Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 2004. Band. 5. Germanistische Studien. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series)
DOMONKOS ILLÉNYI: Ansátze des deutschen Historikerstreites in der BRD nach 1949
24 Domonkos Illényi Nationalsozialismus, Gestaltung des deutschen Geschichtsbildes von der Interpretation von Michael Stürmer und Hans Mommsen, die Verdrángungsproblematik der frühen Nachkriegszeit und deren psychologischkognitive Nachwirkungen. Eine eigenartige Stelle nimmt die Konzeption von Hermann Lübbe bezüglich der „Vergangenheitsbewáltigung" ein, die wir als einpágsames umrissen. Nach der „Alphabetisierung und Tribunalisierung" des Landes, infolge der Niederlage überstand die nationalsoziahstische Ideologie und Lebensweise das Provisorium nicht, alien vor an wurde sie diskreditiert. Dies spiegelte sich in den Práambeln der Landesverfassungen und spáter auch im Grundgesetz der BRD sowie in allén offiziellen Trauerbekundungen und orientierungspraktischen Politiker-Reden wider. Der Verfasser bekennt, dass der Schock unmittelbar nach der Niederlage so gross war, dass sich die Staatsbürger der neuen deutschen Demokratie mit den Ursachen des Zerfalls nicht befassen wollten. Der neue demokratische Staat sollte jedoch seine Burger staatsbürgerlich und institutionell integrieren, die freilich mehr oder weniger von dem diskreditierten System berührt waren. Die Aufgabe als historische Notwendigkeit setzte und sah vor, Menschen aber möglichst ohne faschistische Infiltration zu integrieren, ins System einzubauen. Diese diffuse Verdrángung der jüngsten Vergangenheit gewáhrte die Möglichkeit für die Einzelnen und den neuen Staat, gemeinsam eine bürgerlich-demokratische Republik an ihren Werten zu etablieren, und die schwierigen Fragen der Geschichte Sozialwissensschaftlern, Philosophen und Historikern zu iiberlassen. Aus Gründen, denen hier weiter nicht nachgegangen werden soil, kam es in den 60-er Jahren, in der zweiten Hálfte der 80-er und in den spáten 90-er Jahren zu einer massiven Thematisierung und Emotionalisierung der NS-Vergangenheit, diese führten zu einer bedenklichen „Delegitimierung des politischen Systems der Bundesrepublik und seiner doch aus dem Zusammenbruch des Dritten Reiches sich herleitenden Geschichte." 8 Diese wird von zahlreichen erstrangigen Vertretern der deutschen Literatur, von Nobelpreistrágern wie von G. Grass und H. Böll, dann P. Weiss, W. Borchert, B. Brecht usw., der Philosophie und der Geschichte durchforscht. Die erwáhnten Fachgebiete und die demokratische politische Struktur, Substanz, deren Mechanismus und ein langsamer Strukturwandel der Offentlichkeit den Boden aufbereiteten, um das überallhin vorhandene, zuvor dargestellte „Doppelbewufítsein" einer differenzierten antitotahtáren Sichtweise nach und nach stattzugeben. Im Prozess dürfte die detaillierte Perhorreszierung der Erfahrungen an der Gewaltherrschaft eine grosse Rolle gespielt habén, wobei viele noch an den Ereignissen zwischen 1933 und 1945 schwer trugen. Es mag ja kein Zufall sein, wenn der