ihre Siege begehende Agression bald deren linksradikaler Variation, dem Stalinismus weichen würde, welche große Verwürstungen in der Welt, haptsächlich in Europa verursachen würde. Er scheint klar gesehen zu haben, daß sich die Balkanisierung von Mitteleuropa aus den Entscheidungen der Entente nach dem Ersten Weltkrig ergab, die die Wirtschaft, die Kultur und die Völker des ganzen Raumes dem kleinlichsten Gezanke und Katzbalgen, sowie teilweise einem Unterdrückungssystem byzantinischster Art auslieferte. Richtig war die Einschätzung von Benjamin: die Volksgemeinschaften von Mitteleuropa leben "jetzt" in den 30-er Jahren! -, wie die Einwohner einer umzingelten Stadt, denen es an Lebensmitteln und Schießpulver fehlt, und die nach menschlichem Ermessen keine Hoffnung haben, unterstüzt zu werden. Der vor aller Art der Gleichschaltung sich grauende Benjamin sah Deutschland vor dem gleichen Schicksal, Deutschland, wo der authentische Denker als Aussenseiter und Waldkauz behandelt wurde, wo die Verteuerung der Wohnung und des Verkehrs die Freizügigkeit hemmte. Er merkte etwas wichtiges dabei: daß in dem leistungsorientierten Spätkapitalismus vor und nach 1945 ein bestimmter Wert zum ethischen Grundsatz werden würde, und das war das Prinzip der Verantwortung. Der Wendepunkt der menschlichen Geschichte, meint Benjamin, korrespondiert mit der Erkennung der bewußt angenommenen Verantwortung, und mit ihrer politischwirtschaftlichen Praxis. Die Durchsetzung der Venantwortung schließt die Existenz des Elends der Gesellschaftsschichten aus, bedeutet ein neues Verhältnis in der Arbeitsverrichtung, in der Aufteilung des Arbeitsprozesses. Die Verantwortung ordnet