Duna népe, 1938 (4. évfolyam, 1. szám)

1938 / 1. szám - Magyarország gazdasági kapcsolatai a dunai államokkal. III. Magyarország és Jugoszlávia. IV. Magyarország és Románia. V. Magyarország és Bulgária

Coudenhove-Kalergi von Dollfuss und dem Donaubecken Coudenhove-Kalergi sieht in Briand, Masaryk und Doll­fuss die drei Hauptexponenten von Paneuropa. Von der Poli­tik dieser drei Toten ist die Briands, bereits ganz aus ihrer Heimat verschwunden. Der Meinung Coudenhove-Kalergi's über Masaryk's Poli­tik, wonach diese sich von dem Panslavismus entfernte, könnten wir Manches entgegnen. Wenn auch gewisse Indizien hiefür vorhanden sind, kann es bezüglich der Masaryk'schen Aussenpolitik der letzten Jahre bestritten werden. Zwei­fellos hat Dollfuss unvergángliche Verdienste um die Schaf­fung des Zusammenschlusses erworben. Nach Coudenhove­Kalergi fiel Dollfuss für den Frieden seines Landes und Europa's. Wie kann man sich einen Zusammenschluss der drei Lünder auf Basis der Dollfuss'schen Politik vorstellen? Zu Dollfuss'Lebzeiten war die Lage für eine Versóhnung mit den Tschechen noch nicht reif. Aber Schuschnigg, der seine Politik weiterführte, hatte schon eine Begegnung mit Hodzsa, was zweifellos Folgen habén wird. Dynastische Be­strebungen sind vorláufig ausgeschalten. Im Donaubecken muss ein Zusammenschluss gegen die pangermanische und panslawistische Gefahr stattfinden. Die Idee Coudenhove­Kalergi's bewahrt auch hievon bis zu einem gewissen Grad, weil seine zusammenfassenden Gesichtspunkte scharf den auf rassenpolitisches Grundlage stehenden germanischen Be­strebungen widersprechen. Er verficht die Nottwend|gkeit eines unabhángigen Österreichs, weil Österreich seit jeíier seine historische Sendung erfüllt hat. Dabei lásst aber Coudenhove-Kalergi den Schutz gegen den Bolschewismus nicht aus den Augen. Das Donaubecken ist hiebei sehr inte­ressiert, denn es würde zu einer furchtbaren Zerstórung führen, wenn eine bolschewistische Invasion Raum gewáhne. (Nebstbei bemerkt, die pangermanische Kraft würde gerade hier mit dem Bolschewismus zusammenstossen. In diesem Fali würde Európa das Los der Pyreneischen Halbinsel teilen.) Der Regelung des Donaubeckens wird wohl stets das Wort geredet, ohne aber dass es bisher ernstlich versucht worden ware. Vor Jahren ware die Regelung vielleicht schwi­eriger gewesen, in einigen Jahren wird sie vielleicht wieder schwieriger werden. Der günstige Augenblick muss alsó jetzt bcnützt werden. Wenn wir uns auch nicht völlig an Couden­hove-Kalergi bekennen müssen wir mit ihm gleichen Weges wandeln, wenn es sich um die Bekampfung des pangermani­schen und panslawischen Gefahr handelt. Dr. Sándor Sármándi D. V. Wirtschaftsbeobachter FREIE BAHN... Zur Jahreswende wird es aktuell, einen kurzen Rückblick auf das vergangene 1937. zu werfen. Das vergangene Jahr brachte für Ungarn viel neues, besonders in dessen Aussen­poutik, Export und in der inneren Wirtschaft. Wir konnen mit nenugmung feststellen, dass im ver­flossenen Jahre wieder einige neue Handelsvertráge ge­schlossen wurden, die altén erneuert, und was vom aussen­pohtischen Standpunkt von überaus grosser Wichtigkeit ist, das sich Ungarns Verhártnis mit den Stíiaíen der kieincii Entente gebessert hat. Positive Zeugnisse dessen, sind cue neuen Handelsabkommen mit der C. R. S- und Jugoslavien­Es scheint so das die Politiker Ungarns endlich eingesehen habén, das sich ein kleiner Staat eine Biock- oder PaKtpolitik einseitig nicht leisten kann. Anschliessend an das sehen wir um wieviel herzlicher der Verkehr zwischen Ungarn und Eng­land aber auch Frankreich wurde, nicht nur wirtschafthch sonder kulturell. Ungeachtet dessen sind aber auch die altén Freundschaften treu gehalten worden und keine von denen erlitt den geringsten Schaden. An das anschliessend konnte man aber auch einen rapi­den Aufschwung der ungarischen Wirtschaft verzeichnen. So die Landwirtschaft, wie Ungarns stets bedeutendere Industrie hatte in diesem Jahre eine wahre Konjunktur. Nicht zuletzt sei bemerkt, das die Zahl der Arbeitslosen auch gesunken ist. Wir hoffen das diese Neuorientation kein schwindender Traum bleibt, und das die eben zustandegekommene Harmo­nie mit fast allén europaischen Staaten eine dauernde bleiben wird, was unserer Ansicht nach seinen Einfluss auf den ge­samten ungarischen Handel und Wirtschaft habén wird. Denn Spermassnahmen, Autarkie, gebundene Wirtschaft, Valuta- und Devisensperre mögen wohl für einige Zeit brauch­bar sein, wie die bittere Arzei für einen Kranken, sind aber für die Dauer sicher durchaus schádlich. Wir hoffen weiter die Parole „Freie Bahn..." verwirk­licht zu sehen. HANDELSABKOMMEN. Amtliche Verlautbarung des ungarisch-italienischen Han­delsvertrages am 15. XI. v. J. Das Abkommen bleibt im grossen und ganzen, hauptsachlich betreffs Rinder- u. Weizen­ausfuhr unverandert. Auch in einigen Industrieartikeln ist keine Ánderung vorzusehen. Hingegen erlischt die Brocchi­klausel mit Jahresende. Ungarisch-englicher Handelsvertragverlángerung voraus­gesehen. Das im vorigen Jahre mit England geschlossene ,,gentlemen's agreement" wird voraussichtlich für das Jahr 1938 im Január verlángert. RUNDBLICK. Besuch des Minister a. D. Fey. Prasident der DDSG Minister Emil Fey weilte unlangst in Pécs und in Mohács, wo er die weitausgedehnten Bergwerke und Anlagen der DDSG besichtigte. Wáhrend seines hiesigen Aufenthalies gab er einem ungarischen Blatt ein Interwiew, indem er von der ósterreichisch-ungarischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit sprach. Ferner betonte er, das die Linie Wien—Budapest die erste der DGT war und auch jetzt noch die wichtigste ist. Am 20. XI. fand eine Sitzung der tschechoslowakisch­ungarischen Handelskammer in Prag statt. Bei dieser Gele­genheit sprach auch Senator Stodola- Der Senator stellt in seiner Rede fest das im Handelsverkehr der beiden Lander ein 34%-iger Aufschwung zu verzeichnen war. 1938. Kongress der Fremdenverkehrsburos in Budapest. Die allgemeinen Fremdenverkehrsinteressen die ihren Kon­gress voriges Jahr in Genf hielten werden ihre diesjáhrige internationalen Verhandlungen auf die Initiative der ungari­schen Delegierten in Budapest abhalten. MESSEN. Der Zeitpunkt folgender Messen der Donaulander steht fest: Prager Messe; Marz 11—20. Wiener Messe: Marz 13—19. Budapest: 29. April—9. Mai. Bratislava: 28 Jul.—4. Aug. Artikel Eugen-Sesztina Nagybákay's im „N. W. Journal". Die Weihnachtsnummer bringt einen Artikels Oberhausgitgliede Prasident des Landesverbandes ung. Kaufleute v. Sesztina­Nagybákay in dem der Autor die handelspolitische Harmonie der Donaulander als gemeinsames Wirtschaftsinteresse Euro­pas betont. Ferner giebt er die Initiative für eine österrei­chisch-ungarische Zollunion. Paul Selka. 23

Next

/
Thumbnails
Contents