Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1994. Germanistische Studien. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 22)

Hans Kammler: Interdependenz der Ordnungen: Zur Erklarung der osteuropaischen Revolutionen von 1989

Zukunft durchaus problematische Wirkungen wie zum Beispiel eine Re-Balkanisierung Osteuropas haben. Hier indes geht es nur darum, daB nationale Rhetorik der kommunistischen Regierungen und zumindest bis zu den Ostvertrágen Anfang der siebziger Jahre das Schüren von Furcht und historisch verstandlichen Ressenti­ments gegenüber Deutschland auf Dauer die Wahrnehmung des "sozialistischen Lagers" als sowjeüsches Impérium und der "füh­renden Rolle" der Sowjetunion als russische Fremdherrschaft nicht verhindern konnten. Bei Nationen wie den Bulgaren und Armeni­ern wird diese Wahrnehmung durch die Erinnerung an die Befrei­er- oder Beschtitzerrolle RuBlands im 19. Jahrhundert teilweise neutralisiert; für die meisten unter sowjetísche Herrschaft gerate­nen Völker von Estiand bis ins moslemische Zentralasien bedeutet sie eine Entlegitimierung dieser Herrschaft Die damit einsetzen­den Unabhángigkeitsbestrebungen wurden - in der DDR 1953, in Ungarn 1956, in der Tschechoslowakei 1968 und zuletzt noch in Polen 1981 - mit militarischen Mitteln unterdrückt, jedesmal aber um den Preis eines auBenpoliüschen und propagandistischen Rückschlages für die Sowjetunion. Es ist zweifelhaft, wie weit eine solche Unterdrückung heute noch politisch und militarisch mög­lich wáre und, dies unterstellt, für wie lange sie gegenüber dem Wiedererstarken der Naüonalismen Erfolg haben könnte. Als drittes Moment betrachte ich das Versagen der sowjeti­schen Wirtschaftsordnung in zweifacher Hinsicht nicht mehr nur in den für die Zivilbevölkerung unmittelbar fühlbaren Aspekten 200

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