VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 62
62 Während das St. Sergiuskloster zur Diözese von Skutari gehörte, 1 ) befand sich die an der Mündung der Bojana am rechten Ufer gelegene und erst am Anfange des 14. Jahrhunderts erwähnte 2 ) Benediktinerabtei S. Nicolaus de Drino (San Nicolo de Bojana, abbadia di San Nicola de la foza de la Bojana, 3 ) heute das Dorf Šenkol, San Nicolo) in der Diözese von Dulcigno. 4 ) Im Tale von Stoja oder Strilaleo, am Fusse des Berges Maranai (im 15. Jahrhundert Marinaa, Marinay) in der Dri vastiner Diözese, fünf Meilen weit von der viel jüngeren bischöflichen Kirche von Balezo 5 ) lag das Kloster des hl. Johannes mit einem sehr hohen aus Quadersteinen gebauten viereckigen Kirchenturm. Die Driva stiner betrachteten das Kloster als zu ihrer Stadt gehörend und nach einer ausdrücklichen Bestimmung des 15. Jahrhunderts 6 ) durfte Abt des Klosters nur ein Drivastiner werden. Im Kampfe gegen Balsa III. stan den die Äbte an der Seite Venedigs und litten viel für die Sache der Republik. 7 ) Das Kloster wurde auch von den Venezianern reich beschenkt, unter anderem erhielt es 1445 ein ganzes Dorf (villa Veronica). 8 ) Als im Jahre 1437 der Erzbischof von Korfu zum Kommendatar des Klos ters ernannt wurde, empfiehlt. der Papst denselben auch dem Despoten von Serbien. 9 ) Von serbischen Königen gewiss ähnlich beschenkt wie das Sergiuskloster oder die Abtei von Rotezo stand es durch Jahrhun derte im hohen Ansehen auch bei der orthodoxen Bevölkerung der Umgebung; noch im vorigen Jahrhundert (1855—1869) wurde zwischen Orthodoxen und Katholiken von Raši um den Besitz der Klosterruinen vor dem türkischen Kajmakam ein zäher Streit geführt, der damit en dete, dass um die Ruinen ein Zaun gezogen und den beiden Konfes sionen der Gottesdienst bei denselben verboten wurde. 10 ) Schon in den Schluchten des Drim, aber doch mit Ausblick auf die Windungen des Flusses gegen Süden und auf die unförmigen Konturen des Massivs von Zukali gegen Norden, zwischen den Burgen Dagno (Danj) Und Satti lag, nach den Ruinen zur urteilen, eine erstklassige, uralte Benedik tinerabtei mit ziemlich grosser Kirche und hohem Turm, einer Ka pelle als Aufbewahrungsort für Reliquien und stattlichen Wohngebäuden ; ») Theiner, M. Slav. 1, 266 (1370). 2 ) AAlb 1, 613. 3 ) Ljubić, Listine 9, 10. *) Kohler, Revue de l'Orient latin 10 (1903—04), 54 (1346). Vgl. oben. 5 ) AAlb 1, 93 N. 2; Theiner, M. Slav. 1, 236 (1356). «) Ljubić, Listine 9, 158. !) Jorga, Notes 1, 310 (1421). 8) Senato Mar 2, fol. 103 (1445, 18. September). 9 ) Jorga, Notes 2, 342. 10 ) Degrand, La haute Albanie 81 ; Ippen, Bos. Glasnik 12 (1900), 94 = Wiss. Mitt. aus Bosnien 8 (1902), 141.