Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1993. Germanistische Studien. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 21)

Hipfl, Isolde: Das Schillerbild in ausgewáhlten Literaturgeschichten des Dritten Reiches

Karlsschule bedingt - manifest iert sich im Drama "Die Rauber". Dennoch (cxier vielleicht deshalb!) halt Bartels dieses Drama für Schillers gelungenste Tragödie, da dabei das "Ideale der Tragödie" 1 8 am ehesten erreicht wird. In ihrer Gesamtheit werden die Jugenddramen allerdings wiederum eher negativ beurteilt. Man wird nicht bestreiten können, daB Schillers Jugenddramatik aus dem Leben geboren ist, aber das ist sie wesentlich doch nur in ihren Tendenzen, nicht als Dichtung an und für sich. Bei Schiller erhöht sich nicht, wie bei Goethe, ein Stück Leben zur Kunst, er schleudert vielmehr ein Phantasieprodukt mit der Tendenz entstammender gleichsam vulkanischer Gewalt ins Leben hinein. 1 9 Obwohl Bartels von einer Einzelcharakterisierung der spáteren Dramen Abstand nimmt, beurteilt er sie - mit Ausnahme des "Wilhelm Tell", dem "kráftige(n), lebensvolle(n) Volksstück" 2 0 eher skeptisch. Vermutlich bereltet ihm bereits die Themenauswahl gröBere Schwierigkeiten. "Heute lehnen (wir) überhaupt die Schillersche Tragik ab, die zwar Mitleid mit dem 'Los des Schönen auf der Erde', aber keineswegs das Gefühl des 'groBen gigantischen Schicksals, das den Menschen erhebt, wenn es den Menschen zermalmt', erregt. 2 1 Trotzdem wird den spáteren Dramen der Beiname "kJassisch" zugestanden; 2 2 tradierte Wertvorstellungen sollen offenbar nicht grundsátzlich revidiert werden. Wie es für Bartels Schiller-Betrachtung typisch erscheint, folgt auf eine kurze Lobeshymne zumeist eine Abschwáchung und Relativierung des zuvor Ausgeführten. Er fordert beispielsweise eine Úberwindung des "Spezifisch­Schillersche(n)" und hált das "realistische Charakterdrama" (im Gegensatz zum idealistischen Schillers) für das dem deutschen Geiste allein angemessene." 2 3 Am Ende seiner Schiller-Betrachtung würdigt Bartels die nationalen Verdienste Schillers. Die "Jungfrau von Orleans" und 'Wilhelm Tell" seien "von groBer politischer, von höchster nationaler, völkischer Bedeutimg geworden." 2 4. In beiden Dramen stelle Schiller "nationale Ideale" 2 5 dar. Wáhrend in der "Jungfrau von Orleans" der erfolgreiche "Kampf eines halbbesiegten gegen ein fremdes Eroberervolk" thematisiert werde 2 6 , wird in "Wilhelm Tell" der "Sieg über tyrannische Bedrückung" 2 7 dargestellt. SchlieBlich erklart Bartels noch Schillers Genie und Persönlichkeit zum "unvergángliche(n) Besitztum des deutschen Volkes" 2 8 66

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