VJESNIK 21-22. (ZAGREB, 1920.)
Strana - 244
244 * LXI1T. Земун, 28. марта 1808. Обргитар llepc саопштава барону Симбшену повости из Србије. Der Vertraute D. meldet unter heutigem Dato folgendes: Der unterm 22. dieses von Semlin nach Bellgrad übergefahrene reisende gelehrte Holländer Petre Gordon befindet sich noch alldorten und sagt: Er habe unter denen Franzosen 3 Jahre in Kriegs Diensten gestanden, anfänglich unter dem General Moreau, leztens unter dem General Massena. Vom Kaiser Napoleon spricht er nichts honorables und nennt ihn ganz ohne Scheu einen Räuber. So viel dieser Reisende aus seinen Reden abnehmen lässt, ist selber wegen eines Frauenzimmers aus Paris abgeschaffet worden. Der Vertraute sagt ferners, er habe bey diesem Fremden verschiedene Billets aus Wien und Briefe vom Grafen Coblenz (dürfte Cobenzl heissen), auch vom Grafen Stadion bey ihme gesehen und der Vertraute glaubet nicht zu irren, wenn er diesen Reisenden für einen aus höherem Geburt abstammenden Menschen hält; dass er aber ein Mann von vorzüglichen Kenntnissen und Wissenschaften seye, habe seine volle Richtigkeit. Er befindet sich täglich bey dem russisch-kaiserlichen Herrn Consul von Rodofinikin und schpeisset so oft bey selbem. Er bat den Vertrauten noch, hier nichts zu sagen, dass er sich noch in Bellgrad aufhalte, sondern wenn allenfalls die Rede von ihm sein solle, zu sagen, dass er bereits nach Constantinopel abgereiset sey, beyfügend: Es ist noch zu früh, dass sie wissen, dass ich da sey. Er hat bereits angefangen die illyrische Sprache zu lernen, hält darin ordentliche Lectionen und sagt, er wolle sich länger in Bellgrad aufhalten. Der Vertraute will auch an jihm bemerkt haben, dass er ein besonders fertiger Inginieur sey. Von dem Hause Oesterreich sagt er, dass es nicht am allerbesten stehe, dass die Franzosen selbst angeboten hätten, Trient, Fiume nebst dem andern Littorale gegen die Engländer zu schützen, dass aber Oesterreich dies von sich abgelehnt habe. Von denen Russen und Franzosen sprach er, dass sie sich eins das andere zu überlisten trachten, dass er aber zuverlässig glaube, dass die Russen durch die Franzosen hintergangen würden. Er sagte dem Vertrauten, dass er ihm noch mehrere Neuigkeiten von grösserer Erheblichkeit erzählen wurde, wann er ihm auf Treue und Glauben Verschwiegenheit zuschwören wollte und da sich/ hiezu der Vertraute auf der Stelle bereit fand, recorrigirte sich der Fremde und sagte: Es wäre noch zu früh und sie beyde zu wenig mitsammen bekannt.