Duna népe, 1937 (3. évfolyam, 4, 6, 10, 11. szám)

1937 / 10-11. szám - Magyarország gazdasági kapcsolatai a dunai államokkal. I. [r.] Csehszlovákia és Magyarország

Die Verschiebung der Machtverháltnisse inner­halb der grossen und kleinen Entente verursacht aber auch im Donauraum Umwálzungen. Wollen die Donaustaaten nicht in die Fánge des Pangermanis­mus oder des Panslavismus geraten, so rnussen sie sich verbinden und, ihre spezifisch© Eigenart dem Einflusse íremder Machtspháren gegenüber vertei­diegn. uass dieser Zusammenschluss durch Ungarn nicht hintertrieben wird, hat uns der Fali des Bur­geniandes gezeigt. Er konnte uns nicht mit dem Nutz­niesser Oesterreich entzweien! Wir müssen die Neu­gestaltung des Donautales durch die Errichtung eines DonauraumTnstituts vorbreiten. Das Institut könnte leicht aus, dem bareits tátigen Mitteleuropa-Institut entwiekelt werden. In Abteilungen nach Landern, Gruppén nach Fáchern geteilt musste es die bereits erfolgreich begonnene wissenschaftüche Bearbeitung unserer Nachbarn und der ferneren i/onaulander von der Tscheehoslovakei bis zur Türkéi weiter ausbauen, die geistigen, wissenschaftlichen und kulturellen B>s­ziehungen Ungarns zu den Völkern des Donaurau­mes vertiefen. Alle ungarischen und auslándischen Dozenten müssten zur Mitarbeit herangezogen werden. Ungarische Forscherarbeit soll zu Tag gelegt und die Eigenart des Donauraumes — von politischer Propaganda frei, auf rein wissenschaftlicher Grund­lage-untersucht, durchforscht und dargestellt wer­den. Durch die Veranstaltung von Winter- und Som­merkursen soll den geistigen Kulturtrágern der Do­naulánder Gelegenheit geboten werden an dieser Arbeit teilzunehmen und im Austauschwege von Land zu Land frundschaftuche Beziehungen zu knüpfen. Dass dieser Plan keine Utopie, kein unerreich­barer Wahn ist, zeigt uns der Erfolg der Tatra-Kurse und besonders das Beispiel Deutscuiands, wo ver­schiedene grossangelegte wissenschaftliche Anstalten an der Durchdringung des Ostraumes mittels deutscher Eigenart mit grossem Erfolge wirken. Von diesen letzteren sei in erster Liniel das „iSüdeuropa Institut" der Leipzigen universitát erwáhnt. Es wird zum schönsten Erfolge des „Donau volk"-es zahlen, wenn .es gelingt mit durchschlagen­der Propaganda diesen Gedanken zu verAvirklichen und das „Donauraum-Institut" auí ouiger Grundlage ins Lében zu rufen. László Hámori, Universitatsassistemt: AUF NEUEN WEGEN UM ALTÉ ZIELE. Die Werkgemeinschaft des „Donauvolkes", welche wir am ersten Debattennachmittag unserer Zeitschrift gründeten, hált es am Anfang ihrer Tátigkeit für einen wichtigen Punkt, mit solchen Bewegungen der Welt­jugend praktisch zusammenzuarbeiten, derén Ziel mit den der unseren gemeinschaftlich ist, námlich: die Zusammen­arbeít der Donaustaaten mit Berücksichtigung des inter­nationalen Rechtes, ferner das Zusammenwirken der Welt­jugend für eine gemeinschaftliche Arbeit auf kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Gebiete. Wohl mögen diese Worte als gross erscheinen, doch ist es unser fester Glaube, dass für friedliche Zusammen­arbeit die Weltjugendverbánde am meisten tun können. Wir wollen hier nicht auf die Erfolge der Pfadfinder­jugend hinweisen sondern befassen uns jetzt nur mit jenen anderen Verbánden, die auch schon wáhrend ihrer bisherigen Tátigkeit gezeigt hatten, dass das Wort der im Ersten Weltkrieg geborenen Generation schon über das Stádium der Theorien gekommen — ernst ist und auf Grund der Gerechtigkeit auch bei der Zukunft der Donau­staaten eine grosse Rolle spielen wird. Im Jahre 1936 setzte sich das erste Parlament der Jugend im Genf zusammen. Die Delegierten 36 Staaten gründeten das Mouvement du Congrés Mondial de la Jeu­nesse, welche Vereinigung bis heute schon so entwiekelt ist, das wir ruhig behaupten können, ihre Meinung sei die> Ansicht der Gesamtjugend — und derén Meinung sich auch schon in eine für uns interessante Frage áusserte: 1. „Es ist ein solches Verfahren erwünscht das die Anwendung der 19. Artikel ermöglicht!" (Beschluss vom 2. September 1936.) „Der Rat befestigt wieder die Prin­zipe die der Kongress von Genf beschloss. Die Revidierung der ungerechten Vertráge und die würdige Behandlung der Minoritáten muss gesichert werden." (Ratsbeschluss von 29. Dezember 19360 Wenn wir bedenken, dass das Donauproblem eine der brennendsten Fragen Europas ist und die beiden Artikel den Kern des Problemes umfassen, bei derén Resolutionen auch die Gesamtjugend der Donaustaaten teilnahm, so wird uns die Bedeutung des Aufbauwerkes der Jugend­bewegung sogleich klar. Die tschechoslowakische Gruppé des M. C. M. J. holté sich auch ihren Teil in derdiesjahrigen Vorbereitung des Kongresses der Völkerbundligen in Bratislava heraus. Von diesen berichtet ihr Organ die Zeneva, welche den Text der Hauptreden auch beinhaltet. Die Aufmerksamkeit des Chefredakteurs Dr. Jaroslav Zourek, der die aufrichtigen politischen Bemerkungen des ungarischen Delegierten Dr. P. v. Auer ebenfalls veröffentlichte, machte sich wohl­tuend bemerkbar. Auch hatten wir Gelegenheit über die uns gemeinsam interessierende Fragen auf dem Kongress der Fédération Universitaire International pour la S. d. N. mit unseren tschechoslowakischen und österreichischen KoIIegen und noch mit Delegierten der Jugend aus etwa 20 Staaten zu sprechen. Diese Zusammenkunft war eben wieder ein Zeugnis dessen, wie ernst es die Jugend nimmt sich ge­genseitig in den internationalen Fragen zu helfen — ver­eint zu wirken, zu beschliessen, was auch bei de.i Resolutionen über die spanischen, chinesischen Fragen — bei den besonders unsere englischen und französischen Freunde tatig mitwirken und sich für das internationale Recht erklárten — zu bemerken war. Die Rüstungsfrage die im Mittelpunkt der Debatten stand und die ein lang­wieriges und überaus gründliches Vorstudium beansprucht, wurde mit bewunderungswürdiger Genaugkeit und Ob­jektivitát behandelt. Diese Jugend will arbeiten, wirken, sioh verstehen von einander lernen um einst die Verháltnisse auf besserer friedlicher Basis aufzubauen wie es bis jetzt geschah. Dies bemerken wir auch in unserer Heimat wo dass aussen­politische Interessé der Jugend so weit gestiegen ist, dass die Regierung nach den Weltkrieg es notwendig gefun­den hat zwecks Ausbildung und klarer Orientierung in diesen Fragen ausser auf der Budapester Universitát auch in drei Provinzuniversitáten eine Lehrstuhl und Seminar zu errichten, Doch auch die Jugend bildete ihre Vereine im Rahmen der Aussenpolitischen Gesellschaft derén Sitzungen unter Obhut Fachgelehrter geleitet werden. Doch die im Weltbrand geborene Generation will sich nicht nur des materialistischen Wissens aneigen. Wáhrend sie die Rechtprinzipien, wirtschaftliche Struktur, poli­tische Richtlinien des internationalen Lebens behandelt, fühít sie, dass sie sich von der Herrschaft einiger Prin­zipien nicht loslösen kann. Solche Prinzipien, die am Wege der Geschichte als wahrste Motive gelten, ist internationale Morál und inter­nationale Gerechtigkeit, die nicht störende Faktorén son­dern Leuchten zu eine bessere Zukunft der Völker sind. 17

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