Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1993. Germanistische Studien. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 21)
Hipfl, Isolde: Das Schillerbild in ausgewáhlten Literaturgeschichten des Dritten Reiches
Tone ein: eine Vorliebe für massive Effekte, eine Neigung zu feuilletonistischem Gebaren, das auch triviale Mittel nicht verschmaht. Die Pracht des Stilgewandes mindért sich bei schárferem Hinsehen betráchtlich. Auf vielen Seiten glaubt man nicht ein wissenschaftliches Werk, sondern einen historischen Roman zu lesen. 1 1 3. 2, Die Schiller-Darsteiliwg vor 1933 Der folgende Abschnitt beschaftigt sich mit Nadlers Schiller-Darstellung; wobei die 2. Auflage von 1924 den Ausgangspunkt bildet. Da Schiller bereits in seiner Jugend seine Heimat Schwaben verüeB und dann hauptsáchlich in anderen Gegenden Deutschlands lebte, scheint es interessant, wie sich dessen Lebensweg mit Nadlers Gnuidkonzeption einer literaturgeschichtlichen Darstellung nach Stámmen und Landschaften vereinbaren láBt. Der Veifasser lost dieses Problem auf relativ einfache Weise, indem er Schillers Lebens- und Schaffensweg hauptsachlich unter Einbeziehung der landschaftlichen Gegebenheiten Schwabens, der Rheinpfalz und Thüringens darstellt. 1 2 Der Frage nach Schillers Abstammung wird - wie es für eine derartige Literaturgeschichte typisch erscheint - ziemlich vie! Piatz eingeraumt. Obwohl die Herkunft Schillers nicht genau nachweisbar ist, nimmt Nadler auf Grand des Wappens, das "1802 dem Dichter verliehen wurde" 1 3 , und das mit dem Wappen eines gewissen Schiller von Herdern übereinstimmt, an, dafí Schiller von dieser Familie abstammt. Nadler schreibt Schiller also "Freiburger Stadtadel, humanistische Dichter und federgewandte Árzte als Ahnen" 1 4 zu; dieser Stammbaum paBt wohl am ehesten in sein Weltbild. Schillers Biographie v/ird mit Hilfe der landschaftlichen und sozialen Gegebenheiten Schwabens recht genau dargestellt. So liefert Nadler mit der Beschreibung von Schillers zwanghaftem Aufenthalt in der Karlsschule einen guten Beweis seines "schriftstellerischen Glanz(es)". 1 5 Da war der geborene Mitschöpfer einer neuen Renaissance in eine Anstalt eingesperrt, die kein klassisches Erbe zu vermitteln hatte, in der die klassischen Sprachen wie eine lástige Gesellschaftslüge behandelt wurden, und die Vorstellung sucht sich das Bild des jungen Himmelsstünners zu malen, wie er etwa im Tübinger Stift neben Reinhard und Conz geworden ware, wo ihm gewiB eine gründlichere Kenntnis der antikén Sprachen manche Tür geöffnet hatte, die ihm sein Leben lang verschlossen blieb. 1 6 71