Duna népe, 1938 (4. évfolyam, 1. szám)

1938 / 1. szám - Magyarország gazdasági kapcsolatai a dunai államokkal. III. Magyarország és Jugoszlávia. IV. Magyarország és Románia. V. Magyarország és Bulgária

auch Mittel und Wege f inden wird die moderné unga­rische Musik (Bartók, Kodály u. s. w.) in österreich zu popularisiren. Nebst der Reciprocitat von Litteratur und Hu­sik wáre eine grossangelegte representative Aus^ stellung der österreiehisehen bildenden Künstler er­wünscht, II. Nun möchten wir die Angelegenheit der gesell­schaftlichen Verbindungen konkretisiren. (1) Die führende Rolle hat die Ungarisch-Öster­reichische Gesellschaft inne, welche auch in Wien ihren Partner hat: die Österreichisch-'Ungarische Ge­sellschaft. Erstere veranstaltste unter Mithilfe des Vereines der Opernfreunde eine glánzende Vor­stellung und plánt solche auch im laufenden Jahre. Ferner hielt sie, unter Einbeziehung der österreiehi­sehen Kolonie in Budapest, Zusanvmenkünfte ab. Kennezeichnend für die Arbeit der Gesellschaft ist, dass es ihr gelang das Interessé der führenden Ge­sellschaftsschichten für die österreichische Sache wachzurufen und aufrecht zu erhalten. (2) Viel dankt die sich fortlaufend vertieíende ungarisch-österreichische Sportfreundschaft dein vor vier Jahren gegründeten UngarisehÖsterreichischon Alpenverein, welcher auf dem Gebiete des Sommer­und Wintersportes bedeutsame Arbeit leistet. Auf seine tatkráftige Initiative wurde mit dem Baue einer Schutzhütte in den österreiehisehen Alpen be­gonnten. (3) Wie immer auch die obenangeführten Auf­gaben durch diese Institutionen erfüllt werden, auf gesellschaftlichem Gebiete müssen wir etwas bemán­geln. Etwas, was wohl ausserhalb der Zweeksrichtung derselben liegt, aber dermoch erwáhnt werden muss: die Erweckung des Intercsses der breiteren Volks­schichten für das Los des österreiehisehen Volkes. Denn das höchste Ziel ist, die Gleichgültigkeit des Volkes zu bekampfen. Das Volk weiss blos aus den­kurzen Notizen der Tagesblátter, dass es eine öster­reichische Frage gibt. Wir denken nicht an den An­schluss und áhnliche weltpolitische Probleme, son­dern, darán, dass es in unserer Nachbarschaft ein Land gibt, dessen Volk eine neue Seelenwelt, neue Geistigkeit, Litteratur, Kultur und soziales Lében schuf. Denn hievon habén breite Volksschichten keine Ahnung und somit auch kin Interessé darán. Die Kraft des Volkes darf nicht unterschatzt werden, wird doch die allgemeine Meinung darin geboren und sind die in ihr enthaltenen Werte unschatzbar Volksakademien sollten gegründet, biliige Massen­ausgaben verlegt mit grosser propagativer Macht ver­kundet werden, dass es ein österreichisches Volk, eine österreichische Frage gibt. Keine Politik sollte hiebei zu Wort kommen und die Bewegung würde allseitiger Sympathie begegnen. III. Auf wirtschaftlichem Gebiete brachten die rö­mischen Portokolle eine Besserung. Von ungarischer Seite fanden die Agrarprodukte grösseren und siche­reren Markt in Österreich, wahrend von dort In­dustrieartikel importiert v^urden. ]Siaturgemass gibt es auch hiebei Hindernisse und Schwierigkeiten, de­rén Wurzeln in der früheren autarchischen Bestre­bungen stecken. östexreichischerseits wird die Klage erhoben, dass gerade im letzten Jahre, mit der Her­stellung von 359 neuen Industrieartikeln begonnen wurde (171 in der Maschin-, 80 in der Eisen- und Erz-, 31 in der chemischen Industrie ©te), was die Einfuhr der österreiehisehen Waaren erschwere. Dies aber gereicht der Ausfuhr unserer Agrarartikel und dem Vieheixportes zum Schaden. Nach Auffassung ge­wisser Kreise sollten die Einfuhrsbewilligungen nient vom Gutachten der ungarischen Interessenkreise ab­hangen, sondern sollte die Entscheidung in den Wir­kungskreis des Ung. Aussenhandelsamtes verwiesen werden. Die Regelung dieser beidé Seiten berührenden fragen ist, naturgemass dringend. Für alle Fálle musis vor einseitigen Lösungen gev\rarnt werden und fragt es sich, ob nicht die seit langem fehlende Öster­reichisch-Ungarische Handelskammer in Budapest errichtet werden sollte? Diese würde die österreiehi­sehen und ungarischen Interessenten in sich vereinen, so dass die Detailfragen autonóm erledigt werden könnten. Auf sozialem Gebiet harren ebenfalls Aufgaben ihrer Lösung. Das kulturelle Abkommen ermöglicht es mittels Tausch-Stipendien, dass sich Universitáts­hörer in Wien, bezw. Budapest aufhalten. Die Regie­rungen oder Interessenvertretungen sollten dies der Ackerbau, ferner Handel- und Gewerbe treibenden Jugend ebenfalls ermöglichen. Wie versuchten zu skizzieren was geschehen ist und was noch geschehen sollte. Es muss aber ohne Selbstbetrug festgestellt werden, dass sowohl die Ve­reinigungen, wie auch alle grossangelegten Initiativen durch die Trostlosigkeit ihrer materiellen Lage arg gehemmt werden. Die Arbeit aber, die unsrer Ansicht nach zur­zeit — wo die grossen Massen gewonnen werden soll­ten — vor ihres schwierigsten Aufgabe steht — ist eine M'ichtige Kulturdiplomatisehe Tat! Ein wahrer Dienst, mit. grosser Verantwertung, ein Schritt gegen eine neue, sich weitende mitteleuropáische Lebens­form.Also müsste sie sowohl von den österreiehisehen, wie auch ungarischen offiziellen Stellen, den Führern des politischen, geistigen und wirtschaftlichen Le­bens pflichtgemáss nach allén Richtungen gefördert und unterstützt werden. Privatdozent DR. ATTILA THEWREWK-PALLAGHY. DER MANN VON VIERZIG JAHREN (Schuschnigg). Der Verfasser führt uns die wertvolle Gestalt des Menschen und Staatsmannes, des Reiohskanzlers Schuschnigg, — gelegentlich seines vierzigsten Ge­burtstages — auf Grund verschiedener Quellwerke, insbesondere aber auf Grund seines Werkes: „Drei­mal österreich", vor. Er zeichnet das Bild des Fin de Siecle, wahrend welcher se in Held das Tageslicht erblickt hat, skiz­ziert seine Schulstudien und jene Probleme, welche vor dem Weltkriege das intellektuelle Jung-öster­reich beschaftigten. Sein Militardienst wahrend des Weltkrieges verlieh ihm eine felsenfeste moralische Stütze. In der Psychologie des Zwanzigjáhrigen ist der Seelenwert des zweimal Zwanzigjáhrigen bereits klar erkenntlich. Des Weiteren macht uns der Autor mit den Uni­versitátsstudien und den ersten Schritten des Kanz­lers im öffentlichen Lében bekannt. Letzteres aber fordert einen immerzu grösseren Anteil, und so wird Schuschnigg zuerst Abgeordneter des Tiroler Land­tages, spáter des Reichsrates. Hier falit der untrüg­20

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