Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1993. Germanistische Studien. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 21)
Heinrichsen, Heinrich: Literaturwissenschafi und Psycholinguistische Aspekte zur Interpretation von Lessings "Nathan der Weise"
1. Zwei oder mehr Personen stehen zueinander in einer engen Beziehung, die für einen von ihneri oder für alle von hóhér Lebenswichtigkeit ist. (Ehe, Familie, Krankheit, Gefangenschaft, etc.) 2. In dieser Situation wird eine paradoxé Handlungsaufforderung gegeben, d. h. es wird zu etwas aufgefordert, was gleichzeitig verboten wird, es wird etwas ausgesagt, was gleichzeitig widerrufen wird. 3. Der Empfánger dieser Nachricht kann der Paradoxie weder durch Metakommunikation entgehen, d. h. mit dem Sender der Botschaft über diese Botschaft sprechen, noch ist es ihm moglich sich aus der Beziehung zurückzuziehen. 1 4 Diese Doppelbindungen, d. h. die Benutzung von Paradoxien 1 5 unter den oben genannten Bedingungen 1 6 lassen sich zur Blockierung der linken Hemispháre verwenden. Spezielle Formen der therapeutischen Doppelbindung sind die Symptomverschreibung, die allerdings von Nathan nicht verwendet wird, und die "Illusion der Alternative". Einen Ausweg aus der Doppelbindung stellt das Aufzeigen von - vielleicht nur scheinbaren Alternativen dar. Als komplexestes therapeutisches Mittel wird von Watzlawick aufíerdem in diesem Abschnitt die Umdeutung eingeführt. Zu diesen vier Interventionsformen sei jeweils kurz etwas gesagt. In eine klassische Doppelbindungssituation wird ein Klient gebracht, der mit einem als "abweichend" empfundenen Symptom zum Therapeuten geht, mit der Fixierung, der Therapeut werde dieses Symptom "heilen". In dieser Situation erklárt der Therapeut das Kranklieitsbild für völlig "normal" und bittet den Patienten, dies noch zu verstárken. Áhnlich arbeitet die "Illusion der Alternative". Der Mann, der vom Richter gefragt wird, ob er seine Frau noch miBhandlc und diese Frage nur mit "Ja" oder "Nein" beantworten darf, d. h. der, obwohl er für seine Antwort zwei Alternativen zur Verfügung hat, in Wirklichkeit durch jede dieser Alternativen denselben Sachverhalt bestátigt, befindet sich in einer klassischen Doppelbindungssituation. Genau in entgegengesetzter Weise arbeitet der Therapeut, der dem Klienten eine neue Alternative zu seinern bisherigen Verhalten aufzeigt. Dieses Aufzeigen einer Alternative kann mit einer gezielten Verhaltensverschreibung verbundet sein. 1 7 Als letzte komplexe Intervention sei noch die Umdeutung unter Benutzung des Widerstandes erwáhnt. Watzlawick benutzt zur Illustration dieser MaBnáhme folgendes Beispiel: 31