Az Egri Ho Si Minh Tanárképző Főiskola Tud. Közleményei. 1972. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 10)
Hierbei bedeuten e± und e 2 die elektrischen Ladungen, r bedeutet den Abstand zwischen den beiden Ladungsschwerpunkiten und DK die Dielektrizitätskonstante. Wegen der umgekehrten Proportionalität zwichen Bindefestigkeit und DK-Wert haben Flüssigkeiten mit hoher DK gutes Lösevermögen gegenüber polaren Molekülen oder Salzen, besonders wenn die Solvenftmoleküle Dipolcharakter und kleines Molekularvolumen besitzen. Die Molelkülgröße ist für die Solventwirkung bedeutungsvoll und erleichtert die Dissoziation, da kleine Moleküle besser als Dielektrikum zwischen Ionen wirksam werden können. Das Vorhandensein von Lösungsmittelmolekülen, die ein permanentes Dipolmoment besitzen, begünstigt die Bildung solvatisierter Ionen bzw. das Entstehen von Solvaten (Energiebilanz!). Salze sollten in solchen Solventien löslich sein, die hohe DK-Werte, großes Dipolimoment besitzen und aus relativ kleinen Molekülen bestehen. Abweichungen treten auf, wenn andere Faktoren wirksam werden (z.B. Elektronen-Donator-Akzeptor-Wirkung, Ligandeigenschaften u.a.). Unpolare Moleküle sollten sich mit unpolaren Solventmolekülen gut mischen lassen, was auch beobachtet wird. Unpolare Moleküle sind dagegen wenig löslich in polaren Lösungsmitteln (z.B. Kohlenwasserstoffe — Wasser, Tetrachlorkohlenstoff — Wasser, u.a.). In Tabelle 3 sind Einzeldaten für eine Auswahl von Lösungsmitteln gegenübergestellt. DK-Werte und Dipolmomente einiger Lösungsmittel Tabelle 3 Verbindung DK Di'pol'momenit (Debye) Wasser 81,1 1,84 Schwefeldioxid 13,8 1,60 Ammonaik 14,9 1,46 Schwefelkohlenstoff 2,6 0 Cyanwasserstoff 95 2,80 Tetrachlorkohlenstoff 2,3 0 Äthylalkohol 25.» 1,70 Azetonitril 38,8 3,40 Anilin 38,8 1,59 3,9 Nitrobenzol 34,6 1,59 3,9 Schwefelwasserstoff 34,6 1,11 2.4 Viskositätseinfluß Das Viskositäts-Temperatur-Verhalten eines Lösungsmittels hängt ab von der Größe und der Gestalt der Moleküle. In diese Beziehung gehen demnach sowohl die Molmasse als auch die Symmetrie bzw. Unsymmetrie des Solventmoleküls ein. Letztere sind durch den Bindungstyp und die Valenzwinkel bestimmt. Symmetrieverringerung und Vergrößerung der Molmasse bewirken eine VisJkositätserhöhung und damit die Herabsetzung der Ionenbeweglichkeit und elektrolytischen Leitfähigkeit. Nach der Waldenschen Beziehung ist das Produkt aus Elektrolytfähigkeit und Viskosität konstant. Hochviskose Flüssigkeiten sind aber auch aus praktischen 335