VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 65
65 einstiger fetischistischer Verehrung versteckt. Um die Oberhoheit über diese Abteien führten die Bischöfe von Alessio 1 ) und von Arbanum 3inen zweihundertjährigen Kampf, denn die mächtigen Äbte zogen den weitentfernten Prälaten von Alessio demjenigen vom nahen Arbanum weit vor und ihrem Gebote gaben die albanischen Stämme auch mit Waffen den Nachdruck. 2 ) Es scheint, als wenn sich im Mittelalter um diese Klöster hierarchische Staatsamöben gebildet hätten, 3 ) die uns an das Reich des Priesters Johannes erinnern ; jedenfalls wurden die in der Geschichte erst spät sichtbaren albanischen Stämme der Mirediten, Hotten und Klimentiner zu einer Art Senussier des Katholizismus erzogen. Und darin Hegt auch das Hauptmoment für die Lösung des Rätsels, wa rum der albanische Kern trotz der andauernden orthodoxen griechischen und serbischen politischen Macht katholisch blieb. Der Benediktinerorden mit seinen gut gewählten, nicht städtischen Positionen rettete denselben vor dem Orthodoxismus, wie später die Franziskaner vor dem Islam. Isolierte Stifte, die ursprünglich wahrscheinlich dem Benediktiner orden angehörten, sind auch auf Cap Rodoni (Redoni, heute Mužli) zu finden: S. Anastasia wird 1324, S. Maria 1418 das erste mal genannt. 4 ) Wegen Piraterie hatten hiesige Mönche gleich denen von Tremiti 5 ) einen schweren Stand; 6 ) die Klöster verödeten im 15. Jahrhundert. Unter Skenderbeg, der in der Nähe eine Burg errichtete, scheint S. Maria im Besitz des Klarissenordens gewesen und restauriert worden zu sein; 7 ) das Kloster lag knapp an der Küste in einer kleinen Mulde und be stand aus Kirche, Turm, Friedhof, Refektorium, Dormitorium, Gärten, Hainen und Wirtschaftsgebäuden. Im J. 1488 wurde es den Franzis kanern übergeben, 8 ), war in der Neuzeit Sitz des Provinzials, dann von Mönchen verlassen und wiederbesetzt. Die noch stehende, dem hl. An tonius (Šnanoj) gewidmete Kirche mit Tonnengewölbe im romanischen Stil gehört zu den schönsten mittelalterlichen Denkmälern Albaniens; J ) Im J. 1435 wird uns das „monasterium s. Alexandri Lixiensis" erwähnt (Eubel 2, 198; vgl. Jorga, Notes 3, 25 N. 5), gewiss identisch mit s. Alexander Maior. Daraus ist zu schliessen, dass damals über dieses Kloster schon der Bischof von Alessio die tatsächliche Diözesangewalt ausübte. 2 ) Noch im J. 1638 musste sich der Bischof von Alessio verpflichten auf die Matjaner von Nderfandina einzuwirken, damit sie die Feindseligkeiten gegen die Unter tanen der Diözese von Arbanum einstellen (Farlati 7, 205). Vgl. Musachi bei Hopf, Chro niques 292. 3 ) Vgl. die Bulle vom J. 1168 „abbatibus et ceteris Latinis tarn clericis quam laicis apud Durachium commoraiitibus" (AAlb 1, 98). 4 ) AAlb 1, 694. 5 ) Gay, Le monastère de Tremiti au XL siècle, Mélange d'Archeol. et Histoire (Rom 1897). 6 ) AAlb 1, 788. 7 ) Fabijanić, Povijest Franjevaca 1, 312; Ippen, Bos, Glasnik 13 (1901), 578 f. «) Theiner, M Slav. 1, 524. 5