Az Egri Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1966. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis ; : Nova series ; Tom. 4.)

I. Tanulmányok az oktatás és nevelés kérdéseiről - Ottomar Minka: Bemerkungen zur zweckoptimistischen philosophischen Variante des Mensch—Technik—Bildung Problems in Westdeutschland

Automation frei sei von allen Erschütterungen, die ihm ein revolu­tionäres Gepräge geben könnten [17]. Litt wendet sich gegen die Auffassung, wonach das Menschsein nur jenseits der Arbeit „Obdach und Nahrung" finden könne. Man könne die „Bildung zum Menschen" nicht neben die Ausbildung zum sachkundigen Funktionär setzen [18]. Eine besondere Art illusionär-optimistischer Aussöhnung mit der Technik ist Friedrich Oetingers Partnerschaftslehre. Für Oetinger ist die Partnerschaft eben „die aussichtsreichste Möglichkeit" in unserer „technisierten Welt", eine haltbare politische Gesellschaft zu bilden. Dabei gehe es vor allem darum, dass in der westdeutschen Gesell­schaftsordnung eine Entwicklung nachgeholt werde, bei der die „Tech­nik der letzten 100 Jahre in weitem Vorsprung vorangegangen ist" [19]. Dass die bisherige ideologische Variante von der „Dämonie", der Technik und der „industriellen Arbeitswelt" den führenden Kräften des westdeutschen staatsmonopolistischen Kapitalismus nicht mehr zusagt, dass nach neuen, sophistisch-optimistischen Versionen gesucht wird, wird immer eindeutiger erkennbar. Der staatsmonopolistische Kapitalismus in Westdeutschland hat die Wissenschaft und Technik umfassend für seine Profitinteressen eingespannt, aber er befürchtet die der technischen Revolution innewohnenden objektiven Konse­quenzen, die nach Umgestaltung der Gesellschaft drängen. So schreibt Helmut Schelsky zweckoptimistisch: „Das so oft in Verbindung mit der Automatisierung beschworene historische Gespenst einer technolo­gischen Arbeitslosigkeit findet keine verbindliche Bestätigung..." [20]. Vielmehr rechnet Schelsky damit, dass der „gegenwärtige chronische Mangel an Arbeitskräften" auch nicht behoben werden wird. Auf pädagogischem Gebiete verlangt er -— für das 9. Schuljahr — eine konsequente „Erziehung zur Maschine". So forderte er bereits 1957 die allgemeine technische Berufsvorbereitung" in der Oberstufe der Volksschule, eine starke Verschmelzung von allgemeinbildendem und berufserziehendem Schulwesen, ein allgemeines berufliches Grund­ausbildungsjahr für alle Absolventen der 8 jährigen Volksschule, nicht aber ein neuntes Volksschuljahr schlechthin [22], Im 1964 veröffentlichten „Gesamtplan zur Neuordnung des deut­schen Bildungswesens" betont dann das „Deutsche Institut für Bil­dung und Wissen", dass der Berufseintritt noch nicht im unmittel­baren Anschluss an die Volksschule erfolgen sollte. „Es muss daher die Forderung gestellt werden, ein zehntes Volksschuljahr zur Pflicht zu machen, wobei dieses Schuljahr freilich nicht der Volksschule, sondern der berufsbezogenen Schule zugewiesen werden soll. Es ge­hört zu den dringendsten Erfordernissen unserer Zeit, den Jugend­lichen besser und realistischer in die Berufs- und Arbeitswelt ein­zuführen, als das heute weithin geschieht" [23]. So soll die „Ausbildung" im „Gesamt der Bildung" verankert werden. Dabei hat die berufsbezogene Schule einmal Fragen des „per­sönlichen Berufsethos" und der „berufseigenen sozialen Verant­wortung" in den Mittelpunkt zu stellen, zum anderen die Arbeit der 2 17

Next

/
Thumbnails
Contents