Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1993. Germanistische Studien. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 21)
Heinrichsen, Heinrich: Literaturwissenschafi und Psycholinguistische Aspekte zur Interpretation von Lessings "Nathan der Weise"
Tráume.im klassischen Analysejargon also mit Metaphern, d. h. mit bildhafter Sprache.erreicht der Therapeut direkt die rechte Hemisphare. 9 Auch die den Fehlleistungen nachgebildeten Wortspiele, Wortverdichtungen und das "schizophrene Kalauern" 1 0 erreichen direkt die rechte Hemisphare. Typisch rechtshemisphárisch sind natürüch auch alle ÁuBerungen, die der Kunst und Musik, sowie der Poesie zugeordnet werden konnen. Die Poesie steht gewissermaBen zwischen den beiden Bereichen, da sie sich einerseits der Metapher, daB heiBt des Bildhaften bedient, andererseits von dem Rhythmus her zur Musik tendiert. Elemente der klassischen Rhetorik werden von Watzlawick ebenfalls der Gruppé der rechtshemisphárischen Sprachformen zugeordnet. Eine wichtige Rolle für diesen Bereich kommt den Aphorismen und deren Untergruppe, den Chiasmen zu. 1 2 Zusammenfassend ergibt sich für den Bereich der rechtshemisphárischen Sprachformen: Neben komplexen rechtshemisphárischen Interventionen, die der Traumsprache und dem Wahn nachgebildet sind, neben Hypnose, Kunst und Musik 1 1, neben archaischen Kommunikationsformen wie Márchen, Mythos und Ritual, gibt es auf der Wort- und Satzebene ganz gezielte, rechtshemisphárisch orientierte sprachliche Mittel, so das Wortspiel, die Verdichtung und Vermischung, die Metapher, Alliteration und Assonanz sowie Aphorismen. Diese Elemente werden bei der spáteren Untersuchung der "Nathan" Dialógé verwendet werden. 2.2.3. Blockierung der linken Hemisphare Die zweite Alternative zur Kommunikation mit der rechten Hemisphare besteht in der Blockierung der rationalen linken Gehirnhálfte. Neben der sogenannten Konfusionstechnik 1 3, die hier nicht weiter behandelt werden soil, führt Watzlawick die Praradoxie auf, die als solche bereits seit zweitausend Jahren bekannt ist und auch vor der Entdeckung ihrer Verwendbarkeit in der Psychotherapie immer wieder die Menschen bescháftigt hat. Paradoxé Kommunikation als Krankheitssymptom láBt sich bei Schizophrenen diagnostizieren. Ein Mensch, der fortwáhrend einer paradoxén Kommunikation ausgesetzt ist, über die er, aus welchen Gründen auch immer, nicht zu kommunizieren in der Lage ist, gerát in die für Schizophrenie typische Doppelbindungssituation. Diese Situation ist wie folgt gekennzeichnet. 30