Az Egri Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1966. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis ; : Nova series ; Tom. 4.)
I. Tanulmányok az oktatás és nevelés kérdéseiről - Ottomar Minka: Bemerkungen zur zweckoptimistischen philosophischen Variante des Mensch—Technik—Bildung Problems in Westdeutschland
Volksschulen durch Gewinnung von „Einsichten" fortzusetzen, die zum „richtigen Handeln im Staat, in der Berufswelt und im persönlichen Lebenskreis" Ansporn sind [24]. Man ist sich klar darüber, dass die „Leistungsgesellschaft" die „Leistungsausbildung" erfordert. Aber eine „reine Leistungsausbildung" ist danach genau so verhängnisvoll wie ein Rückgang in der Leistungsfähigkeit. Deshalb fordert das „Institut für Bildung und Wissen" als Äquivalent, als Ausgleich für die qualitativ bessere Ausbildung des Schülers auch eine ausgeprägtere unwissenschaftlichweltanschauliche, religiös gebundene Erziehung, „die ihn vor einem Missbrauch seiner Kenntnisse und Fähigkeiten bewahrt" [25]. Im Gegensatz zur gesellschaftlichen Realität der kapitalistischen „industriellen Arbeitswelt" wird immer nachdrücklicher behauptet, dass die Maschinenwelt und die Technik den Menschen der „Humangesellschaft" nicht mehr entfremden. Das aufgezeigte ideologische Bedürfnis ruft verschiedene illusionistische Auffassungen hervor. Jacobus Wössner z. B. stützt sich in seinem Buch „Mensch und Gesellschaft" auf Befragungen des Bielefelder Emnid-Instituts. Nach diesen Befragungen sollen sich neuen Zehntel der Berufstätigen in Westdeutschland in ihrem derzeitig ausgeübten Beruf auf dem „richtigen Arbeitsplatz" befinden. Rund drei Fünftel der Werktätigen aber fänden in ihrer beruflichen Tätigkeit volle Befriedigung [26]. Solche Auffassungen werden in die Lehrbücher der Schule aufgenommen. So heisst es z. B. in „Die Gemeinschaft und du": „Nur ganz wenige Menschen empfinden die Arbelt als drückende Last. Es sind entweder arbeitsscheue, von Natur aus faule Glieder der Gesellschaft, vielleicht auch kränkliche, schwache Menschen, denen die zugemutete Arbeit zu schwer ist, oder sie sind ihrer Arbeit geistig nicht gewachsen". „In der Art der Arbeit bestehen Unterschiede, die Ehre der Arbeit aber ist für alle gleich" [27]. Das „Resultat" des Bielefelder Instituts aber ist sehr vorsichtig aufzunehmen, wie ähnliche Befragungen in den USA zeigen. Erich Fromm berichtet über solche Erhebungen auf nationaler Ebene, bei denen sich 41% der Fabrikarbeiter, in einem anderen Fall 56% der gelernten und 48% der angelernten Arbeiter, als von ihrer Arbeit befriedigt ausgeben. Fromm betont dabei noch, dass unterschieden werden müsste, was der Mensch über seine „Zufriedenheit denkt" und was er „unbewusst fühlt" [28]. Auf derselben Ebene liegt die demagogisch-optimistische Auffassung Karl Abrahams, dass im modernen Industriebetrieb zu beobachten sei, wie „schrittweise die Befreiung aus der Vermassung gelingt" [29]. Diese Apologetik wird auch bei Arnold Gehlen sehr deutlich sichtbar, wenn er meint, dass heute in der „Industriegesellschaft" Westdeutschlands sich ja jedermann „oben" und niemand mehr „unten" befindet. Er betont, dass angstvolle Vorstellungen von der Vermassung, vom Verlust der Person weit verbreitet seien, und dass dabei die Technik in die Rolle des Angeklagten verwiesen wird. 18