VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 61
61 Bacchuslegende in diesen Gegenden spricht der Umstand, dass die Burg auf dem Schlossbeige von Skodra Rosapfa (Rosaf) benannt wurde. 1 ) Von der Intensität des Heiligenkultus zeugt aber die älteste echte Bulle (vom J. 1089) für das Erzbistum von Antibari, worin der Festtag „sanc torum Sergii et Bachi" unter den grossen Feiertagen genannt wird, 2 ) sowie auch die ziemlich zahlreichen alten Kircnen zwischen Ragusa und Dulcigno, 3 ) die dem hl. Sergius gewidmet waren. Im 14. Jahrhun dert (1377) wird die Kirchweihe („panagjur") von St. Sergius erwähnt. 4 ) Beim Presbyter Diokleas (um 1200) wird die Abtei als Grabeskirche der dioklitischen Könige erwähnt und nach den Inschriften wurde die selbe vom Serbenkönig Uroš II. (1318) und seiner Mutter Helena (1290) erneuert. 5 ) Gewiss schon damals hatte die Abtei reich eingerichtete Fi schereien an der Bojana, die erst im J. 1415 genannt werden. 6 ) Da der Hafen bei St. Sergius auch strategisch sehr wichtig war, litt das Kloster schon in den Kämpfen zwischen Venedig und den serbischen Despoten, als an dessen Seite eine vorwiegend aus Holz bestehende Befestigung (1425, bastita a latere S. Sergii) errichtet wurde, 7 ) noch mehr aber im Kampfe zwischen Venedig und den Türken um Skodra. Gänzlich verödete die Abtei mit der türkischen Eroberung. Noch im J. 1685 stand neben der Kirche ein hohes Kampanile (belissimo cam panile). 8 ) Heute ist S. Sergius eine öde Ruine; in der aus Quader und Ziegelsteinen gebauten, dachlosen dreischiffigen Kirche mit Resten von Fresken in zwei Schichten übereinander und Spuren eines Mosaikbo dens wachsen heute Bäume ; die Seitenfronte zum Fluss ist schon durch Unterwaschung eingestürzt. 9 ) !) AAlb 1, 113 (um 1215), Barletius 3, 235 (um 1472). Auch die Reisenden des 19. Jahrhunderts (Boue, Müller, Hahn, Gopčević) kennen gleichfalls alle den Namen Ro sapha teils für die Burg von Skutari, teils für den Felsenhügel, worauf dieselbe erbaut ist (Zitate s. bei Ruvarac, Glasnik srp. 49 (1881), 39 ff. und Jireček, a. a. O. 50 N. 1). 2 ) AAlb 1, 68 vgl. 63. 3 ) Zu dem von Jireček (Das ehr. Elem. 52 f.) zusammengetragenen Material ist noch „S. Serzi de Satuxa" (1405) in der Umgebung von Dulcigno zuzufügen (Ljubić, Listine 5, 84). 4 ) Im J. 1377 verspricht in Ragusa ein Schiffer eine Ladung „a panaiurio S. Sergii de Zenta proxime venturo Ragusium" zu befördern (Liber debitorum im rag. Archiv), Jireček, Glasnik srp. geogr. društva 1914, 166. 5 ) Die Editionen der Inschriften zitiert in AAlb 1, 76; Jireček, G. der Serben 1, 212 und Staat 1, 56 N. 1. ") Misti del Senato 51 fol. 23 v. 7 ) Ljubić, Listine 8 199 u. 250; Mijatović, Despot Gjuragj Branković (Belgrad 1880) 1, 40. ") Theiner, M. Slav. 2, 118. 9 ) Beschreibungen bei Jastrebov, Glasnik srp. 48 (1880), 366 ff., mit Bildern bei Ippen, Bos. Glasnik 11 (1899), 13 = Wiss. Mitt. aus Bosnien 7 (1901), 231 und 8 (1902), 143; Ippen, Skutari und die nordalbanische Küstenebene (Sarajevo 1907) 9 ff.