Duna népe, 1937 (3. évfolyam, 4, 6, 10, 11. szám)

1937 / 10-11. szám - Magyarország gazdasági kapcsolatai a dunai államokkal. I. [r.] Csehszlovákia és Magyarország

tive der bedeutendste Erfolg unserer gegenseitigen Kul­turarbeit. Wschselseitige Fachvortráge könnten abgehalten werden. Ungarische Vortráge in Wien, österreichische in TSudapest wáren die ferneren Ziele. Es könnte eine Vor­tragsserie in Budapest abgehalten werden, wobei die un­garischen Vortragenden das geistige, soziale, wirtschaft­liche und gesellschaftliche Bild Neu-Österreichs von allén Seiten beleuchten würden. Eine seiner ersten Aufgaben wáre es, sofőrt nach seiner Gründung die Errichtung einer áhnlichen Institu­tion in Wien zu bestreben, damit auch österreichischer­seits mit der Arbeit begonnen werde, und — wenn sich ungarische Forscher nach Österreich bégében — ihre Kraft nicht fruchtlosen Nachforschungen vergeudet werde, sondern sie sich an das Wiener Institut wenden könnten, um fachgemásse Auskunft zu erhalten. Die Ungarisch-österreichische Wissenschaftliche Ge­seüschaft muss unbedingt elastisch sein. Sie darf jedoch nicht ihren Anspruch auf Wissenschaftlichkeit aufgebén. Die Mitgliedschaft sollte durch Berufung — nicht durch Beitritt — erlangt werden können. Die Zahl der Mitglie­der müsste keine gesperrte, jedes Mitglied aber zur Ab­haltung einer Antrittsrede verpflichtet sein. Die Konstituierung der Ungarisch-Österreichischen Wissenschaftlichen Gesellschaft auf Basis obigen Gedan­kenganges befindet sich derzeit im Stádium der Be­sprechungen. Wir hoffen aber in Bálde von der definitíven Konstituierung Nachricht gebén zu können und hiedurch drm Gedanken des Donautales ein sicheres Fundament zu verleihen. Dr. JAN WEGER Generalsekretar der tschechoslowakischen Gruppé f«?r akademische Völkerbundarbeit: MITARBEIT DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN JUGEND AM DONAUPROBLEM. Politische Differenen verhinderten in der Nachkriegs­zeit die Verstándigung und die gemeinsame Arbeit der Völker der ehemaligen öst.-ung. Monarchie. Die Besei­tigung der altén Streitigkeiten und das Einsetzen der Ar­beit für den Frieden obliegt der heutigen Jugend, welche die allgemeine Meinung beeinf lussen und das neuen Mittel­europa wieder aufbauen soll. Diesem Zwecke wollte die Jugend der Tschechoslo­wakei im verflossenen Sommer dienen, als sie die „Som­merschule für das Stúdium der mitteleuropáischen Fra­gen" in Tatranská-Lomnica errichtete. An derselben nahmer, die Vertreter fast aller europáischer Staafcen teil. Keine tschechoslowakische Propaganda, sondern einzig und alléin dia Vorbereitung einer Zusammenarbeit am Wiederaufbau des Donaubeckens und Mitteleuropas war Zweck und Ziel dieser Veranstaltung. Die Jugend der Tschechoslowakei leistete aber schon früher, im Vorjahre, erfolgreiche Arbeit auf diesem Ge­biete, indem sie tatig an der Vorbereitung des Weltkon­gresses der Jugend in Genf teilnahm, nach diesem Kon­gresse aber noch einen weiteren Schritt machte, indem sie einen National-Ausschuss in's Lében rief, welcher eine Vereinigung alkr Jugendorganisationen der Republik be­zweckt. Es sollen daselbst sowohl politische, wie auch nichtpoiitische, industrielle und Agrar-Gruppen, ohne Rücks'cht auf die Nationalitát ihrer Mitglieder, Platz neh­men. Dies Organisation auf breitester Grundlage gewáhr­leistet die bestmöglichste Zusammenarbeit an der Pros­peritát des wiederaufzubauenden Mitteleuropas. Der Artikel schliesst mit einem Aufruf Organisatio­nen auf áhnlicher Basis in den Nachfolgestaaten, ferner in Bulgarien, Rumánien etc. in's Lében zu rufen. Dr. ELEMÉR DS1DA: Die Verwandschaft der ungarischen und ocsterreichisrhcu politischen Ideen Zur Auskristallisierung Mitteleuropas ist in erster Beihe ein gegenseitiges Verstándniss von Un­garn mit Oesterreicb erforderlich. Das Verstandnis wird durch die Verwandschaft und AhnlichkeU' der politischen Ideale und des nationalen Berufs-Be­wusssteins erhoblieh gefördert. Dies bildel auch die G-ewahr der ungarisch-oesterreichiscb.en Zusammen­arbeit. Die Ahnliehkeit der politischen Cfedanken kann zunáchst auf dm Gébiete der Verfassunp gefunden werden. In der neuen oesterreichisehe Stánde-Ver­fassung gelangt da,s Autoritátsprinzip, die Domok­ratie und Autonomie zur Geltung. Auf die riehtige Wertung dieser Gedanken Aviesen u. a. Ender, Dr. Adamovics, Dr. Messner, sewio die Beratungen des internaionalen Wiener Berufungskongresses hin. Der Grundgedanke selbst ist auch in der Verfassuntí auffindhar. Diese drei politischen Ideen sind auch in der historischen Verfassung Ungarns, in der Lehre der Heiligen Ungarischen Krone enthalten. Die Verfas­sung der Heiligen Ungarischen Krone war trotz ihres original-ungarischen Karakters stets elastisch genug, um westlichen Einflussen Baum zu gebén. Somit kann auch der standesherufliche Gedanke damit vereinbart werden, naturgemass unter Be'ach­tung der juridischen und geschichtlichen Mentalitaí Ungarns. Die Ahnliehkeit des politischen' Gedankenganges tritt auch im Missionshewusstsein beider Niationer zu Tage. Die Mission Oesterreiehs ist die Pax Austriaca, seine Sendung Völker zusammen zu sehmieden, Káútur zu vermitteln, den Frieden zu sichern. Ausserdem im weiteren Sinne die Vorberei­tung der Wiederherstellung der christlichen mittel­hezw. westeuropaischen Völkergemeinschaft, der Wiederaufbau eines modernen heiligeni Staates. Die durchschlagende Kraft dieses Gedankens wird durch die Béren nnri Essasy von Schusehnigg, Hildebnand, Heilig, Klotz, Bahner, Kettenhurg u. a. zur Taat ge­fördert. Der Gedanke des Beiches St. S+efan's ist auch ein Beichsgedanke: christliehe Kultur. Natonalitatsfrie­den im Donauhecken zu gewahrleisten, der christli chen, europáischen Gedanken westwarts zu weiten. Bollwerk des Christentums zu sein. Dis universelle Bedeutung des St. Stefan-Gedankens wird nebst un­garischer Politiker und Schriftsteller auch durcli auslándische Autoritiiten erkannt, so inOestereich durch Hildebrand, Zeisner, Funder, in Frankreich durch Delos. und Claudel, den Polen Halecki, im Va­tikán durh Della Tőrre. Die Verwandschaft der Ideen wird ein sicherer Pfand der grossen Verstándigung und einer besseren, gemeinsamen Zukuft werden. Dr FERENC VARGHA: Das Donauraum Institut. An Stelle der der wirtsehaftlichen und kulturel­len Einheit der zerstückelten oesterreichiséh-ungari­schen Monarchie trat ein Mosaik feindselig gesinnter Kleinstaaten, welche durch den erstarkten Nationa­lismus angetriehén, sich autarchisch von einander absondern, Avohei die einstigen geistigen und wirt­sehaftlichen Beziehungen zu nichte werden. Die Ju­gend der Nachfolgestaaten besuchtj nicht mehr die Hochschulen von AVien und Budapest usd schöpft seine Seine Weltanschauung aus den demokratischen Vorhildern Paris', welches dieselbe mit geöffneten Annen aufnimmt. 16

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