Duna népe, 1938 (4. évfolyam, 1. szám)

1938 / 1. szám - Magyarország gazdasági kapcsolatai a dunai államokkal. III. Magyarország és Jugoszlávia. IV. Magyarország és Románia. V. Magyarország és Bulgária

hehe Blick Seipels auf ihn. Unter Dollfuss besitzt er schon zwei Mioisterportfeuilles, zur Zeit ist er bereits seit dreieinhalb Jahren Reichskanzler. Nach zwei Vorgángern gigantisehen Masses ist er heute ein Fixstern am politischen Horizont öster­reichs. Weder der tragische Tod seiner Gattin, noch der österreichisehe Aufstand konnte den Weg dieses aufsteigenden Kometen verdunkeln. Er selbst steht fest auf seinem Posten, weil sein innerstes Wesen die hebje Sendung der Vorsehung wiederspiegelt... DR. MIHÁLY V. FUTÓ: Generalsekr. des Mitteleuropa-Insti­tuts für Ungarn. UNGARNS WIRTSCHAFTSVERBINDUNGEN MIT DEN DREI DONAUSÜD-AGRARSTAATEN. In den letzten Jahren habén unsere Wirtschafts­verbindungen, Avie mit den iibrigen Mitteleuropa­staaten, so auch mit den hinsichtlich des Waren­tauschverkehrs geringere Bedeutung besitzenden Donausüd-Agrarstaaten Jugoslawien, Rumánien und Bulgarien nachgelassen. Unser wirtschaftlieher Konr takt mit diesen Landem war trotz der Jahrhunderte langen unmittelbaren Verbindungen niemals lebhaft. Dies ist auch nicht verwunderlich, da die noch immer ungefahr zur Hálfte aus Agrarprodukten bestehende ungarische Warenausfuhr auf ihrem Markte über­haupt nicht Absatz finden kann. Aber nicht dieser Umstand ist es, der nun unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, sondern die bedauerliche Tatsache, dass selbst die vor dem Kriege bestandenen Verbin­dungen sich rückentwickelt habén. Hierin wirkt sich natürlich auch der Friedensvertrag aus, der die frag­lichen Lander gegeneinander stellte, doch ist die Be­deutung dieser Wirkung verschwindend im Vergleich zu der des friedlichen Krieges unserer Tage, der sphádlichen Wirkung der gegenseitigen wirtschaft­lichen Abschliessung. Diese Agrarstaaten, die vor dem Kriege kaum über Industrien verfügten, wurden unter Einwirkung der epidemisch sich ausbreitenden Autarkiebestrebungen in gesteigertem Masse indust­rialisiert, was in erster Reihe die ungarische Indust­rie nachteilig berührte, von der die drei Donau­Agrarstaaten vornehmlich die Halb-und Fertigfabri­kate der Eisen- und Metallindustrie bezogen habén. Aber nicht bloss die Industrialisierung sperrt die un­garischen Industrieprodukte aus, sondern noch der nachdrücklicher wirkende Umstand, dass Deutsch­land nach Verlust seiner Westmárkte nunmehr durch seine mit geringeren Herstellungskosten erzeugten Industrieprodukte die ungarischen Produkte wettbe­werbsunfáhig macht- Das Vordringen der deutschen Industrie wird insbesonders dadurch begünstigt, dass Deutschland die Agrarüberschüsse der fraglichen Stajatexi bereitwillig aufnimmt, die aber Ungarn selbst als Agrarexportstaat nicht aufnehmen kann. Man darf aber nicht glauben, dass der Tausch des ungarischen mit dem deutschen Markte f ür die Donausüdstaaten ein guter war. Es trifft zrwar zu, dass ihnen demnacb der Absatz ibrer Agrarprodukte keine Sorge mehr bereitet, er geschicht aber zu Prei­sen, die umso niedriger sind, als Deiitschland den Wettbewerb der vier Agrarstaaten geschickt auszu­nützen weiss. Die Bedeutung der wechsleseitigen wirtschaftlichen Beziehungen Ungarn® mit den iibri­gen Donau-Agrarstaaten ist auch nicht so sehr im gegenseitigen Warenverkehr gelegen, sondern eher in der gemeinsamen Verwertung ihrer zur Ausfuhr be­stimmten Agrarprodukte im Ausland, in einem bis­her schon auf mehreren internationalen Wirtschafts­konferenzen zur Sprache gebrachten Agrarkartell, das alléin imstande wáre, die Verwertung der Agrar­produkte der bisher gegeneinander konkurrierenden südlichen Donau-Agrarstaaten im Auslande durch Zusammenschluss zu besseren Preisen zu erreichen, als dies bisher möglich war. DR. SÁNDOR KÜRTHY, Generalsekretár der Ung. National­politischen Ges.: DAS DONAUBECKEN IN DER WELT­POLITIK. Der Verfasser dieser Studie weist darauf hin, dass das Epicentrum der vom Baltischen Meere bis zum Schwarzen Meere gelegenen Gewitterzone sich im Donaubecken befindet. Es gab für die Völker des Donautales keine gün­stigere staatsrechtliche Organisation, als die ehema­lige Österreichisch-Ungarische Monarchie. Besser ge­sagt keine, als die es hátte sein sollen. Die ehemalige Monarchie umfasste ein Gebiet, welches sich in Be­treff Produktion, Konsum, Verwertung und gescháft­licher Verbindungen organisch zu einer Einheit ge­schweisst, von Podwoloczyska bis Cattaro, von Pre­deal bis Oderberg und von Orsova bis Cervignano erstreckte. Auf diesem Gebiete herrscht heute eine vollstándiges wirtschaftliches Chaos. Eine neue historische Richtung wurde in der Nachkriegsepoche klar: die dinastischen Bande hören auf Verbindungsglieder zwischen verschiedensprach'i­gen Völkern zu sein. Selbst England konnte sich die­ser Wahrheit nicht entziehen, es musste Irland grös­sere Conzessionen gewahren als Ungarn im Ver­bande der Monarchie es je genossen hat. Und dabei bildet die frische Nation ein Schulbeispiel der sog. „Gefühlsnation", einzig und alléin durch das Zusam­mengehörigskeitsgefühl zu einer Nation erhoben, da es nicht einmal eine eigene Sprache — höchtens teo­retisch genommen — besitzt. Bislang konkretisirte keine Nation de® Donau­beckens jenes praktische Programm, auf Grund des­sen eine Kooperation möglich gewesen wáre. Am 21. Dezember 1937. erklárte der engliche Arbeiterführer Lansbury im englischen Parlament, dass der tsche­chische Ministerprásident ihm mitgeteilt hat: der Plan der Staatenföderation der Donaulánder sei fer­tiggestellt und er bemühe sich nunmehr mit Ungarn eine Einigung zustande zu bringen. Es interessiert die allgemeine Meinung Ungarns ausserordentlich, was dieser Plan an Konkretem ent­hált? Ob ein Pakt zu gegenseitiger Hilfeleistung, ein Garantievertrag oder blos ein Neutralitátsvertrag geplant sei? Oder ob keines von diesen, sondern blos ein provisorischer, kultureller, wirtschaftlieher und Minderheits-modus vivendi bezAveckt würde. Im be­sagten Gebiete lében 30 Millionen Menschen als Min­derheit. Es müsste den in kompakter Blokké lebenden Nationen ausser der kulturellen Autonomie regionale Autonomie eingeráumt werden, was unbedingt zu einer Annaherung zwischen den Donaustaaten führen würde. Nach dem Austritte Italiens aus dem Völker­bund, lében 360 Millionen ausserhalb desselben, die durch dem Völkerbund erhoffte Annaherung ist alsó gescheitert. Es müssen daher neue Wege gefunden werden, um die vergiftete mitteleuropaische Atmo­spháre zu reinigen. 21

Next

/
Thumbnails
Contents